Bottrop. Die letzte echte Karnevalszeit ist so lange her. Beim Kinderkarneval in Bottrop zeigen die Fuhlenbrocker Narren, dass sie nichts verlernt haben.
Glitzer, Girlanden und gute Laune sind hier vorprogrammiert. Zum ersten Mal feiern die Fuhlenbrocker Narren dieses Jahr ihren Kinderkarneval: Kinder im Grundschulalter sind herzlich eingeladen. Nach der Schließung von St. Bonifatius wurde die Veranstaltung von der dortigen KAB übernommen, sowie personell unterstützt, und neuem Leben eingehaucht.
Viele kleine Minions, Prinzessinnen oder Cowboys flitzen gespannt durch den dekorierten Saal des Ludgerushauses. Die Stimmung ist gut und die Erwartungen an das vielfältige Programm der Narren ist groß. Neben Partymusik gibt es ausreichend Verpflegung für die Karnevalisten. Eltern müssen heute draußen bleiben, die Kinder haben also sturmfreie Bude – zum Glück, denn es wird Rabatz gemacht!
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Präsident und Vorsitzender Christoph Emschermann führt durch das Programm und lässt die Kinderaugen strahlen: „Karneval ist jetzt schon so lange her, wisst ihr denn noch, wie das geht?“, fragt er in die Runde. „Logo“ sagen die Kinder und jubeln begeistert. „Blödsinn, Unsinn und Schwachsinn kann ich schließlich am besten. Und ihr seid das beste Publikum, was ich in den letzten drei Jahren hatte!“, scherzt Emschermann.
Bei „Mama Lauder“ singen Kinder besonders laut mit
Wie es sich für einen echten Präsidenten des Karneval gehört, wird er von der Jugendgarde der Fuhlenbrocker Narren begleitet, die gleich darauf ihr Können präsentieren: Zur Musik schwingen sie das Tanzbein und bekommen nach ihrem Auftritt einen Orden verliehen. Schließlich hatten sie auch drei Jahre Zeit, um ihren Tanz zu perfektionieren. Mit Erfolg: Die Kinder sind begeistert und die fünf Mädchen bekommen einen riesigen Applaus.
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Doch nicht nur die Großen dürfen tanzen, auch die Karnevalisten können bei Mitmachtänzen zum „Flieger“ oder „Mama Lauda“, welches übrigens am lautesten mitgesungen wurde, ihr Bestes geben. Neben Spiel und Spaß treten die Kleinsten in Wettbewerben gegeneinander an: Schnell werden die Betreuer als Mumien mit Toilettenpapier eingepackt oder Ballons mit den Bäuchen durch den Saal transportiert. Neben etwas Chaos gibt es auch viel Gelächter.
Bottroper Stadtkinderprinzenpaar kommt zu Besuch
Für manche Kinder ist es der erste Karneval in ihrem Leben und dafür kommen auch besondere Gäste zu Besuch: Das Stadtkinderprinzenpaar Mila II. und Simon I. der Tanzschule Frank präsentieren einen Tanz für das Publikum. Auch hier bleibt kein Kostüm auf ihren Plätzen sitzen, als es eine Zugabe der Fuhlenbrocker Narren für das Stadtkinderprinzenpaar gibt.
Anni (8) und ihre Freundin Meike (9) sind als Eisprinzessin und Meerjungfrau verkleidet: „Am besten gefällt uns das Tanzen und die Musik. Besonders das Cowboy-Lied gefällt mir am liebsten.“ Die Bude bebt und selbst eine Girlande hält es nicht mehr an den Wänden. Neben der Ü 15-Garde der Fuhlenbrocker Narren und dem Solo-Mariechen Nini (Janina Engel) lässt sich natürlich das (große) Stadtprinzenpaar nicht rühmen und stattet den Fuhlenbrocker Narren einen Besuch ab.
Die Eltern müssen in Bottrop mal draußen bleiben
Karneval feiern macht hungrig und durstig, deswegen gibt es zwischendurch eine Mittagspause mit allem, was das Narrenherz begehrt. Im Ludgerushaus können die Kinder einfach mal Kinder sein und so laut brüllen und stampfen, wie sie möchten. Denn genau das ist hier erwünscht: Wenn ein Auftritt besonders gut war, gibt es eine Rakete: Eine Abfolge aus Klatschen, Stampfen und Rufen. Das kann auch die Garden-Tänzerin Eileen Engemann bestätigen: „Die Kinder haben so viel Spaß und es ist wichtig, dass die Eltern nicht immer überall dabei sind.“
Auch die Männer in der Runde zeigen ihre Talente: Die Landfürsten sind bereits gut eingespielt und in ihrer elften Session, während die „Fuhlenbrock Hellprayers“, eine heimatlos gewordene Gitarrenband, sich für den Kinderkarneval wieder formiert und auf die Bühne gewagt haben. Auch hier gibt es eine Rakete für jeden Auftritt. Die Liebe darf im Karneval nicht zu kurz kommen. Dafür sorgt das Fuhlenbrocker Männerballett „Bewegte Bäuche“. Die Kinder werden in das alte Ägypten entführt und finden einen Schatz. Nach dem gut vierstündigen Programm ist nur für die Kleinen Schluss: Direkt im Anschluss feiern die älteren Karnevalisten weiter.