Bottrop-Kirchhellen. Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder lobt den breiten politischen Konsens zur Gestaltung der Ortsmitte. In kleinen Schritten soll sie kommen.

Worüber freut sich Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder besonders beim Rückblick auf das Jahr 2023? Natürlich über die Sanierung der Hackfurthstraße, die im August endlich begonnen hat und gut vorankommt. Und über den breiten politischen Konsens über die Aufwertung der Kirchhellener Dorfmitte. Die muss aber jetzt in kleineren Schritten angegangen werden; große Sprünge sind mit dem 60-Millionen-Euro-Loch im Bottroper Haushalt nicht mehr zu machen. Das geht aber, ist Schnieder überzeugt: „Wir müssen in Abschnitten denken.“

Eine gute Nachricht: Die Sanierung der Hackfurthstraße hat endlich begonnen und kommt zügig voran.
Eine gute Nachricht: Die Sanierung der Hackfurthstraße hat endlich begonnen und kommt zügig voran. © FUNKE Foto Services | ATTIA-FOTOGRAFIE

Die ersten Abschnitte sind schon in die Wege geleitet. Die Bezirksvertretung hat dem Fachbereich Grün Geld gegeben, um im Frühjahr auf dem Johann-Breuker-Platz eine baumbeschattete Sitzgruppe zu bauen. Wie erhofft hat Schnieder weitere Sponsoren dafür gewinnen können, so dass Fachbereichs-Abteilungsleiterin Katja Schreiber zusätzlich 7000 Euro in die Aufwertung der Spielplätze im Dorf stecken kann. Auch auf die Prioritäten bei der Spielplatzsanierung hat sich die Bezirkspolitik mit breiter Mehrheit geeinigt.

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Alter Marktplatz in Kirchhellen soll neu geordnet werden

Für den alten Marktplatz, ein weiterer Platz auf der Prioritätenliste der Politik, hat das Planungsamt schon die dort verlaufenden Leitungen kartiert. Mit diesem Plan und der Ideenskizze des Kirchhellener Landschaftsarchitekten Peter Drecker wollen die Planer den Platz jetzt neu ordnen. Dabei will der städtische Entsorger Best die Sammelcontainer für Altglas unter die Erde versenken. An der Horster Straße in der Innenstadt hat die Best schon mal sechs Referenzmodelle aufgestellt.

So soll es auf dem alten Markt in Kirchhellen auch aussehen: Wie an der Horster Straße in der Bottroper Innenstadt sollen die Sammelcontainer unter der Erde verschwinden.
So soll es auf dem alten Markt in Kirchhellen auch aussehen: Wie an der Horster Straße in der Bottroper Innenstadt sollen die Sammelcontainer unter der Erde verschwinden. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Der Einbau der versenkten Sammelcontainer ist aber kein Baustein, der vorgezogen werden könnte, sagt Best-Prokurist Jannik Hohmann: „Die Behälter in Kirchhellen können erst mit der Umgestaltung des Parkplatzes gebaut werden. Wann das sein wird, wissen wir leider nicht. Bei der derzeitigen Haushaltslage der Stadt wird sich das möglicherweise weiter in die Zukunft verschieben.“

„Wir müssen bei der Aufwertung des alten Marktplatzes in Abschnitten denken“, sagt Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder.
„Wir müssen bei der Aufwertung des alten Marktplatzes in Abschnitten denken“, sagt Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder. © FUNKE Foto Services | Daniel Attia

Andere Bausteine ließen sich dagegen vorziehen, wenn der Platz erst mal neu überplant ist. Zusätzliche Bäume zum Beispiel, sagt Schnieder. Er ist sicher: „Bäume wird man über Spender bekommen können. Den Kirchhellener Arkaden zum Beispiel würden Bäume gut zu Gesicht stehen.“ Für das Setzen der Bäume müsste auch nicht zwingend der Fachbereich Grün bemüht werden, sagt der Bezirksbürgermeister: „Die Landjugend sucht Aufgaben für ihre 100-Stunden-Aktion. In 100 Stunden kann man einige Bäume pflanzen.“

Die Unterbringung von Flüchtlingen ist in Kirchhellen gut gelaufen
Ludger Schnieder, Bezirksbürgermeister

Was noch gut gelaufen ist in 2023: „Der kleine Kunstrasenplatz ist eine Top-Bereicherung für die Bezirkssportanlage. Und für die zweite Sporthalle bin ich auch optimistisch. Allerdings wird die nicht 2026 fertig sein.“

Wichtig ist Schnieder beim Rückblick auf 2023 der Dank an alle Ehrenamtlichen, die sich engagieren für die Betreuung der Flüchtlinge. „Die Unterbringung von Flüchtlingen ist gut gelaufen, sowohl Am Tollstock wie am Schacht 10.“ Handlungsbedarf sieht er allerdings bei der Verbindung in die Dorfmitte. „Die Holthausener Straße ist unbeleuchtet und hat keinen Bürgersteig. Wenn Menschen da im Dunkeln unterwegs sind, wird irgendwann etwas passieren.“