Bottrop. Bottrop hat seine Hebesätze für die Grundsteuer zwar nicht erhöht in 2024. Trotzdem sind die Abgaben für Grundstücke im NRW-Vergleich hoch.
- Bottrop hat die Grundsteuer B in diesem Jahr nicht erhöht.
- Im NRW-Vergleich gehören die Bottroper Abgaben trotzdem zu den höchsten.
- Die Grundsteuer A für landwirtschaftliche Flächen ist in Bottrop seit 15 Jahren stabil.
Gut ein Viertel der Kommunen in Nordrhein-Westfalen hat nach Angaben des Statistischen Landesamt zwischen Mitte 2022 und Mitte 2023 die Hebesätze der Grundsteuer B erhöht. Demnach lagen die Hebesätze von 104 Kommunen zum Stichtag 30. Juni 2023 über dem Wert des Vorjahres. In weitaus mehr Städten und Gemeinden blieben sie allerdings unverändert. Zu diesen 287 Gemeinden mit stabilen Grundsteuern gehört auch Bottrop.
In fünf Kommunen waren die Hebesätze aber sogar gesenkt worden. Ähnlich viele Kommunen hatten wie zuletzt auch ein Jahr zuvor die Hebesätze der Grundsteuer B angehoben, berichten die Landesstatistiker. In 106 Städten und Gemeinden waren diese Mitte 2022 höher gewesen als Mitte 2021. Auf Bottrop trifft das nicht zu. Die Bottroper Hebesätze für die Grundsteuern, die prinzipiell vom Stadtrat festgesetzt werden, sind seit 2018 nun im siebten Jahr unverändert. Sie liegen für die Grundsteuer B bei 680 vH.
Heftige Proteste begleiteten Anhebung der Steuersätze
Der Erhöhung der Hebesätze von 590 vH im Jahr 2017 auf das jetzige Niveau waren vor Jahren in der Stadt heftige Proteste vorausgegangen. Anwohnerinnen und Anwohner kritisierten mit Unterschriftenlisten gegen diesen Schritt. Parteien von DKP bis CDU unterstützten die Proteste. Die SPD setzte schließlich in einem Kompromiss durch, dass die Hebesätze für die Grundsteuer B nicht noch höher anstiegen als ohnehin schon. Anders als die Grundsteuer B blieb die Grundsteuer A, die für landwirtschaftliche Flächen fällig wird, seit mehr als 15 Jahren unverändert.
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Überdurchschnittlich hoch fallen die Bottroper Hebesätze im landesweiten Vergleich trotz der damaligen Bremse durch eine Ratsmehrheit dennoch bis heute aus, bestätigte das Statistische Landesamt. So lag der sogenannte gewogene Durchschnittshebesatz der Grundsteuer B lag in den NRW-Kommunen Ende Juni 2023 bei 594 Prozent. Bottrops Hebesätze sind somit trotz der Steigerungen in anderen Städten auch jetzt noch um 86 Prozentpunkte über dem landesweiten Durchschnitt.
Höchste Steigerung in Schermbeck zu verzeichnen
In den letzten Jahren war diese Diskrepanz noch größer. Mitte 2022 etwa lag der landesweite Durchschnittswert noch bei 587 Prozent. Seit 2013 hat sich der gewogene Durchschnittshebesatz jährlich erhöht, berichten die Landesstatistiker. Den größten Zuwachs hatte es zwischen Mitte 2014 und Mitte 2015 mit einem Plus von 34 Prozentpunkten kurz vor der massiven Bottroper Anhebung der Hebesätze gegeben.
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Ob und wieviele Steuern die Besitzerinnen und Besitzer von Grundstücken in Bottrop aber tatsächlich mehr bezahlen als diejenigen in Städten mit niedrigeren Hebesätzen hängt vom Grundsteuermessbetrag und somit vom jeweiligen Wert ihrer Flächen ab. Die höchste Steigerung des Hebesatzes für die Grundsteuer B verzeichnete IT NRW übrigens in Schermbeck bei einem Anstieg von 495 auf jetzt 750 Prozent.
Auch in Dormagen fiel der Anstieg um 160 Prozentpunkte mit am größten aus. Dort liegen die Hebesätze bei 595 Prozent und bleiben damit immer noch unter Bottroper Niveau. Zu den Kommunen, die ihre Grundsteuer B-Hebesätze sogar gesenkt haben, gehört auch eine Stadt am Rand des Ruhrgebietes: Duisburg. In der Hafenstadt sanken die Hebesätze um 10 Prozentpunkte auf 845 vH. Damit sind sie um 165 Prozentpunkte höher als in Bottrop.