Bottrop. Zu Gewässern sollten Bottroper Spaziergänger Abstand halten und nirgends Deiche betreten, warnen Fachleute. Das kann jetzt lebensgefährlich sein.

Wegen der durch den Dauerregen erhöhten Wasserstände in Bächen und Flüssen ruft die Emschergenossenschaft die Bevölkerung dazu auf, sich zur eigenen Sicherheit von Gewässern fernzuhalten und unter keinen Umständen die Deiche zu betreten. Das sei gefährlich und könne schlimmstenfalls durch das Abrutschen oder plötzliches Wegbrechen von aufgeweichten Böden tödlich enden, warnen die Beschäftigten des Wasserverbandes. Die Strömungsgeschwindigkeit sei extrem gefährlich.

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Aktuell bestehe aber an keiner Stelle eine Gefahr für die Bevölkerung. Es sei aber besser, Abstand zu halten. Auf keinen Fall dürften Anwohnerinnen und Anwohner Absperrungen umgehen, lautet die eindringliche Warnung der Genossenschaft. Deren Teams waren auch über die Feiertage im Einsatz und sind es noch, um zu beobachten, wie sich die Niederschläge und Hochwasserlagen vor Ort entwickeln.

Auch an der Emscher werden jetzt hohe Wasserstände festgestellt, heißt es. Eine Überschwemmungsgefahr bestehe allerdings nicht. An der Essener Straße in Bottrop wurde am zweiten Weihnachtstag vormittags ein Pegelstand von 4,82 Metern bei einem Durchfluss von 115,7 Kubikmeter pro Sekunde verzeichnet worden. Zum Vergleich: Der normale Wasserstand an dieser Stelle liegt bei 1,75 Metern, ein mittleres Hochwasser bei 5,13 Meter.

Die Freiwilligen Feuerwehrleute aus Bottrop kommen tief in der Nacht von ihrem Hilfseinsatz an der Ruhr zurück.
Foto: Feuerwehr Bottrop
Die Freiwilligen Feuerwehrleute aus Bottrop kommen tief in der Nacht von ihrem Hilfseinsatz an der Ruhr zurück. Foto: Feuerwehr Bottrop © WAZ | FeuerwehrBottrop

Die Hydrologinnen und Hydrologen der Emschergenossenschaft behalten die Entwicklung der Pegelstände ständig im Blick und die Beschäftigten des Wasserverbandes vor Ort beobachten die Gewässer weiterhin ganz genau. Denn für die kommenden Tage und vor allem für das anstehende Wochenende seien weitere Regenfälle vorhergesagt. Für die Emscher gibt es derzeit allerdings keine Hochwasserwarnung.

Zum Schutz vor dem Hochwasser waren auch zig Freiwillige Feuerwehrleute aus Bottrop im Einsatz. Sie gehören zur sogenannten Bezirksbereitschaft, die bei Einsätzen außerhalb der Stadt mithilft. Den Einsatz kurz vor Weihnachten hatte die Bezirksregierung Münster ausgelöst. Die Bezirksbereitschaft wird außer von Bottroper Feuerwehrleuten auch von Einsatzkräften der Feuerwehren im Kreis Borken gebildet.

Die Bottroper Feuerwehrleute hatten bis in die Nacht zum Heiligen Abend hinein unzählige Sandsäcke gefüllt und transportiert, die ihre Kollegen aus Borken verlegten, um damit den aufgeweichten Ruhrdeich in Oberhausen zu stabilisieren. Die Bottroper Einsatzkräfte waren mit elf Fahrzeugen nach Oberhausen-Alstaden ausgerückt und nach ihrem gut zwölfstündigen Einsatz am Sonntag gegen ein Uhr in der Nacht nach Bottrop zurückgekehrt.