Bottrop/Oberhausen. Im Revierpark Vonderort in Oberhausen/ Bottrop vergammelt der Wasserspielplatz. Der RVR hat einen Zeitplan bis zur Fertigstellung veröffentlicht.
Der Wasserspielplatz im Revierpark Vonderort soll im Sommer 2026 eröffnet werden. Das bestätigte der Regionalverband Ruhr (RVR) auf WAZ-Nachfrage. Zusätzlich hat der RVR im Revierpark zuletzt mehrere Schilder mit Grafiken aufgehängt, auf denen die Zeitschiene bis Eröffnung dargestellt wird.
„Stand heute befindet sich das Projekt Wasserspielplatz nicht in Verzug. Das Projekt befindet sich in der Planungsphase“, sagt Niclas Lehr vom Referat Freiraumentwicklung und Landschaftsbau beim RVR. Laut entsprechender Grafik soll die Planungsphase noch bis Frühjahr 2025 dauern.
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In der Öffentlichkeit wird häufig kritisiert, warum Projekte wie etwa so ein Wasserspielplatz so viel Zeit in Anspruch nehmen. Niclas Lehr hat auf Bitte der WAZ einmal in Schlagwörtern aufgelistet, was es in dem Fall alles zu berücksichtigen gilt in einer Planungsphase: öffentliche Ausschreibung des Planungsauftrages, gemeinsame Projektflächenerkundung, Entwurfsplanung durch den Planer mit regelmäßigen Abstimmungsterminen mit dem RVR und Berichterstattung gegenüber Fördermittelgeber und Kommunen (Oberhausen und Bottrop). Darüber hinaus sind „Bürgerinformationsveranstaltung für Jung und Alt“ und eine „gesonderte Informationsveranstaltung für Kinder“ geplant.
Warum dauert das so lange? Was es alles in der Planungsphase zu beachten gilt
Der Teil des Revierparks, in dem sich der Wasserspielplatz befindet, steht unter Denkmalschutz. Deshalb gehört zur Planungsphase auch noch die Genehmigungsplanung mit Abstimmungsterminen bei den städtischen Genehmigungsbehörden. Dazu zählen: Untere Denkmalschutzbehörde, Untere Bodenschutzbehörde, Untere Wasserschutzbehörde und Untere Naturschutzbehörde. In einem letzten Schritt erfolgt schließlich die öffentliche Ausschreibung der Baumaßnahme.
Wenn allesamt diese Schritte abgeschlossen sind, kann die Bauphase beginnen. Vom RVR anvisiert ist dafür das Frühjahr 2025. In der Bauphase müssten zum Beispiel auch die veralteten Wasserrohre am Spielplatz erneuert werden. Der Fachmann spricht hier von „Maßnahmen zur wassertechnischen Sanierung“ und einem „komplexen System“.
Wasserspielplatz im Revierpark Vonderort gammelt vor sich hin
Im Sommer 2026 soll der Wasserspielplatz fertig sein. Bis zur Bauphase wird sich sein Erscheinungsbild nicht zum Positiven verändern. „Das Herzstück des Wasserspielplatzes steht unter Denkmalschutz“, sagt Niclas Lehr. Gemeint ist unter anderem die markante blaue Form des Beckens, die sich mittlerweile in einem vergammelten Zustand befindet. Blätter und Schmutzwasser sammeln sich in den Becken. Die Farbe ist verwittert.
Aber einfach abreißen und neu gestalten ist nicht ohne Weiteres möglich. „Die Auflagen der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Oberhausen sind zwingend einzuhalten“, sagt Niclas Lehr. Ein Abriss sei auch eine Frage der Nachhaltigkeit. Ziel sei es „möglichst ressourcenschonend zu arbeiten“.
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Aufmerksame Spaziergänger wundern sich, warum der Revierpark Vonderort neu gestaltet worden ist, aber der Wasserspielplatz dahinvegetiert. Nach Angaben des RVR hat die Sanierung rund fünf Millionen Euro gekostet. Die Sanierung des Wasserspielplatzes konnte laut RVR über das Städtebauförderprogramm 2021 jedoch nicht realisiert werden. Die Antragstellung wurde im ersten Förderaufruf abgelehnt.
Also wurde der nächste Förderantrag eingereicht, diesmal war die Stadt Oberhausen der Antragsteller, und zwar für das Städtebauförderprogramm 2022. Und diesmal mit Erfolg. Beim ersten Versuch kalkulierte man mit Kosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro. „Aufgrund von Kostensteigerungen belaufen sich die zuwendungsfähigen Gesamtausgaben nun laut Zuwendungsbescheid auf 1.351.082,00 Euro“, so der RVR auf eine WAZ-Anfrage im Mai 2023.
Geplant ist der zentrale Bereich des Spielplatzes mit seinen drei Wasserbecken und dem Felsenhügel, ergänzt um vielfältige Fontänenspiele. Laut RVR sollen zwei getrennte Betriebssysteme die Verlängerung der jährlichen Spielzeit von vier auf sieben Monate ermöglichen. So soll es offene Wasserflächen geben, „die aufgrund der Wassertiefen in den Sommermonaten genutzt werden können. Daneben liefern ‚Sprinklerspielgeräte‘ ein wetterunabhängiges, interaktives Angebot.“
Im Zuge des Wasserspielplatzes soll auch das nahe gelegene Toilettenhäuschen erneuert werden. Die Örtlichkeit verkörpert derzeit den Charme der 70er-Jahre. Hier geht man nur drauf, wenn Mann oder Frau wirklich müssen. Die bewilligte Förderung für den Wasserspielplatz beinhaltet jedoch die Sanierung des Häuschens. Für deren Unterhaltung ist nicht der RVR, sondern die Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr mbH zuständig.
Doch wer im Park derzeit unterwegs ist und zur Toilette muss, steht vor verschlossenen Türen. „WC defekt. Bitte die Toiletten am Freizeithaus benutzen“, steht auf weißen Zetteln an den Türen zum Damen- und Herren-WC.
„Das ist eine Notlösung und nicht in unserem Sinne“, sagt Franz Dümenil. Der Betriebsleiter des Revierparks erklärt auf WAZ-Nachfrage, dass ein Baum auf das Toilettenhäuschen gestürzt sei und die Dachhaut des Gebäudes durchschlagen habe. Von Außen sind die Reparaturen abgeschlossen. „Innen muss aber noch die Verkleidung der Decke erneuert werden“, sagt Dümenil. Ein konkretes Datum, wann die Toiletten wieder öffnen, kann er nicht sagen. „Ich schätze in zwei, drei Wochen.“