Bottrop. Anwohner und Verkehrsteilnehmer dürften die Aussagen des Tiefbauamtes nicht gefallen. Die Straße „An der Hasenhegge“ ist jetzt auch Baustelle.

Schlechte Nachrichten vom Ostring. Die Erneuerung des Kanals an der Kreuzung zur Arnsmannstraße dauert länger. Das teilte der städtische Fachbereich Tiefbau auf WAZ-Nachfrage mit.

Wie Fachbereichsleiter Steffen Jonek erklärt, rechnet man nach aktuellem Stand mit einem Ende der Vollsperrung und einer Öffnung der Kreuzung für die Verkehrsteilnehmer bis spätestens in der 47. Kalenderwoche. Das wäre irgendwann zwischen dem 20. und 26. November. Dann gehen die Kanalbauarbeiten allerdings weiter – jedoch ausschließlich in der Arnsmannstraße.

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Ursprünglich sah die städtische Planung vor, dass der Ostring für knapp sechs Wochen und somit nur bis Mitte Oktober gesperrt werden sollte. So die Theorie, in der Praxis kommt es anders.

Als die Straße aufgemacht wurde, zeigte sich, dass die Gasleitung Ablagerungen und Verkrustungen aufwies. Die zuständige Betreiberin, die EVNG, musste die Leitung dementsprechend abdichten. Um einen neuen Kanalschacht zu setzen, musste jene Leitung zusätzlich noch verlegt werden. „Deshalb kam es zu Verzögerungen“, so Jonek. Laut seiner Aussage soll der Schacht in der nächsten Woche gesetzt werden.

Nächste Baustelle: Was an der Straße „An der Hasenhegge“ gebaut wird

Die Anwohner und Verkehrsteilnehmer ärgern sich nicht nur über die wochenlange Ostring-Sperrung. Eine neue Baustelle ist hinzugekommen. Seit Anfang der Woche ist die Nebenstraße „An der Hasenhegge“ in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt. Wer von „Am Timpenkotten“ auf den Ostring oder umgekehrt möchte, muss einen Umweg über die Beckstraße hinnehmen.

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Voraussichtlich soll die Sperrung „An der Hasenhegge“ nach Angaben des Fachbereichs vier Wochen dauern. Beide Bushaltestellen werden umgebaut und unter anderem barrierefrei gemacht, so dass später Kunden zum Beispiel mit einem Rollator oder in einem Rollstuhl ebenerdig in den Bus hineinkommen.

Fachbereich Tiefbau nennt den Grund für die Baustelle „An der Hasenhegge“

Fachbereichsleiter Steffen Jonek nennt den Grund, warum „An der Hasenhegge“ jetzt auch gebaut wird: „Wir wissen, dass es Beeinträchtigungen geben wird. Aber die Bushaltestellen müssen bis zum Ende des Jahres fertig werden, weil wir Fördergelder dafür bekommen. Eine Verlängerung des Antrags ist ausgeschlossen.“

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Im Bottroper Haushalt für 2024 klafft ein Riesenloch. Gerechnet wird mit einem Minus von fast 60 Millionen Euro. „Wir sind bei Fördergeldern froh über jeden Euro, den wir bekommen“, meint Steffen Jonek.

Baustelle: Wie der ursprüngliche Zeitplan am Ostring in Bottrop aussah

In dem Zusammenhang erklärt der Fachbereichsleiter, wie es zu diesen zeitlichen Verzögerungen am Ostring insgesamt kommen konnte. Laut Planung sollte zunächst die Kanalerneuerung an der Kreuzung zur Arnsmannstraße abgeschlossen werden. Dann wäre der Ostring wieder frei für die Verkehrsteilnehmer gewesen. Im Anschluss sollte, so Jonek, die Baustelle „An der Hasenhegge“ folgen.

Einen Strich durch die städtische Rechnung machte zunächst die – unerwartete – defekte Eisenbahnbrücke der Deutschen Bahn an der Prosperstraße. Danach entstand ein Schneeballeffekt.

Die ursprüngliche Fertigstellung der Brücke verzögerte sich um eine Woche auf den 25. August. Mit der Folge, dass auch die Stadt die Sperrung des Ostrings um eine Woche nach hinten verschob, sodass die Straße weiterhin als Umleitungsstrecke genutzt werden konnte.

Doch dadurch lief der Zeitplan aus dem Ruder. Dann war die Brücke der Deutschen Bahn repariert, die Kanalerneuerung am Ostring begann am 29. August.

Anschließend tauchten die bereits geschilderten Probleme mit der Gasleitung auf, die zu einer weiteren Verzögerung führten. Und letztlich lief mit Blick auf das Jahresende die Zeit bei den Fördermitteln für die Bushaltestellen „An der Hasenhegge“ davon.