Bottrop. Neue Fahrradstraße soll Verkehrsentlastung im Bottroper Süden bringen. Diese Vorschläge tragen die Ebeler Anwohner außerdem vor.

Die Bahnhofstraße in Bottrop wird für den Durchgangsverkehr gesperrt. Auf ihrem Teilstück zwischen den beiden Einmündungen „An der Knippenburg“ und „Gohrweide“, die in die Gewerbegebiete führen, dürfen dann nur noch Fußgänger und Fahrradfahrer entlang. Das bekräftigte jetzt Verkehrsdezernent Klaus Müller während einer Bürgerversammlung im Bernepark.

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Die Ausweisung der Bahnhofstraße als Fahrradstraße soll auch dazu dienen, die durch die A42-Sperrung zunehmende Verkehrsbelastung im Bottroper Süden zu verringern. Anwohnerinnen und Anwohner machten allerdings klar, dass ihnen das nicht ausreicht. Sie schlugen vor, den Durchgangsverkehr komplett aus Ebel herauszuhalten.

Bottroper Süden: Am Piekenbrocksbach wird für Lkw verbreitert

Der SPD-Ortsverein Bottrop-Süd hatte zu der Versammlung in das Maschinenhaus des Berneparks eingeladen, um sich mit den Anwohnerinnen und Anwohnern über die großen Verkehrsprobleme in Ebel auszutauschen. SPD-Vertreter um Andreas Morisse und Mirko Skela stellten eigene Ideen vor, sie wollten von den Bürgerinnen und Bürger aber vor allem wissen, welche Schritte gegen die Verkehrsüberlastung diese sich selbst vorstellen.

Als Alternative für den Kraftfahrzeugverkehr soll bei der teilweisen Sperrung der Bahnhofstraße dann die fast parallel verlaufende Straße „Am Piekenbrocksbach“ dienen, informierte Klaus Müller. Diese Straße soll im Zuge des Baus des neuen Prologis-Logistikzentrums auf dem früheren Röhrenwerke-Gelände ohnehin breiter ausgebaut werden.

Bürger wollen Zebrastreifen am Parkeingang

Um vor allem den Durchgangsverkehr aus dem Stadtteil herauszuhalten, schlugen einige vor, die Oskarstraße für Autofahrer, die von der Borbecker Straße aus kommen, abzuriegeln und dort nur in Ausnahmen die Einfahrt zu erlauben; zum Beispiel bei Rettungsfahrten. Dazu müsse Ebel zu einem reinen Wohngebiet erklärt werden. Auch Anwohner müssten in diesem Fall womöglich längere Wege in Kauf nehmen, um mit dem Auto nach Hause zu gelangen.

Damit weniger Lkw und Pkw durch die Straßen in Ebel rollen, soll der Stadtteil für den Durchgangsverkehr abgeriegelt werden, fordern Anwohner.
Damit weniger Lkw und Pkw durch die Straßen in Ebel rollen, soll der Stadtteil für den Durchgangsverkehr abgeriegelt werden, fordern Anwohner. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Außerdem wünschen sich vor allem Eltern in Ebel einen Zebrastreifen, damit die Kinder sicherer über die Ebelstraße kommen. Dieser Fußgängerüberweg sollte kurz hinter der Bernebrücke in Höhe des Eingangs zum Bernepark markiert werden. Die Ebeler Bewohnerinnen und Bewohner versprechen sich von dem Zebrastreifen auch eine Signalwirkung auf jene Autofahrer, die oft in zu hohem Tempo über die Brücke gerollt kommen. Mit dem Zebrastreifen vor Augen gingen die Autofahrer womöglich eher vom Gas, hoffen sie.

Displays sollen korrektes Tempo anzeigen

Geschwindigkeitsdisplays, die mit Emoticons anzeigen, ob Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit einhalten oder nicht, wünschen sich die Ebeler Bürgerinnen und Bürger auch für ihren Stadtteil. SPD-Ratsherr Andreas Morisse erklärte, dass dies in der Bezirksvertretung Süd auch schon beschlossen worden sei. Die Tempo-Displays sollen also kommen.

Außerdem soll durch den Einsatz von Blitzer-Ampeln geahndet werden, wenn die in den Staus drängelnden Kraftfahrer bei Rot unerlaubt in die Kreuzungen auf der Borbecker Straße und die Essener Straße hineinfahren. Die Ebeler Bürgerinnen und Bürger setzen dabei auf Abschreckung und hoffen, dass der Verkehr bei freien Kreuzungen besser fließen kann.

Ampel an der Autobahnauffahrt abschalten

Um die durch die vielen im Stau kaum vorankommenden Autos am Stadteingang regelrecht zugestellte Essener Straße zu entlasten, trugen Anwohner die Idee vor, in Fahrrichtung Innenstadt die Ampel an der A42-Auffahrt nach Duisburg abzuschalten. So könne der Verkehr zur Autobahn schneller weg. Dies bringe zumindest etwas Entlastung auf der Essener Straße.

SPD-Vertreter Mirko Skela hat sich die Ideen und Vorschläge auf seinem Notizblock notiert und will prüfen lassen, was sich umsetzen lässt. SPD-Ratsherr Andreas Morisse kündigte als nächsten Schritt eine Unterschriftenaktion an. „Wir müssen den politischen Druck hochhalten, damit sich etwas verbessert.“