Bottrop/Hünxe/Dinslaken. In der Nähe des Flugplatzes Schwarze Heide in Bottrop ist ein Mann bei einem Absturz gestorben. Eine Smartwatch informierte die Rettungskräfte.
- Am Freitagabend stürzte ein Leichtflugzeug in der Nähe des Flugplatzes Schwarze Heide ab.
- Ein 58-jähriger Mann aus Dorsten kam beim Absturz ums Leben. Ein 73-Jähriger wurde lebensgefährlich verletzt.
- Die genaue Absturzursache ist noch unklar. Der Rettungsdienst wurde auch über eine Smartwatch alarmiert.
Ein Mann ist bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe des Flugplatzes Schwarze Heide ums Leben gekommen. Trotz Wiederbelebungsmaßnahmen der Rettungskräfte kam jede Hilfe zu spät. Der 58-jährige Dorstener starb noch an der Unfallstelle, berichtete die Bottroper Feuerwehr. Wie die Polizei Wesel und die Staatsanwaltschaft Duisburg am Samstagvormittag mitteilten, war der Mann Flugschüler.
Ein zweiter Insasse, ein 73-jähriger Fluglehrer aus Erkrath, wurde bei dem Flugzeugabsturz lebensgefährlich verletzt. Wie ein Sprecher der Polizei in Wesel sagte, dauern die Ermittlungen zur Unfallursache noch weiter an. Wer zum Unglückszeitpunkt am Steuer der Maschine, einem Leichtflugzeug der Marke Reims-Cessna, gesessen hat, blieb zunächst offen.
Absturz am Flugplatz Schwarze Heide: Cessna zerbricht in mehrere Teile
Nach Angaben der Feuerwehr fanden die Rettungskräfte das in mehrere Teile zerbrochene Kleinflugzeug am Freitagabend gegen 18.30 Uhr in einem Waldstück in der Schwarzen Heide. Die Absturzstelle befand sich demnach in unmittelbarer Nähe zum Flugplatz Schwarze Heide. Die Maschine war laut Polizeiangaben am Freitag Abend um kurz nach 18 Uhr abgestürzt. Der 73-jährige Fluglehrer wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Der Tower hatte den Funkkontakt zu dem Flugzeug verloren und vermutete einen Absturz, heißt es. Da die genaue Lage der Einsatzstelle zunächst unklar war, wurde außer der Feuerwehr Bottrop auch die Feuerwehr in Dinslaken und die Einheiten Drevenack und Hünxe der Freiwilligen Feuerwehr in Hünxe alarmiert. Da parallel ein Verkehrsunfall in der Nähe gemeldet wurde, wurden die anrückenden Einsatzkräfte aus Hünxe dahin umgeleitet. Nach Eintreffen der Einsatzkräfte machten die Feuerwehrleute nach kurzer Suche die Absturzstelle aus. Weitere Personen befanden sich nach Angaben der Bottroper Feuerwehr nicht in dem abgestürzten Flugzeug.
Technisches Hilfswerk leuchtete die Absturzstelle aus
Helfer suchten auch den Umkreis um die Unfallstelle weitläufig ab, und konnten so ausschließen, dass noch weitere Personen bei dem Absturz verletzt wurden. Hilfskräfte einer Fachgruppe des Technischen Hilfswerks aus Bottrop leuchten hierzu die Unfallstelle aus. Gegen 22.15 Uhr rückten die letzten Rettungskräfte ab. Die Feuerwehr Bottrop war mit rund 60 Kräften der beiden Rettungswachen in Bottrop und Kirchhellen so Freiwilligen Feuerwehrleuten im Einsatz.
Unter den Einsatzkräften waren Mitglieder der der Freiwilligen Feuerwehr Kirchhellen und der Freiwilligen Feuerwehr Grafenwald sowie der Freiwilligen Feuerwehr aus Bottrop-Fuhlenbrock. Unterstützt wurde sie vom Rettungsdienst der Stadt Dinslaken. Die Freiwillige Feuerwehr Bottrop-Altstadt stand in der Zwischenzeit für weitere Einsätze im Bottroper Stadtgebiet bereit.
Absturz wurde auch durch eine Smartwatch gemeldet
Die Meldung über den Absturz der Maschine erreichte die Rettungsdienste auch auf einem ungewöhnlichen Weg: Die Smartwatch eines der Flugzeuginsassen hatte die Rettungsdienste automatisch benachrichtigt. Erkennen mit der entsprechenden Funktion ausgestattete Uhren einen Sturz und bewegt sich der Träger danach nicht, ertönt zuerst ein immer lauter werdender Warnton.
Danach geht ein automatischer Anruf an die Rettungsdienste, wenn der Uhrenträger diesen nicht abbricht. Mit einer automatisierten Nachricht werden dann die Nachricht über einen Sturz und die Koordinaten des aktuellen Standorts der Smartwatch übermittelt. So wussten die Rettungsdienste dann doch punktgenau, wo das abgestürzte Flugzeug zu finden war.
Tödlich endender Absturz auch vor gut einem Jahr
Das Leichtflugzeug wurde durch den Absturz völlig zerstört, berichten die Staatsanwaltschaft Duisburg und die Polizei Wesel. Was genau zu dem Absturz geführt hat, ermitteln jetzt die Kriminalpolizei unter Leitung der Staatsanwaltschaft Duisburg und die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung.
Im September 2022 war ein Leichtflugzeug, das an der Schwarzen Heide gestartet war, in Duisburg abgestürzt. Beide Insassen – ebenfalls ein Flugschüler und sein Lehrer – starben. Damals rettete der Fluglehrer vermutlich viele Leben, denn das Flugzeug wäre beinahe in das mit 700 Menschen besetzte Zirkuszelt von Flic Flac in der Nähe des Duisburger Hauptbahnhofs gestützt. Der Fluglehrer hatte nach Zeugenaussagen der Flieger kurz vor dem Aufprall auf den Parkplatz gelenkt.
Im März 2022 waren auf dem Flugplatz zwei Kunstflieger zusammengestoßen. Deren Piloten verletzten sich damals nur leicht. (dpa/red.)