Bottrop. Bottroper Eltern rufen am Samstag zur Demo „Rettet unseren Kinderferienzirkus“ auf. Die Stadt Bottrop widerspricht Behauptungen der Veranstalter.
Die Ansagen sind klar formuliert. „Spart woanders“, „Gegen den Sparwahn an uns Kindern“, „Wir wollen unseren Zirkus“, „Wir gehen auf die Straße und werden laut“. Am Samstag, 2. März, soll die Demonstration „Rettet unseren Kinderferienzirkus“ auf der Hansastraße, am ehemaligen Mensing-Brunnen, stattfinden.
Derzeit wird in den Sozialen Netzwerken mit Plakaten für die Demonstration geworben. Darauf ist zu lesen: „Aufgrund der Haushaltseinsparungen soll u.a. das Rahmenprogramm des Bottroper Kinderferienzirkus gestrichen werden.“ Auf WAZ-Nachfrage stellt Stadtsprecherin Jeanette Kuhn klar: „Der Entwurf des Haushaltssicherungskonzeptes sieht vor, dass das Rahmenprogramm des Kinderferienzirkus‘ in abgespeckter Form stattfinden soll.“
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Demzufolge wird es Einschnitte geben, das bestätigt die Sprecherin. Aber das Rahmenprogramm wird nicht komplett gestrichen. Unter anderem bleibt das Spielmobil „Rollmobs“ vor Ort, auch der große Sandspielplatz. Auf dem Demo-Plakat steht, dass „nicht angemeldete Kinder dort (beim Kinderferienzirkus d. Red.) keine Zeit mehr in den Sommerferien verbringen können“.
„Das stimmt nicht“, teilt die Stadtsprecherin mit. Auch Tagesgäste, also nicht angemeldete Kinder, könnten beim Kinderferienzirkus weiterhin vorbeischauen und bei den Aktionen auf dem Gelände mitmachen.
Die Bekanntmachung der Demo hat offensichtlich für Verwirrung bei etlichen Eltern gesorgt. Laut Stadtsprecherin häufen sich beim Jugendamt inzwischen die Nachfragen entweder telefonisch oder per E-Mail. In diversen WhatsApp-Gruppen ist die angekündigte Demo ein Thema. Eltern würden sich überlegen, ob sie den Aufruf teilen sollen oder nicht. Ob sie zur Demo gehen sollten oder nicht. „Die Eltern sind irritiert und ratlos“, so der Tenor laut Stadtsprecherin. Mitarbeiter des Jugendamtes müssten aufklären, wie es mit dem Kinderferienzirkus weitergeht.
Was die Organisatoren zu den Einsparungen des Kinderferienzirkus‘ sagen
„Muss man wirklich an dieser Stelle sparen? Hätte man dies nicht irgendwie anders hinbekommen können?“, teilen auf WAZ-Nachfrage die Organisatoren der Demonstration mit. Aus ihrer Sicht dürfte gar nicht gespart werden beim Kinderferienzirkus. „Gerade dieses Rahmenprogramm ist doch das Schöne, was den Kinderferienzirkus in Bottrop ausmacht.“ Seit 30 Jahren funktioniere diese Veranstaltung, worauf sich die angemeldeten und nicht-angemeldeten Kinder jedes Mal freuen würden.
Die Organisatoren der Demo meinen: „Es wird an der falschen Stelle gespart.“ Die Stadt hätte diese Einsparung vor dem Hintergrund, weil der Kinderferienzirkus so beliebt ist, offener kommunizieren müssen. Bei den Organisatoren handelt es sich nach eigenen Angaben um Bottroper Eltern. Am Samstag sollen, wenn sie möchten, aber in erster Linie die Kinder zu Wort kommen. „Wir wollen den Kindern eine Plattform geben“, so die Organisatoren.
Die geplanten Einsparungen schlagen also schon jetzt hohe Wellen. Dabei handelt es sich um einen Entwurf für das Jahr 2025. Der Kinderferienzirkus in diesem Jahr ist nicht betroffen. Für die Veranstaltung in den Sommerferien auf dem Festplatz an der Bogenstraße ist laut Stadtsprecherin „alles organisiert“.
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Drei Wochen lang werden die angemeldeten Kinder wie gewohnt von der Zirkusfamilie Casselly betreut. Den krönenden Abschluss bilden wieder drei Galavorstellungen. Auch Tagesgäste dürfen in den drei Wochen auf dem Festplatz das Begleitprogramm nutzen. In den diesjährigen Osterferien wird der Kinderferienzirkus jedoch nicht auf dem Festplatz in Kirchhellen stattfinden. Die Zirkusfamilie Casselly möchte die Ferien für einen Erholungsurlaub nutzen.
Geplant ist die Demonstration am Samstag, 2. März, von 14 bis 15 Uhr am ehemaligen Platz des Mensing-Brunnens an der Hansastraße.