Bottrop-Kirchhellen. Die Freiwillige Feuerwehr Kirchhellen zieht Bilanz eines sehr speziellen Jahres. Feuerwehrchef Kim Heimann sagt ein dickes Dankeschön.
Das dicke Dankeschön von Feuerwehrchef Kim Heimann für ihren ehrenamtlichen Einsatz haben die Mitglieder der Ortswehr Kirchhellen jeden Tag verdient. Für das Jahr 2023 aber ganz besonders: Ein Flugzeugabsturz, ein Großbrand fast vor der eigenen Tür und ein Fluteinsatz am Ruhrdeich – solche Einsätze fährt die Freiwillige Feuerwehr Kirchhellen wahrlich nicht jedes Jahr.
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Sowohl Kim Heimann als auch Ortswehrführer Dieter Heidermann dankten den Mitgliedern der Ortswehr bei der Generalversammlung für ihren vielfältigen Einsatz. Neben den wöchentlichen Ausbildungsabenden und zahlreichen Lehrgängen standen am Jahresende 2023 auch insgesamt 123 Alarmierungen in der Statistik. Und was für welche: Simon Glogowski erinnert im Jahresbericht an die spektakuärsten.
Die Einsätze teilen sich auf wie folgt: 64 Brandmeldungen, 53 Einsätze der technischen Hilfeleistung und sechs Umwelteinsätze. Dazu kamen 19 Einsätze der Kirchhellener Drehleiter in ganz Bottrop und weitere sechs Alarmierungen zur Besetzung der Drehleiter.
Der heftigste Einsatz 2023 war ohne Zweifel der Flugzeugabsturz an der Schwarzen Heide am 17. November, erinnert sich Glogowski: „An diesem nebeligen Freitagabend alarmierte uns der Funkmelder gegen 18.30 Uhr. Nach kurzer Suche konnte die Absturzstelle in einem Waldstück nahe dem Flugplatz lokalisiert werden. Hier konnten wir zwei Insassen am Wrack vorfinden, wobei für eine Person leider jede Hilfe zu spät kam.“
Der Fluglehrer (73) überlebte den Absturz mit lebensgefährlichen Verletzungen. Das Ende des Einsatzes nach drei Stunden war der Beginn der Nachbereitung: „Gerade bei solchen belastenden Einsätzen kann ein anschließendes Gespräch im Kreis der Kameraden durchaus mal helfen. Darüber hinaus steht das Team Psychosoziale Unterstützung der Feuerwehr Bottrop in solchen Fällen mit Rat und offenem Ohr zur Seite. Auch das gehört mit zum Einsatzgeschehen.“
Ein weiterer Großeinsatz für die Ortswehr war der Brand einer Produktionshalle im Gewerbegebiet an der Raiffeisenstraße am 14. September. Für die Ehrenamtlichen begann der Tag mit dem Alarm „Brennt Gewerbebetrieb“ um 5.48 Uhr. Die Halle wurde gelöscht, die Feuerwehr konnte ein Übergreifen des Brandes auf das Holzlager einer benachbarten Zimmerei verhindern. Bis zum späten Abend war die Ortswehr im Einsatz gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr sowie den Ortswehren Feldhausen und Fuhlenbrock.
Hochwasser-Einsatz vor Weihnachten am Oberhausener Ruhrdeich
Nachbarschaftshilfe leistete die Feuerwehr in Gelsenkirchen nach dem Jahrhundertregen vom 17. August. Die Ortswehr Kirchhellen half mit dem Führungsdienst der Berufsfeuerwehr und der Ortswehr Boy: „Vor Ort wurden wir gemeinsam mit Kräften aus Bochum und dem Kreis Recklinghausen im Stadtteil Bismarck eingesetzt, wo in der Nacht das Wasser teilweise meterhoch in den Straßen gestanden hatte.“ Am Tag vor Heiligabend half die Ortswehr beim Hochwasser in Oberhausen, den aufgeweichten Ruhrdeich zu sichern: „Wir wurden zur Sandsackbefüllung und -logistik eingesetzt. Nach rund zwölf Stunden waren wir in der Nacht wieder zu Hause.“
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Eine ganz besondere Ehrung erhielt bei der Generalversammlung Alfred Schmitz. Als Auszeichnung für sein Lebenswerk ernannte Ortswehrführer Dieter Heidermann ihn zum Ehrenbrandmeister. Das gab es seit Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Kirchhellen erst dreimal. Eingetreten 1972, brachte es Alfred Schmitz in elf Jahren zum Hauptbrandmeister, dem damals höchsten Dienstgrad in der Freiwilligen Feuerwehr auf Ortsebene. 1986 übernahm er von Kurt Heidermann den Vereinsvorsitz, 1992 beerbte er Meinolf Erlemeier als Ortswehrführer. Dieses Ehrenamt behielt er bis 2014. ks