Bottrop. 55 Teilnehmende zeigen ihre Arbeiten in der Kulturkirche. Der neue Bottroper Kunstpreis ist nicht nur für etablierte Kunstschaffende gedacht.

Voll war’s in der Kulturkirche - und das schon vor der offiziellen Begrüßung durch den Oberbürgermeister und die drei Initiatoren des 1. Bottrop.Art.Award. Bekannte und unbekanntere Gesichter der Bottroper Kulturszene, Interessierte aus Politik und Verwaltung, Vereinen oder Verbänden und nicht zuletzt auch viele aus dem Kreis der 55 Teilnehmenden an dieser ersten „niederschwelligen Kunstpräsentation der Stadt“, wie Nolin Wischermann, Konstantin Karras und Ralf Opiol ihre Wettbewerbsidee einmal nannten, tummelten sich in dem spektakulären Raum mit seiner ganz eigenen Atmosphäre.

Auch interessant

Kunst für alle, von vielen: So haben sich die Macher das gedacht und waren am Ende doch überrascht, wie viele eine Arbeit eingereicht hatten. Ein großer Bezug sollte nicht fehlen. Man sei ja in der Stadt von Josef Albers, sicher dem größten und bekanntesten Bottroper Künstler, dessen Anliegen es zeitlebens immer auch gewesen sei, Augen zu öffnen, Kunst zu vermitteln. So kam es sicher nicht von ungefähr, dass die Größe der Wettbewerbsarbeiten 50 mal 50 Zentimeter nicht überschreiten durfte. Und die meisten Einreichungen blieben auch im Quadrat, vor allem die zahlreichen Gemälde und Collagen. Fotografie und Skulptur - darunter sogar eine aus dem 3D-Drucker - sind in geringerem Maße in der Schau vertreten. Beim vorgegebenen Thema „Die Zukunft von Bottrop“ musste man durchaus um die Ecke denken.

Caro Sonntag sorgte für die passende Musik bei der Ausstellungseröffnung des ersten Bottrop.Art.Award in der Kulturkirche. Dahinter im Gespräch: Oberbürgermeister Bernd Tischler und Nolin Wischermann, einer der Initiatoren.
Caro Sonntag sorgte für die passende Musik bei der Ausstellungseröffnung des ersten Bottrop.Art.Award in der Kulturkirche. Dahinter im Gespräch: Oberbürgermeister Bernd Tischler und Nolin Wischermann, einer der Initiatoren. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Als sich der Ausstellung-Parcours schließlich öffnet, wird schnell deutlich, dass Umwelt, Familienfreundlichkeit, aber auch Gestaltung des Stadtraumes zu den vorherrschenden Themen gehören. Aber auch Aspekte wie Wissenschaft und Forschung als neue Chance der alten Bergbaustadt scheinen für einige der Teilnehmenden das Pfund zu sein, mit dem Bottrop in Zukunft wuchern sollte. Die Bandbreite der Umsetzung ist fast so groß wie die Zahl der Einreichungen oder die Qualität, wobei es neben Technik und Idee oder Konzept naturgemäß große Abstufungen gibt.

Lesen Sie mehr aus Bottrop:

Aber dafür gibt es ja die Fachjury aus Vertreterinnen und Vertretern der hiesigen Kunstszene, des Kulturamts und der Initiatoren. Die könnten allerdings durch das Publikumsvoting überstimmt werden. So demokratisch präsentiert sich eben der Bottrop.Art.Award. Am Ende winken 500 Euro und als Trophäe eine Miniaturausgabe des „Roten Pferds“ von Johann Hinger. Außer Konkurrenz sind übrigens Jugendliche der Rheinbabenwerkstatt und des Caritas-Kinderdorfs Bottrop mit ihren Arbeiten dabei.

Zu sehen ist die Schau noch bis 14. August jeweils am Wochenende. Am 6. & 7. August, 12 bis 18 Uhr, ist Familienwochenende in der Kulturkirche, Scharnhölzstraße 37. Freitag, 12. August, Spätöffnung von 17 bis 20 Uhr. Eintritt frei. Mehr Infos auf: deinbottrop.de.