Bottop-Kirchhellen. Die Telekom verkabelt gerade den neuen Mast an der Hegestraße als Ersatz für das Provisorium am Vossundern. Der Zeitplan an der Lehmschlenke.

Die Telekom-Tochter Deutsche Funkturm meldet Vollzug. Der neue Funkmast auf dem Gelände von Baupart Borgmann an der Hegestraße ist bereit für die Nutzung. Derzeit laufen Kabelarbeiten der Telekom sowohl dort als auch am provisorischen Funkmast an der Ecke Bottroper Straße/Vossundern. Mit dem Neubau des Funkmastes an der Lehmschlenke will die Deutsche Funkturm im zweiten Quartal beginnen. Bis der in Betrieb geht, wird es aber noch dauern.

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In und um Kirchhellen sind seit 2020 sechs neue Funkmasten gebaut worden. Ein weiterer, nämlich der umstrittene Funkmast an der Lehmschlenke, soll in diesem Jahr dazukommen.

Dieser Mobilfunk-Bauboom wurde ausgelöst durch die Schließung des Bergwerkes Prosper-Haniel und dem Wegfall der Mobilfunk-Sendeanlagen an den Schächten 9 und 10 am Vossundern und am Alten Postweg. Das hatte unter anderem zur Folge, dass in einem Großteil der Kirchheller Heide kein Mobilfunkempfang mehr möglich war. Sowohl die Stadt Bottrop als auch der Regionalverband Ruhr (RVR) etwa als Betreiber des Heidhofes meldeten dringenden Handlungsbedarf an.

Funkmasten an Vossundern und Grafenmühle: Mehr Empfang in der Kirchheller Heide

Die Deutsche Funkturm hat geliefert mit dem provisorischen Funkmast am Vossundern (Februar 2020) und ein Jahr später mit dem 40 Meter hohen Funkmast an der Grafenmühle am Alten Postweg. Wie ist jetzt das Netz in der Kirchheller Heide?

Rufen wir doch mal Werner Meemken auf dem Handy an. Der Revierförster der RVR-Tochter Ruhr Grün musste noch 2021 für ein Handytelefonat nach Kirchhellen-Mitte fahren. Jetzt erreichen wir ihn im Büro am Heidhof: „Der Telekom-Mobilfunkempfang ist inzwischen ganz ordentlich“, sagt er. „Ich höre aber von vielen Besuchern, dass es im Vodafone-Netz immer noch schwierig ist.“ Eine weitere Verbesserung der Netzabdeckung in der Heide erwartet er sich von dem neuen Funkmast an der Lehmschlenke.

Aktuell ist nur eine Nutzung der Telekom vorgesehen, allerdings bieten wir unsere Masten auch allen anderen Mobilfunkanbietern zur Mitnutzung an
Franziska Wittenberg, Deutsche Funkturm

Auch der Umstieg in Grafenwald vom Provisorium am Vossundern zum neuen Mast an der Hegestraße sollte die Sendeleistung in der Heide noch einmal verbessern. Denn der Stahlmast war einfach nicht hoch genug.

Der neue Mast aus Schleuderbeton sieht inzwischen sendefähig aus. Ist er das auch? So gut wie, sagt Franziska Wittenberg, Sprecherin der Deutschen Funkturm: „Den Mobilfunkmast auf dem Gelände der Baupart GmbH haben wir Anfang Dezember an die Telekom übergeben, die diesen nun in ihre Netze integrieren wird. Aktuell ist nur eine Nutzung der Telekom vorgesehen, allerdings bieten wir unsere Masten auch allen anderen Mobilfunkanbietern zur Mitnutzung an.“

Mobilfunkstandard 5G in Bottrop: Anbieter geben Gas

Der zweite Grund für den Funkturmbau neben der Schließung von Funklöchern ist der Netzausbau mit dem neuen Standard 5G. Nach dem Willen der Bundesnetzagentur hätten die drei öffentlichen Mobilfunkbetreiber Telekom, Vodafone und Telefonica (O2) bereits fertig sein sollen mit dem flächendeckenden Ausbau. Dieses Ziel haben die Betreiber aber gerissen.

Immerhin, jetzt geht es zügig voran, meldete die Bundesnetzagentur kurz vor Weihnachten. „Der Ausbau der 5G-Netze ist 2023 stark vorangeschritten. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse des Mobilfunk-Monitorings der Bundesnetzagentur. Die Versorgung mit 5G durch mindestens einen Netzbetreiber ist auf 90 Prozent des Bundesgebiets angestiegen (Stand: Oktober 2023). Vor einem Jahr lag dieser Anteil noch bei rund 79 Prozent. Deutsche Telekom, Telefónica und Vodafone erreichen jeweils eine Flächenabdeckung mit 5G zwischen 59 Prozent und 77 Prozent.“ Für viele Handybenutzer ist das aber noch ein theoretischer Wert: Um die 5G-Technologie nutzen zu können, müssen sie über ein 5G-fähiges Smartphone und einen entsprechenden Vertrag verfügen.

Im Dezember an die Telekom übergeben: Der Mobilfunkmast bei Baupart Borgmann Grafenwald.
Im Dezember an die Telekom übergeben: Der Mobilfunkmast bei Baupart Borgmann Grafenwald. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Die Mobilfunkanbieter geben jetzt Gas in Bottrop. Nach der Inbetriebnahme eines neuen Funkmastes an der Halde Haniel meldete Telekom-Sprecher George-Stephen McKinney im März 2023: „Die Telekom betreibt in Bottrop jetzt 40 Standorte. Die Haushaltsabdeckung liegt bei rund 100 Prozent. Bis 2024 sollen weitere neun Standorte hinzukommen. Zusätzlich sind an 13 Standorten Erweiterungen mit LTE geplant.“ Mitbewerber Vodafone hält das Tempo mit, sagt Sprecher Georg Höpken: „Heute erreichen wir mit unserem 5G Mobilfunk-Netz 99,9 Prozent der Haushalte Bottrops. Für 2024 ist jeweils ein weiterer LTE- und ein weiterer 5G-Neubaustandort geplant.“

O2 Telefónica, der Dritte im Bunde, hat seit Jahresbeginn 2023 rund 3000 Standorte um den 5G-Standard erweitert. Der Telekommunikations­anbieter erreicht nach eigenen Angaben knapp 95 Prozent der Bevölkerung mit 5G.

Bis spätestens Ende 2025 will das Unternehmen die gesamte Bevölkerung in Deutschland mit 5G versorgen. Schon heute erreicht O2 Telefónica knapp 100 Prozent der Bevölkerung mit 2G/GSM und 4G/LTE.

Wie ist der Zeitplan der Deutschen Funkturm für den Neubau an der Lehmschlenke? „Wir planen den Bau des Mastes im zweiten Quartal dieses Jahres zu beginnen“, sagt die Sprecherin. „Nach dem Bau folgen noch die nachgelagerten Arbeiten wie der Stromanschluss und die Netzintegration der Mobilfunkbetreiber. In der Regel geht ein Mobilfunkmast sechs bis zwölf Monate nach dem Bau in Betrieb und kann von den Kundinnen und Kunden genutzt werden.“