Bottrop-Kirchhellen. Auch wenn die Heizkosten sinken: Brennholz ist noch gefragt. Der Heidhof in Bottrop-Kirchhellen hat genug auf Lager – und die Preise gesenkt.

  • 2022 gab es einen immensen Ansturm auf Brennholz wegen der hohen Heizkosten.
  • In diesem Jahr ist es ruhiger: Zum Beispiel am Kirchhellener Heidhof gibt es noch genug Holz.
  • Die Preise sind sogar im Vergleich zum vergangenen Jahr gesunken.

Der große Ansturm auf das Holzlager am Heidhof in der Kirchheller Heide hat sich in diesem Jahr nicht wiederholt. Das hat sich bereits zum Start der Brennholzsaison abgezeichnet, die im September auf dem Hof beginnt. Zu tun sei zwar immer noch genug, aber jetzt habe sich die Lage im Vergleich zu 2022 normalisiert, diese unglaublichen Schlangen vor dem Holzlager gebe es nicht mehr, sagt Werner Meemken. Als zuständiger Revierförster beim Regionalverband Ruhr (RVR), zu dem neben den Wäldern als Holzquelle auch der Heidhof gehört, hat sogar weitere gute Nachrichten.

„Der Preis für den Schüttraummeter Holz ist im vergleich zum letzten Jahr leicht gesunken und: Es gibt ausreichend Holz für Kunden, die bis zum 17. Dezember hier bei uns ihre Vorräte auffüllen möchten“, so Werner Meemken. In diesem Jahr schlägt der Schüttraummeter (Srm) für vorgetrocknetes Holz mit 150 Euro zu Buche, für kammergetrocknetes Kaminholz muss die Kundschaft 180 Euro pro Srm auf den Tisch legen.

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Das kammertrockene Holz könne sogleich verfeuert werden. Das vorgetrocknete mit einer Restfeuchtigkeit von etwa 20 Prozent sollte noch etwas nachgelagert werden. Zum Vergleich: 2022 kosteten die gleichen Mengen noch 180 beziehungsweise 200 Euro.

Bei den Holzpreisen liegt der RVR im Trend: die sind überall leicht zurückgegangen

Damit liege auch der RVR im aktuellen Trend, denn überall seien die Preise leicht zurückgegangen, so der Förster. „Wir nähern uns im Grunde wieder leicht den normalen Jahren an, das hat sicher auch mit dem recht milden letzten Winter zu tun“, glaubt Meemken. Dadurch hätten viele wohl noch genügend Holz im eigenen Lager und man habe wohl auch gemerkt, dass Gas trotz Krieg und Krise immer noch ausreichend vorhanden sei. Die Zeit, als Brennholz in Kirchhellen knapp und teuer war, sind also zumindest vorerst vorbei. Übrigens: Etwa 80 Prozent des am Heidhof verkauften Holzes stammt aus der Kirchheller Heide, die restlichen 20 Prozent aus anderen RVR-Revieren.

Das Holzlager am Heidhof ist gut gefüllt. RVR-Revierförster Werner Meemken blickt entspannt auf die nächsten Wochen. Im Vergleich zum Vorjahr läuft 2023 der Verkauf fast wider normal. Die Preise für Kaminholz sind ebenfalls im Vergleich zum Stressjahr 2022 leicht zurück gegangen.
Das Holzlager am Heidhof ist gut gefüllt. RVR-Revierförster Werner Meemken blickt entspannt auf die nächsten Wochen. Im Vergleich zum Vorjahr läuft 2023 der Verkauf fast wider normal. Die Preise für Kaminholz sind ebenfalls im Vergleich zum Stressjahr 2022 leicht zurück gegangen. © FUNKE Foto Services | Bernd Thissen

Trotz er entspannteren Lage hat man am Holzlager des Heidhofs etwas „aufgerüstet“. Eine etwa 500 bis 600 Quadratmeter große Fläche hinter dem Lager sei befestigt worden, erzählt Werner Meemken. Dort ließen sich nun große Maschinen besser abstellen, weiteres Holz gut lagern, ohne dass die Mitarbeiter nach Regen regelrecht im Matsch versänken. „Nach Regenperioden wie diesen wäre die Fläche kaum noch betretbar gewesen“, so der RVR-Mann.

Der Regen hat dem Grundwasserpegel der Kirchheller Heide und dem Wald gut getan

Als Förster, der „seinen“ Wald und dessen Zustand ohnehin immer mit Argusaugen im Blick hat, kann er sagen: „Nach den letzten Dürrejahren, es waren ja nicht nur die Sommer, die zu trocken waren, haben die Regenmengen dem Wald selbst, aber natürlich auch dem Grundwasserpegel wirklich gut getan.“

Dabei gehöre die Kirchheller Heide ja noch nicht einmal zu den Problemgebieten, was die Feuchtigkeit angehe. Es gebe dort ein verhältnismäßig hohes Grundwasserniveau, die Absenkungen durch den früheren Bergbau täten ihr Übriges. „Das merken wir natürlich jetzt, wenn wir in den Wäldern arbeiten, der Boden ist gut mit Wasser vollgesogen, wie ein Schwamm“, berichtet der Förster. Aber die Feuchtigkeit müsse ja erst auch in den tiefen Bodenschichten ankommen.

Wieder da: „Wild & Weihnacht“ am Heidhof

Der beliebte Weihnachtsmarkt findet nach längerer Pause wieder am Sonntag, 10. Dezember, von 11 bis 17 Uhr am Heidhof statt.

Unter dem Motto „Wild & Weihnacht“ erwartet die Besucher die bewährte Mischung aus Markt, Handwerk, kulinarischem Treffpunkt und Aktionen für die ganze Familie. Natürlich das beliebte Selbstfällen von Weihnachtsbäumen, wie Förster Werner Meemken betont.

Speziell für Kinder ist die Waldschule mit Tierpräparaten und Wissenswertem über Natur und Pflanzen zu Gast. Die „Waldhexe“ erzählt Märchen und es kann natürlich gebastelt werden. Außerdem werden Wildspezialitäten wie Würste und Schinken angeboten.

Der Eintritt ist frei. Vom Parkplatz am Heidesee fährt ein Bus-Shuttle (Erwachsene: 1 Euro) zum Heidhof. Vom Parkplatz am Kletterpoth ist der Hof gut zu Fuß zu erreichen.

Momentan jedenfalls kann nicht nur Werner Meemken entspannter als in früheren Jahren auf den Baumbestand der Kirchheller Heide blicken, der übrigens mit dem Verschwinden der Fichte sein klassisches Laubwaldgepräge zurück bekommt. Auch in den trockeneren Gebieten der Region haben die überdurchschnittlichen Regenmengen für Entspannung im Wald gesorgt. Die nächste große Veranstaltung am Heidhof ist übrigens der bekannte RVR_Markt „Wild & Weihnacht“ im Dezember.

Holzverkauf: Jeden Freitag sowie an jedem ersten und dritten Samstag im Monat von 13 bis 16 Uhr an Selbstabholer. Zum Heidhof 25, 46244 Bottrop-Kirchhellen.