Bottrop. Vor allem familienfreundlich sollen die Kirmestage sein. Daran orientieren sich Angebote, Öffnungszeiten und das Sicherheitskonzept.
Der Schaustellerverband Essen hat das Rennen gegen die Zeit um die Bottroper Karnevalskirmes gewonnen. Seit Montag wird aufgebaut, am Donnerstag wird Schaustellerpräsident Albert Ritter erstmals die Kirmes am Pferdemarkt eröffnen. Bis Rosenmontag läuft die Kirmes, der die Schausteller mit Riesen-Lettern das Prädikat „familienfreundlich“ verpassen. Erste Bedingung dafür: Die Menschen müssen sich sicher fühlen. So soll das funktionieren.
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Jederzeit während der Kirmesöffnungszeiten von 14 bis 22 Uhr (Rosenmontag schon ab 11 Uhr) werden auf den Kirmesflächen 30 Kräfte der Polizei, sechs des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) und zehn eines Sicherheitsdienstes, den die Schausteller selbst verpflichtet haben, anwesend sein. Ein Auge vor allem auf die jugendlichen Besucher haben wird auch Deeskalationsexperte Thomas Rüth vom 2011 gegründeten „Aktionsbündnis sicheres Altenessen“. „Und auch unsere Schausteller selbst sind darin geschult, an ihren Ständen und Fahrgeschäften für Sicherheit und Ordnung zu sorgen“, sagt Schaustellerchef Albert Ritter.
Bottroper Karnevalskirmes: Notinseln für Kinder, Code für Mädchen und Frtauen
Weitere Beiträge zum subjektiven Sicherheitsgefühl der Familien auf der Kirmes sind die Notinseln für Kinder, falls sie von ihnen Eltern getrennt werden, sowie der Code: „Ist Luisa da?“ Mit dieser Frage signalisieren Frauen und Mädchen dem Kirmespersonal, dass sie sich bedrängt fühlen. Ritter: „Unsere Leute holen sie dann sofort aus der Situation heraus und schalten bei Bedarf die Polizei ein.“
Was den Schaustellern noch wichtig ist: „Alle 60 Teilnehmer sind da, es gab keinen Schwund trotz der extrem kurzen Vorbereitungszeit.“ Kurz vor Weihnachten hatte die Stadt bekanntlich die Karnevalskirmes abgesagt, weil der traditionelle Kirmesstandort Osterfelder Straße wegen der Sperrung der maroden A42-Brücke als Rettungsweg frei bleiben sollte. Nach dem Protest der Schausteller und intensiven Gesprächen hatte die Stadt dann doch grünes Licht gegeben.
Schausteller finden Lösungen für tausend Kleinigkeiten
In vier Wochen hatte ein siebenköpfiges Team des Schaustellerverbandes neue Flächen in der Innenstadt gefunden und vermessen, ein Konzept entwickelt für den Lieferverkehr der Geschäfte etwa an der Brauer- und der Poststraße, über die Sicherheit nachgedacht und Lösungen entwickelt für gefühlt tausend Kleinigkeiten. Ritter: „Die Firma Breilmann legt uns gerade ein mobiles Stromnetz. Für die Eltern, die ihre Kinder aus einer Kita holen müssen, stellen wir einen Lotsendienst. Und wenn der Propst einen eiligen Einsatz hat, stellen wir ihm eine Eskorte.“
Zurück zum Stichwort familienfreundlich: Möglichst viele Kinder haben die Schausteller eingebunden mit einem Malwettbewerb in den Kitas, bei dem die Kinder ihren Kirmestraum malen sollten. Die Bilder werden ausgestellt im Ladenlokal an der Hansastraße 15, die Sieger bekommen, klar, Bummelpässe für sich und ihre Familien.
An Grundschulkinder richtet sich das bereits ausgebuchte Sicherheitstraining in der Sportschule Markus Adam mit anschließendem Kirmesbummel. Der Kinderschutzbund Bottrop ist schließlich Empfänger des Erlöses des Kirmes-Orgelkonzertes am Sonntag an der Cyriakuskirche auf einer Wellershaus-Orgel aus Mülheim-Saarn. Ritter: „Zur vollen Stunde spielen wir natürlich das Steigerlied.“
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Familienfreundlich verbunden mit Freifahrtscheinen für Kinder ist auch die Kirmeseröffnung Donnerstag um 13.45 Uhr auf der Bühne des Karnevals-Festkomitees am Pferdemarkt sowie die Zeit für das Höhenfeuerwerk am Freitag. Abgeschossen wird es diesmal vom Dach des Hansa-Centers. Nach Einbruch der Dunkelheit, zwischen 19 und 20 Uhr, schätzt Ritter, brennt ein Feuerwerker es ab, „damit auch die Kinder noch etwas davon haben“.
Am Freitag, 9. Februar, laden die WAZ Bottrop und die Schausteller zu einem Blick hinter die Kulissen ein. Hier steht, was man tun muss, um dabei sein zu können: Backstage Karnevalskirmes.