Bottrop-Kirchhellen. Mehrfach ist die Sanierung der Hackfurthstraße in Bottrop-Kirchhellen verschoben worden. Jetzt geht es der Marterstrecke an die Fahrbahndecke.
Manch Kirchhellener wird den Glauben daran vielleicht schon aufgegeben haben, aber es passiert tatsächlich: Die oft verschobene Sanierung der Hackfurthstraße, im Dorf als Flickenteppich und Holperstrecke bekannt, ist in vollem Gange. „Wir liegen aktuell super in der Zeit“, macht Tiefbau-Fachbereichsleiter Steffen Jonek Hoffnung auf eine Punktladung in Sachen Fertigstellungstermin.
Der soll im Dezember nächsten Jahres liegen, und so könnte die dann runderneuerte und mit zwei neuen Kreisverkehren versehene Hackfurthstraße zu einem ganz besonderen Weihnachtsgeschenk für die Anwohner werden. Eines, dessen Kosten mit rund 3,8 Millionen angegeben werden.
Erster Bauabschnitt zwischen Dorfheide und Kirchhellener Ring
Begonnen haben die Sanierungsarbeiten auf dem Abschnitt zwischen Dorfheide/Horsthofstraße und Kirchhellener Ring. Während auf einer Fahrbahn Richtung Gladbeck-Zweckel noch Autos unterwegs sind, wird auf der Gegenfahrbahn gearbeitet. Rot-weiß-gestreifte Baken trennen die Baustellenbereiche ab. Material lagert am Straßenrand, Baufahrzeuge sind im Einsatz.
Im Kreuzungsbereiche Dorfheide/Horsthofstraße/Hackfurthstraße entsteht ein Kreisverkehr, erläutert Jonek. Der Hauptausbau der Straße erstreckt sich von hier aus in westliche Richtung. Die nächste Kreuzung mit dem Kirchhellener Ring wird ebenfalls zum Kreisverkehr umgebaut. Von dort zieht sich die Straßensanierung erneut weiter westlich Richtung Oberhofstraße/ Rentforter Straße. „Kurz vor der Kreuzung hören wir auf“, so der Tiefbauamtsleiter.
Auf dem ersten Bauabschnitt zwischen Dorfheide und Kirchhellener Ring, also zwischen den beiden künftigen Kreisverkehren, sollen ab Mitte November erste Asphaltierungsarbeiten beginnen. „Vorher, ab Mitte/Ende nächster Woche, wird der Innenkreis vom ersten Kreisverkehr gemacht.“ Dabei handelt es sich um die Fläche, die größere Fahrzeuge mit großem Wendekreis möglicherweise zum Befahren brauchen.
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In Kirchhellen werden dafür – statt wie sonst meist üblich Pflastersteine – Betonfertigteile verwendet. „Wir haben die Erfahrung gemacht – und uns da auch mit Gladbeck drüber ausgetauscht –, dass das Pflaster oft nicht so haltbar ist“, erklärt der Tiefbauamtsleiter. Die schweren Fahrzeuge würden es schnell verschleißen lassen.
Nach der Sanierung soll nicht nur die alte Marterstrecke passé sein, die Straße wird insgesamt deutlich aufgewertet. „Es wird Radfahrstreifen und Parkstreifen geben“, berichtet Jonek. „Der Gehweg wird auf eine vernünftige Breite gebracht.“ Diese beträgt in der Regel 2,50 Meter, nur auf der Seite zum Neubaugebiet hin ist diese Breite aufgrund von Platzmangel nicht überall durchzuhalten.
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Die beiden Kreisverkehre sollen zudem optisch ansprechend gestaltet werden: „Es soll etwas Hübsches dort in die Mitte kommen“, kündigt Steffen Jonek an. In der Politik habe es dazu die Überlegung gegeben, die Bepflanzung und Pflege in die Hände von Gartenlandschaftsbauern zu geben, die im Gegenzug dann ein Werbeschild für ihren Betrieb am Kreisverkehr aufstellen können. Vorbilder dafür gebe es etwas im Münsterland.
So sehr man sich in Kirchhellen aufs Endergebnis auch freuen mag, die Bauphase geht erst einmal mit Verkehrseinschränkungen einher. Dazu Steffen Jonek: „Es ist vorgesehen, während der Bauzeit eine Einbahnstraßenregelung mit Fahrtrichtung Gladbeck aufrecht zu erhalten. Lediglich für den zweiten Bauabschnitt ab Mitte/Ende November, vom Knoten Hackfurthstraße/Horsthofstraße in östliche Richtung ist eine Vollsperrung vorgesehen. Dort stehen die Bäume zu nah bei einander, so dass der Platz nicht ausreicht, eine Fahrspur sicher neben der Baustelle vorbei zu führen.“
Schnellbus 36 bekommt einen neuen Pausenplatz an der Hackfurthstraße
Auswirkungen hat die Sanierung der Hackfurthstraße zudem auf den Busverkehr. Die Schnellbuslinie 36 soll verlegt werden. „Die Endhaltestelle ist bisher an der Schulze-Delitzsch-Straße“, sagt Jonek. Künftig soll es einen Pausenplatz für den Bus an der Hackfurthstraße geben, wenden können die Busse auf dem Weg zurück Richtung Gladbeck und Gelsenkirchen im neuen Kreisverkehr am Kirchhellener Ring.
Zwischenfazit von Tiefbauamtsleiter Steffen Jonek: „Ich glaube, die Kirchhellener sind froh, dass die Hackfurthstraße endlich gemacht wird.“