Bottrop. Die Auffahrten zur A42 in Bottrop-Süd und Essen-Nord bleiben dicht. Die Stadt Bottrop will im Süden Lkw-Fahrverbote durchsetzen.

Der Ausweichverkehr rund um die A42 wird noch jahrelang anhalten: Die Autobahn Westfalen GmbH hat entschieden, die Lkw-Waagen rund um die marode Brücke über den Rhein-Herne-Kanal so aufzustellen, dass die Auffahrten Bottrop-Süd und Essen-Nord dicht bleiben. Zudem sind weitere Schäden an der Brücke festgestellt worden.

Wann die Brücke, zumindest für den Pkw-Verkehr, wieder geöffnet wird, bleibt weiter unklar, eine Zeitprognose wagt Autobahn Westfalen weiterhin nicht. Die Stadt Bottrop will aber nun verstärkt Maßnahmen ergreifen, wie der Süden der Stadt vor Schwerlastverkehr geschützt werden kann.

NRW-Verkehrsministerium ermöglicht Lkw-Fahrverbote in Bottrop

Denn das NRW-Verkehrsministerium hat den Städten Essen und Bottrop die Möglichkeit geschaffen, Lkw-Fahrverbote auszusprechen: „Grundsätzlich können auch an den Ausweichstrecken Fahrverbote für den Lkw-Durchgangsverkehr angeordnet werden. Die Landesregierung wird die betroffenen Städte unterstützen und beraten, sofern diese beabsichtigen sollten, solche Fahrverbote anzuordnen.“

Vorsicht, sagt dazu das Straßenverkehrsamt, so einfach sei das nämlich nicht: „Eine Anordnung von weiteren Lkw-Fahrverboten im Stadtgebiet müsste genau geprüft und durch begleitete Verkehrszählungen bewertet werden.“ In einem Bericht für den Verkehrsausschuss listet das Amt auf, wo in Ebel, Lehmkuhle, Welheimer Mark, Innenstadt, Batenbrock, Welheim und in der Boy der Lkw-Verkehr überwacht wird.

Stadt Bottrop will die Welheimer Mark schützen

Massive Anwohnerbeschwerden über gestiegene Verkehrsbelastung kommen aus Ebel und aus der Welheimer Mark. Die Siedlung am westlichen Ende der Straße In der Welheimer Mark will das Tiefbauamt durch eine Lkw-Schleuse schützen. „Die haben wir schon in Auftrag gegeben“, sagt Steffen Jonek, Leiter des Fachbereichs Tiefbau. Eine echte Lkw-Sperre könne das nicht werden, sagt er: „Da muss ja die Feuerwehr durchkommen. Dann schafft das auch ein Lkw-Fahrer.“ Die Schleuse solle aber das Durchfahrtverbot optisch unterstützen.

Grundsätzlich ist zwar der Essener Norden stärken durch den Umleitungsverkehr betroffen als der Bottroper Süden. Das ergeben die ersten Zählungen von Straßen NRW: „Signifikant bei der kleinräumigen Routenwahl ist, dass 73 Prozent der Fahrzeuge südliche Umfahrungen wählten und 27 Prozent nördlich der A 42 gelegene Routen suchten.“ Das heißt aber auch: 7200 Auto- und Lkw-Fahrer zusätzlich von insgesamt 80.000, die auf Umleitungen unterwegs sind, suchen sich täglich Schleichwege durch Bottrop.