Bottrop. Freitag kam die Insolvenznachricht, Montag begann das Ausmisten von Taubendreck am Vordach des alten Karstadt-Komplexes. Zufall, sagt die Stadt.

Am Freitag hat das Amtsgericht Eutin wie erwartet das Insolvenzverfahren eröffnet über die Devello-Tochter „EKZ Hansastraße 7 AG & Co. KG“; Besitzerin des ehemaligen Karstadt-Komplexes. Am Montag beginnt die Stadt damit, das Vordach der Immobilien vom Taubendreck zu befreien. Das kann doch kein Zufall sein, sagen Beobachter der Aktion. Ist es aber, versichert die Wirtschaftsförderung. Und die Rechnung geht auch nicht an den vorläufigen Insolvenzverwalter.

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Im Corona-Februar 2021 hatten die Karnevalisten die Idee, in den leeren Schaufenstern des ehemaligen Karstadt-Komplexes eine Art „stillen Karneval“ in Form einer Ausstellung zu feiern. Sparkasse und Vereinte Volksbank unterstützten die Aktion, auch die Wirtschaftsförderung schaltete sich ein und rüstete das Erdgeschoss aus für weitere Ausstellungen. „Dafür haben wir unter dem Vordach eine Unterspannbahn anbringen lassen, um die Besucher der Ausstellung vor Taubenkot zu schützen“, berichtet Jürgen Abts von der Wirtschaftsförderung. „Außerdem haben die Tauben die Schaufensterscheiben zugekotet.“

Dieser Taubenschutz hat sich allerdings im Lauf der Zeit ins Gegenteil verkehrt, weil die Abdeckung Risse bekam und den Tauben so Schlupflöcher bot. „Im Laufe der Jahre haben sich die Tauben dort im Wortsinn eingenistet“, sagt Abts. Die Wirtschaftsförderung habe Devello mehrfach angesprochen, die Abdeckung abzudichten. Weil das nicht passiert sei, habe die Stadt schon vor Wochen ein Einschreiten wegen „Gefahr im Verzuge“ beschlossen. Abts: „Die Koordination hat ein paar Tage gedauert. Wir brauchten einen Kran, einen Schädlingsbekämpfer und wollten Mitglieder einer Taubenschutzorganisation dabei haben.“

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