Bottrop. Für den Betreiber des Bottroper Karstadt-Gebäude läuft das vorläufige Insolvenzverfahren. Die nächsten Schritte nach Jahren des Stillstands.

Drei Wochen ist es her, dass die EKZ Hansastraße 7 AG Co. KG., vormals Devello Bottrop, Insolvenz angemeldet hat. Nach langem Stillstand könnte nun Bewegung in das Karstadt-Gebäude kommen, das Devello vor acht Jahren gekauft hat und das seit über vier Jahren zu großen Teilen leer steht.

Aktuell läuft das vorläufige Insolvenzverfahren. Die BBL Brockdorff Rechtsanwaltsgesellschaft ist als dessen Verwalterin eingesetzt. Deren Hauptaufgabe ist zunächst die Sicherung der Insolvenzmasse sowie die Erstellung eines Insolvenzgutachtens zur Schuldnerin.

Bottroper Karstadt-Gebäude: Immobilie muss gesichert werden

Laut BBL-Sprecherin Annika Kristina Bäcker werde nun zunächst der Geschäftsbetrieb der Schuldnerin gesichert – und der Bestand der Immobilie. An der Karstadt-Immobilie seien „wert- und Objekterhaltende Sanierungsmaßnahmen geplant, um für den Winter und die kalte Jahreszeit gerüstet zu sein“.

Das bestätigt auch Projektentwickler Oliver Helmke, der sich bereits in Verhandlungen zum Erwerb des wichtigen Innenstadt-Gebäudes befindet. Die Immobilie sei undicht, gebäudesichernde Maßnahmen würden bereits ergriffen. Helmke und ein Vertreter des Hauptgläubigers, der Hypo Noe aus Österreich, werden kommende Woche im Wirtschaftsförderungsausschuss ihre Pläne für das Gebäude vorstellen.

Doch bis die Immobilie in neue Hände übergehen kann, wird es noch einige Monate dauern. Laut BBL laufen derzeit Gespräche mit der Geschäftsleitung, den Banken, den zuständigen Behörden der Stadt Bottrop und sonstigen Hauptgläubigern des Verfahrens. „Es werden alle Möglichkeiten für die zukünftige Erschließung des Objekts aus insolvenzrechtlicher Sicht geprüft“, so Annika Kristina Bäcker.

Karstadt-Gebäude in Bottrop könnte auch zwangsversteigert werden

Sobald das zuständige Insolvenzgericht in Eutin das Verfahren eröffnet – voraussichtlich in ein bis zwei Monaten – könne der Insolvenzverwalter mögliche Maßnahmen umsetzen. „Ob es hier zu einer Sanierung der Schuldnerin durch Einstieg eines Investors oder zu einer freihändigen Verwertung der Immobilie kommt, wird derzeit noch geprüft.“

Sollte es keine vorherige Einigung geben, könnte es auch zu einer Zwangsversteigerung der Immobilie kommen. Oliver Helmke: „Ich hoffe, dass die Hypo Noe und ich zusammen mit dem Insolvenzverwalter den schnellstmöglichen Weg finden.“

Zu seinen Plänen für das Gebäude nennt Oliver Helmke noch keine Details. Nur so viel: Alle aktuellen Mieter – Easy Fitness, Rossmann und Mr. Minit – sollen ihre Flächen behalten.