Bottrop. Bottrop bekommt doch sein Kinderprinzenpaar. Simon und Mila verraten schon mal, was sie gern tun und essen. Und der Prinz hat ein Geheimversteck.

Bottrop hat jetzt doch ein Kinderprinzenpaar. Noch bei der Proklamation des neuen Bottroper Stadtprinzenpaares hatte der Präsident des Festkomitees Bottroper Karneval, Frank Feser, leidvoll bekannt gegeben, dass es nicht gelungen sei, ein Kinderpaar zu stellen. Am Samstag wurde nun mit Simon I. und Mila II. ein Kinderprinzenpaar für die Session vorgestellt. Wie kam es zu dieser überraschenden Entwicklung?

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Die Idee dazu hatte Peter Frank von der gleichnamigen Tanzschule, die nach dem Ende des Kinderkarnevals im Saalbau die Tradition in den eigenen Räumen weiterführt, organisiert von der karnevalsbegeisterten Tanja Brüninghoff: „Der Chef kam damit und ich bin sofort darauf angesprungen!“ Tanzlehrer Kai hatte einen Vorschlag für den Prinzen, Simon Masa tanzt bereits seit dem dritten Lebensjahr und ist zur Zeit im Hip-Hop-Kurs. Die Eltern wurden einbezogen und die Familie hat nach nur kurzem Zögern zugesagt.

Das neue Kinderprinzenpaar kennt sich schon aus der Kita

Simons Mutter Sabine suchte in der Nachbarschaft nach einer geeigneten Prinzessin und wurde bei Familie Zyzniewski fündig. Die Kinder kennen sich bereits aus der Kita. „Beide Elternpaare stehen voll dahinter“, betont Sabine Masa, „schließlich ist das doch aufregend für alle.“ Beruhigend sei, dass die Kinder von der Tanzschule unterstützt, begleitet und betreut würden. Da die Kinder keiner Karnevalsgesellschaft angehören, kommen sie unter die Obhut des Festkomitees. „Schließlich sind wir flexibel genug und alle sollen ihren Spaß haben“, sagt Frank Feser, „Wir haben es nicht hingekriegt und die haben es geschafft.“ Peter Frank betonte bei der Vorstellung der jungen Tollitäten: „Wir können die Tradition nicht ausfallen lassen, besonders in einer Zeit, in der die Kinder schon so viel zu leiden haben.“

Prinzenpaare im Gespräch: Das designierte Kinderprinzenpaar, Simon I. (Masa) und Mila II. (Zyzniewski), stellen sich dem Bottroper  Stadtprinzenpaar Christina II und Dirk IV vor.
Prinzenpaare im Gespräch: Das designierte Kinderprinzenpaar, Simon I. (Masa) und Mila II. (Zyzniewski), stellen sich dem Bottroper Stadtprinzenpaar Christina II und Dirk IV vor. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Unter dem Applaus der Vertreter der Karnevalsgesellschaften und des Stadtprinzenpaares betrat das Paar kamellewerfend und „Helau“ rufend den Saal, gekleidet in weiße T-Shirts, da auch sie ihr Ornat erst nach der offiziellen Proklamation anziehen dürfen. Noch waren die beiden etwas schüchtern und beeindruckt und die „Rede“ des Prinzen war kurz: „Ich freue mich, dass ich in Bottrop Kinderprinz sein darf.“ Bis zur Proklamation im Januar ist ja noch einige Zeit zur Gewöhnung. Das diesmal besonders junge Prinzenpaar, Simon ist 7 Jahre und Mila erst 6 Jahre alt, besucht die Nikolaus-Groß-Schule. Der Prinz geht bereits ins zweite Schuljahr, seine Partnerin wurde in diesem Jahr eingeschult.

Tanzgarden bringen Karnevalisten in Tanzschule in Schwung

Mila wohnt mit Mama Kinga, Papa Irek und ihren jüngeren Geschwistern Elisa und Paul in Bottrop. Neben ihren sportlichen Hobbys Turnen, Schwimmen und Tanzen singt sie auch gern. Simon ist zusammen mit seinen Eltern Sabine und Christian ebenfalls Bottroper. Zwar hat er keine Geschwister, dafür aber die Kaninchen Elsa und Bounty und eine Patenziege im Kaisergarten Oberhausen. Als Freizeitbeschäftigung nennt Simon neben dem Tanzen und Akkordeonspielen auch Lego bauen, und im „Geheimversteck“ mit Freunden spielen. Die Lieblingsspeise gibt Mila mit Spaghetti Bolognese an, während Simon alles isst, weil sein Vater so lecker kocht.

Das Programm bestritten gekonnt und schwungvoll die Tanzgarden der KG Boyer Narren, der KG Batenbrock, der Grün-Weißen-Funken und der Fuhlenbrocker Narren. Offizielle Proklamation des Kinderprinzenpaares ist am 7. Januar 2023 um 13.11 Uhr wieder in der Tanzschule Frank. Eine besonders gute Nachricht für alle Narren gab es am Ende auch. In der nächsten Woche finden Gespräche mit der Stadtverwaltung statt: „Es sieht so aus, als würde es einen Rosenmontagszug geben,“ verkündete Präsident Feser.