Bottrop. Nach der letzten Zerstörung kommt nun ein stabilerer Höhenbegrenzer. Allerdings wird er an einer anderen Stelle der Prosperstraße platziert.

An der Eisenbahnbrücke der Prosperstraße soll in den kommenden Tagen ein neues Höhenportal installiert werden. Das teilte der Fachbereich Tiefbau bei einer Informationsveranstaltung zur „Brückensperrung der A42“ mit. Geladen hatte die Arbeitnehmervertretung der CDU im Kreisverband Bottrop.

Bottroper Bahnbrücke: Neuer Höhenbegrenzer ist aus Stahl

Laut Fachbereich soll der neue Höhenbegrenzer aus Stahl stabiler sein als sein Vorgänger. Den hatte zuletzt ein Lkw auf der Seite zum Ostring hin zerstört. Außerdem soll das neue Portal am Ort ein wenig versetzt werden. Befand sich das Portal bisher auf Höhe der Bushaltestelle, soll es künftig zwar auf derselben Straßenseite bleiben, jedoch mehr in Richtung Kreuzung am Ostring montiert werden. Der Fachbereich hofft, dass Lkw-Fahrer frühzeitiger reagieren und nicht fast bis zur Brücke fahren, um dann gezwungermaßen umständlich wenden zu müssen.

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Dadurch soll auch verhindert werden, dass die Eisenbahnbrücke der Deutschen Bahn weiter beschädigt wird. „Es zeigt sich, dass der Höhenbegrenzer zumindest seinen Zweck erfüllt“, sagt Emilio Pintea. Richtige Zufriedenheit klingt trotzdem anders.

Der Leiter des Bottroper Ereignisstabs zur A42-Sperrung erklärte, dass vor der Vollsperrung rund 82.000 Fahrzeuge täglich über die Autobahnbrücke fuhren. Davon circa 14.000 Lkw. Erste Ergebnisse von Straßen.NRW liegen vor. „Zweidrittel der Verkehrsteilnehmer halten sich an die ausgewiesenen Umleitungen.“ Heißt im Umkehrschluss: Ein Drittel hält sich nicht daran. Schleichwege werden gesucht, auf Essener und auf Bottroper Stadtgebiet.

Die Prosperstraße gehört dazu; die Fahrbahn leidet jetzt schon. Laut Steffen Jonek, Leiter des Fachbereichs Tiefbau, habe eine erste Auswertung von Straßen.NRW ergeben, dass die Verkehrsbelastung von der B224 über die Prosperstraße in Richtung Innenstadt inzwischen größer geworden ist.

Ich kann es nur hoffen. Wenn ich mir aber die Situation an der Brücke der Prosperstraße anschaue, ist meine Hoffnung nicht groß.“
Emilio Pintea, Leiter des Ereignisstabes, ob Flyer für Lkw-Fahrer zur A42-Sperrung in acht Sprachen beim Verkehrsproblem an der Brücke helfen

Auf Nachfrage, ob Logistikunternehmen über die Sperrung und über die Umleitungsstrecken informiert wurden, erklärte Pintea, dass digitale Anzeigetafeln auf den Autobahnen dies ankündigen. „Autobahn Westfalen hat zudem einen Flyer entwickelt.“

Nach deren Angaben sei dieser Flyer über Wirtschafts- und Logistikverbände verteilt worden. „Eine gedruckte Version in 3000er-Auflage wird mithilfe der „Tank und Rast“ und der Vereinigung Deutscher Autohöfe aktuell an mehr als 20 Raststätten und Autohöfen im Zulauf zur A42 ausgelegt werden“, teilt Autobahn Westfalen mit. „Darüber hinaus hat die Autobahn GmbH ein Plakat entworfen, das aktuell an den sogenannten PWC-Anlagen (kleinere Parkplätze mit WC-Häuschen) in der Region aufgehängt wird und ebenfalls auf die Sperrung hinweist.“

Zeigen diese Maßnahmen bislang Wirkung? „Ich kann es nur hoffen“, meint Pintea. „Wenn ich mir aber bisher die Situation an der Brücke der Prosperstraße anschaue, ist meine Hoffnung nicht groß.“

Apropos Hoffnung: Möglicherweise sollen im März – zumindest – wieder Autos über die A42-Brücke fahren. Das sei das Ziel, sagte der Autobahn-Geschäftsführer Dirk Brandenburger in der vergangenen Woche im Verkehrsausschuss des NRW-Landtages. „Wir sind verhalten optimistisch“, sagte Emilio Pintea. „Wir warten erst einmal ab, was die weiteren Untersuchungen der Brücke ergeben.“