Bottrop-Kirchhellen. In Bottrop-Kirchhellen wird ein mobiler Schwimm-Container aufgestellt. Bald können Eltern ihre Kinder dort anmelden. Die Details.

Viele Kinder können nicht sicher schwimmen, oft weil Schwimmbäder fehlen und die Schwimmkurse lange Wartelisten haben. Um dieses Problem abzumildern, hat das Land NRW im Rahmen der Aktion „Jedes Kind soll schwimmen lernen“ fünf mobile Schwimmcontainer mit dem Projektnamen „Narwali“ beschafft, die in den nächsten Jahren in allen Regierungsbezirken eingesetzt werden.

Bottrop wird als eine der ersten Städte ab dem Beginn der Sommerferien vier Wochen lang dabei sein. Der Container wird eine Woche vorher auf dem Innenhof des Jugendklosters Kirchhellen, das die Organisation vor Ort übernimmt, aufgestellt.

Schwimmcontainer in Bottrop-Kirchhellen: Keine Konkurrenz zu öffentlichen Bädern

Projektleiter Lars Steinigewege informiert nun über die Details des ambitionierten Vorhabens, das keineswegs Schwimmkurse ersetzen soll und kann: „Wir sind keine Konkurrenz zu öffentlichen Bädern.“ Es gehe vielmehr um die vorgeschaltete Wassergewöhnung, die Kinder würden herangeführt, um später leichter schwimmen zu lernen. Die dadurch erhofften kürzeren Schwimmkurszeiten könnten Platz für weitere Kurse schaffen.

Hauptzielgruppe seien Kinder, besonders im Vorschulalter, die ans Wasser gewöhnt werden sollen, sagt Steinigewege. Allerdings könne man kein Seepferdchen-Abzeichen erwerben, da das Becken zu kurz sei, auch der abschließende Sprung sei nicht möglich.

Zwei Bahnen zum Schwimmen im Container

Das „mobile Schwimmbad auf Rädern“ ist mit dem Umkleidebereich insgesamt zwölf Meter lang und 13 Tonnen schwer, das etwa acht mal drei Meter große und bis zu 1,30 Meter tiefe Becken mit zwei Bahnen und Gegenstromanlage wird mit etwa 24 Kubikmetern Wasser gefüllt.

Das kann wegen des Gewichts und des Transports erst vor Ort geschehen und dauert einige Stunden. Über eine Wärmepumpe wird das Wasser auf 30 Grad erwärmt. Pro Woche müssen etwa 50 Kilogramm „Chemie“ zugegeben werden, die Wasserqualität wird durch eine automatische Steueranlage kontrolliert, das Gesundheitsamt ist für die Prüfung und Inbetriebnahme zuständig.

Für die Reinigung nach Plan stehen finanzielle Mittel zur Verfügung, für die technische Betreuung werden Personen vor Ort eingewiesen. Das Abwasser geht in die Kanalisation, das Schwimmbadwasser könnte am Ende wieder chlorfrei gemacht und zur Bewässerung benutzt werden.

Schwimm-Container in Kirchhellen: Maximal sechs Personen pro Kurs

Pro Kurs sollen maximal sechs Personen teilnehmen, die immer von mindestens zwei Betreuer mit dem Nachweis der Rettungsfähigkeit begleitet werden müssen. Das entsprechende Personal wird von Schulen, Kindergärten oder anderen Einrichtungen im Rahmen ihrer Tätigkeit gestellt.

Da vermutlich nicht jede Einrichtung über genügend ausgebildete Rettungsschwimmer verfügen dürfte, wird noch geklärt, welche Kriterien dazu angelegt werden. Zusätzliches Personal kann über den Projektträger finanziert werden, dazu sollen vor allem die Schwimmvereine der Umgebung angesprochen werden. In der freien Zeit können eigen finanzierte Angebote genutzt werden, z.B. für Reha-Sport, Babyschwimmen, Aquagymnastik.

Anmeldungen sind ab Mitte Mai im Jugendkloster Kirchhellen möglich

Dem Einwand, dass die Sommerferien ein nicht optimaler Zeitraum seien, begegnet man mit dem Argument, dass neben den 50 Teilnehmern des Ferienangebots im Jugendkloster auch Kitas und der Ganztagsbereich der Grundschule (OGS) in dem Zeitraum geöffnet haben. Dr. Peter Scheitgen, Vorsitzender des Bottroper Sportbundes, steht dem Projekt grundsätzlich positiv gegenüber. „Das Manko könnte der kurze Zeitraum sein, der pro Ort zur Verfügung steht. Damit muss man erst Erfahrungen sammeln.“

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Der Projektname „Narwali“ bezieht sich auf den Narwal als Namensgeber, aber darin stecken auch die Buchstaben NRW, die im Logo farbig hervorgehoben werden.

Voraussichtlich ab Mitte Mai können Anmeldungen über die Homepage des Jugendklosters vorgenommen werden: www.jugend-kloster.de. Dort können sich auch an Kursleitungen interessierte Übungsleiter informieren.