Bottrop. Die Karnevalisten freuen sich: In diesem Jahr soll endlich wieder der Rosenmontagszug in Bottrop stattfinden. Wer will noch mitlaufen?

„D’r Zoch kütt“ – heißt es schon im Rheinland. Auch Bottrop wird endlich wieder seinen Rosenmontagszug haben. Am 20. Februar können die Jecken wieder auf dem zuletzt gewohnten Weg von der Essener Straße über Peterstraße und Lamperfeld in Richtung Rathaus ziehen. Dieses närrische Großereignis, an dem in früheren Jahren Zehntausende in der Innenstadt feierten, hatte zuletzt Seltenheitswert. Nicht weniger als drei Züge sind seit 2019 entweder dem Sturm oder der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen.

Freut sich über die Genehmigung der Stadt für den Rosenmontagszug 2023: Frank Feser, Vorsitzender des Festkomitees Bottroper Karneval – hier auf einer Prunksitzung der KG Boy in der Aula Welheim.
Freut sich über die Genehmigung der Stadt für den Rosenmontagszug 2023: Frank Feser, Vorsitzender des Festkomitees Bottroper Karneval – hier auf einer Prunksitzung der KG Boy in der Aula Welheim. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

„Jetzt müssten wir mal wieder Glück haben“, sagt Frank Feser. Der Vorsitzende des Festkomitees Bottroper Karneval zeigt viel Zuversicht. Dazu hat er auch allen Grund. Denn die Stadt habe soeben dem Sicherheitskonzept mündlich zugestimmt. „Wir hatten mit unserem Sicherheitsingenieur noch einige Änderungen eingearbeitet, in Sachen Beschilderung und Absperrungen nachgebessert und das den Beauftragten der Stadt eingereicht und nun, taufrisch im noch jungen Januar das Ja bekommen“, freut sich Feser. Auch Markus Plängsken, zuständig für Großveranstaltungen im städtischen Fachbereich für Recht und Ordnung, bestätigt die Zusage. Er sehe auch seitens der Stadt keine Bedenken und freut sich für die Karnevalisten, dass alle sicherheitsrelevanten Stellen grünes Licht für den Zug gegeben haben.

Nach dem Saalkarneval kommt auch Bottrops Straßenkarneval wieder zu seinem Recht

Nachdem der Saalkarneval der Bottroper Gesellschaften schon festgezurrt ist, war das nun der letzte aber sicher wichtige Baustein für den Höhepunkt und Abschluss der Session. Freude herrscht vor. So erklärt Feser auch, warum die Karnevalisten sich bereits jetzt zu Wort melden. Denn eigentlich herrscht von Advent bis nach dem Dreikönigstag am 6. Januar noch Karnevalsruhe. Erst dann nimmt die Session wieder Fahrt auf. Normalerweise, aber was war in diesen letzten Jahren schon normal.

„Jetzt müssen noch alle mitziehen, die Gesellschaften und Vereine mit ihren Wagen, Fußgruppen und alle, die sich für Karneval und Brauchtum hier in Bottrop stark machen“, sagt Frank Feser. So lädt das Festkomitee auch Initiativgruppen, Vereine, Kindergärten und Schulgruppen ein, am Rosenmontagszug aktiv teilzunehmen. Auch die Anmeldungen eines Wagens oder einer Fußgruppe laufen beim Festkomitee zusammen. Und für das Bottroper Stadtprinzenpaar Christina II. Wienforth und Dirk IV. Schulzke von der KG 13, die in dieser Session das Prinzenpaar stellt, könnte es die erste richtige Session werden, was den Tollitäten der Vorjahre leider nicht vergönnt war.

Prinzenproklamation des 55. Bottroper Stadtprinzenpaares: Christina II. Wienforth und Dirk IV. Schulzke von der KG 13 können sich im Gegensatz zu ihren Vorgängerpaaren nun auf eine komplette Session freuen.
Prinzenproklamation des 55. Bottroper Stadtprinzenpaares: Christina II. Wienforth und Dirk IV. Schulzke von der KG 13 können sich im Gegensatz zu ihren Vorgängerpaaren nun auf eine komplette Session freuen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Der erste Rosenmontagszug nach dem Zweiten Weltkrieg ist übrigens erst 1959 durch Bottrop gezogen. Bis 2019 hatte es übrigens nur einmal eine Absage des Karnevalsumzugs gegeben. Das war 1991 wegen des ersten Golfkriegs. Selbst im Jahr zuvor, als ein Orkan über die Stadt hinwegfegte, sind die Karnevalisten standhaft geblieben. Es sei grausam gewesen, aber wir haben durchgehalten, so die amtierende Prinzessin in jenem Jahr, Elsbeth Müller. Ihr seien die Blumen wieder zurück ins Gesicht geflogen, ihren Rock habe sie nach dem Zug erst einmal wieder im Rathaus über der Heizung trocknen müssen, erinnerte sich die Karnevalistin bei einem WAZ-Gespräch in der Runde der Ex-Prinzessinnen.

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Damals zogen die Wagen noch durch die Innenstadt über die enge Kirchhellener Straße zum Rathaus. Das wäre heute gar nicht mehr genehmigungsfähig, so Frank Feser. Seit der Loveparade-Katastrophe in Duisburg 2010 seien die Sicherheitskonzepte laufend angepasst und nachgebessert worden. Richtig und verständlich, aber für veranstaltende Brauchtumsvereine eine Menge zusätzlicher Arbeit und Kosten. Aber mit dem aktualisierten und nachgebesserten Konzept dürfte dem Zug aus Sicht des Festkomitees nichts mehr im Wege stehen.

So können sich Interessierte zur Teilnahme melden

Das Festkomitee Bottroper Karneval möchte in diesem Jahr am 20. Februar wieder einen Rosenmontagszug veranstalten und lädt auch Initiativgruppen, Vereine, Kindergärten und Schulgruppen ein, daran aktiv teilzunehmen.

Anmeldungen eines Wagens oder einer Fußgruppe sowie weitere Informationen zu dem Thema gibt es unter unter der E-Mail-Adresse: organisation@festkomitee-bottroper-karneval.de.