Bottrop. Es gab Streit um die geplanten Firmenansiedlungen in Bottrop-Grafenwald. Nun macht die Stadt klar, was sie steuern kann und was nicht.

In dem kleinen geplanten Gewerbegebiet an der Ecke von Bottroper Straße und Droßlingsstraße in Grafenwald ist formal auch für kleinere Gastronomie-Betriebe Platz. Zwar hatten SPD-Vertreter bisher einiges dagegen einzuwenden, doch das Bottroper Stadtplanungsamt macht jetzt klar, dass die Rechtslage eine andere ist.

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Denn in einem Gewerbegebiet, wie es nun auch in Grafenwald geplant ist, seien nach der Baunutzungsverordnung Gewerbebetriebe aller Art zulässig, sofern sie nicht zu erheblichen Belästigungen führen. Auch Gastronomiebetriebe gehören aber zu den in einem Gewerbegebiet allgemein zulässigen Betrieben aller Art. Diese können dort daher nicht ausgeschlossen werden, heißt es in einem von OB Bernd Tischler gezeichneten Papier für den Ausschuss für Stadtplanung.

SPD will sicherstellen, dass klimagerecht gebaut wird

Der Ratsausschuss wird sich am kommenden Freitag erneut mit den Plänen für die Firmenansiedlung in Grafenwald befassen. Vorsitzender Thomas Göddertz (SPD) hält also Wort. Hatte er im Streit um die richtige Vorgehensweise doch versichert, dass die Pläne zur Firmenansiedlung schon im April wieder auf die Tagesordnung kommen. Mit ihrer Forderung nach einem formellen Bebauungsplanverfahren ging es der SPD in erster Linie darum, mitbestimmen zu können, welche Betriebe nach Grafenwald kommen und wie sie bauen - nämlich möglichst klimafreundlich.

Auf diesem Gelände an der Droßlingstraße in Bottrop-Grafenwald ist Platz für einige neue Firmen und prinzipiell auch für Gastro-Betriebe, heißt es. 
Auf diesem Gelände an der Droßlingstraße in Bottrop-Grafenwald ist Platz für einige neue Firmen und prinzipiell auch für Gastro-Betriebe, heißt es.  © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Die Festlegung, für welche Betriebe an der Droßlingstraße Platz sein soll, gelingt aber nicht ganz und teils nur über Verfahrenskniffe. So will vor allem die SPD dort Wohnungsbau, Einzelhandel und Vergnügungsstätten ausschließen. Das kann die Stadt auch verhindern. Allerdings raten die Stadtplaner dazu, wie schon auf der südlichen Straßenseite nun auch nördlich der Droßlingstraße für jeden der neuen Betriebe ausnahmsweise auch den Bau einer Wohnung für die Firmeninhaber zu erlauben.

Stadt will nur Wohnungen für Firmeninhaber erlauben

Der Forderung nach Flächen, auf denen vor allem kleinere Handwerksfirmen Platz finden, kann die Stadt ebenfalls nachkommen. Zwar dürfe die Verwaltung dies formal nicht so festschreiben, sie könne aber über die Ausweisung kleinerer Grundstücke sicherstellen, dass sich in dem Gebiet an der Droßlingstraße nur die gewünschten Kleinbetriebe ansiedeln können - aber eben auch die von der SPD an dieser Stelle abgelehnten Gastro-Betriebe.

So sehen die durch das Architekturbüro Goldstein & Tratnik aus Oberhausen vorgestellte Pläne für das Eckgrundstück zwischen Bottroper Straße und Droßlingstraße die Ansiedlung zweier Imbissbetriebe und eines Backshops oder Cafés vor, deren Gästen dann insgesamt um die 40 Parkplätze bereitstehen würden. Grafenwälder Anwohner erinnern sich übrigens daran, dass es ganz in der Nähe etwas Ähnliches schon einmal gab.

Erinnerung an gefragte Imbissbude und Bäckereigeschäft

So lag an der Ecke Bottroper Straße und Hegestraße für lange Zeit ein griechischer Imbiss, der eine sehr gefragte Adresse war. Gar nicht so weit entfernt von dem nun geplanten neuen Gewerbestandort gab es außerdem auch einmal ein recht beliebtes Bäckereigeschäft - nur beide eben ohne geordnete Parkplätze.