Bottrop. Im Revierpark Vonderort rollen Bagger, damit Gäste, Tiere, Pflanzen, Wasser mehr Raum bekommen. Denn der Südteil soll wie eine kühle Oase wirken.
Revierpark-Mitarbeiterin Lena Jorg weiß schon, wo sich viele Besucherinnen und Besucher des Parks zwischen Bottrop und Oberhausen bald verabreden werden. „Treffen wir uns am R“, werden viele dann einfach sagen. Denn in Zukunft wird ja ein riesiges „R“ als Erkennungszeichen an der Bottroper Straße zwischen der Nordseite und der Südseite des Revierparks Vonderort stehen. Aus Metall und Holz wird es gebaut und um die viereinhalb Meter hoch sein.
Erst einmal rollen jetzt aber die Bagger im Revierpark. Vor allem im Süden ist der Park zurzeit eine einzige große Baustelle. Überall versperren Bauzäune die Wiesen und Wege, und die Besucherinnen und Besucher kommen nur noch auf Umwegen durchs Grüne. „Wir werten den Park hier ökologisch und biologisch auf“, erklärt Projektleiterin Aggül Zorlu. Dabei wird der Park allerdings nicht groß verändert. „Der südliche Teil steht ja unter Denkmalschutz, weil er so typisch für die Zeit in den siebziger Jahren war“, erklärt die RVR-Mitarbeiterin.
Der Park soll seinen kühlenden Effekt behalten
Prägende Elemente wie etwa der Weg mit seinen extrabreiten Stufen, der neben dem Freizeithaus von der Bottroper Straße aus in den Südpark hinabführt, werden bleiben. Auch die Wege durch den Park werden wieder ähnlich wie im Original verlaufen. Verbesserungen lässt der Regionalverband in den Details vornehmen. Das Beton-Pflaster der Wege aus Doppel-T-Steinen zum Beispiel haben Bauarbeiter schon aufgenommen. Eingebaut wird stattdessen eine neue Promenade, durch die Regenwasser versickern oder in die beiden Teiche abfließen kann. „Wir wollen, dass das Wasser im Park bleibt, hier verdunsten und die Pflanzen versorgen kann, damit auch der kühlende Effekt des Parks erhalten bleibt“, begründet Marlin Conrad die aufwendigen Arbeiten. Sie kümmert sich als Mitarbeiterin der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet ebenfalls mit um die Parkerneuerung.
Nicht alles bleibt jedoch erhalten oder wird ähnlich wie jetzt wiederhergestellt: Die ziemlich steile Piste in den Südpark hinunter wird beseitigt. Stattdessen soll es einen Serpentinenweg geben, der am Freizeithaus beginnt. Denn eines der zentralen Modernisierungsziele ist es auch, dass sich nicht nur ältere Besucher in dem Park besser zurechtfinden, sondern sich auch Menschen mit Behinderungen besser bewegen können als bisher. In die neuen Blumenwiesen zum Beispiel werden die Gärtner daher regelmäßig Wegeschneisen mähen, damit die Parkgäste kurze Wege zu den Sitzbänken haben, von denen es in dem erneuerten Park so viele wie möglich geben wird.
Eine kleine Brücke wird die Teiche verbinden
Die Blumenwiesen sorgen ebenso für eine größere Artenvielfalt wie neue Anpflanzungen an den Gehölzrändern des Parksüdens. „Die Sträucher sind schon gerodet und auch neue Bäume gepflanzt worden“, erklärt Aggül Zorlu. Zwar mussten auch zig Bäume gefällt werden. „Sie werden aber durch neue ersetzt“, verspricht sie. Von den acht neuen Esskastanien etwa sind sieben schon gepflanzt. Die alten Bäume auf den zentralen großen Wiesen sollen bleiben, versichert die Projektleiterin. Ungenutzte Flächen und Wege werden entsiegelt, die beiden Teiche erhalten allerdings neue flachere Ufer aus Steinwalzen. „So können sich kleine Fische und Pflanzen besser ansiedeln“, sagt Marlin Conrad.
Eine Brücke wird den großen Teich mit dem kleineren künftig verbinden. „Selbstverständlich dürfen die Parkgäste sie nutzen“, sagt die Mitarbeiterin der Biologischen Station. Insektenfreundliche Beleuchtungen und neue Beschilderungen werden den Parkgästen die Orientierung erleichtern, und im Waldstück am Rand des Parksüdens erwartet sie nicht nur ein neues Grünes Zimmer als besondere Wohlfühloase, sondern auch ein Bewegungspfad samt Barfußflächen.
Ende März soll der neue Revierpark fertig sein
Trotz der Bauarbeiten wird der Südpark nicht komplett abgeriegelt. Besucherinnen und Besucher können die Baustellen umgehen. Aggül Zorlu kündigt an, dass demnächst Schilder aufgestellt werden; einerseits um die einzelnen Modernisierungsprojekte anschaulich zu machen, anderseits auch um für die Parkgäste die Umleitungsstrecken auszuweisen. Ende März 2023 soll der neue Park so weit wieder fertig sein. Bis Ende April 2023 seien allenfalls noch einige Restarbeiten zu erledigen. Danach aber kann es dann bald heißen: „Treffen wir uns am R.“