Bottrop. Das kunstvolle Fenster ist eine Schenkung der Familie des Bottroper Kunstglasers Werner Grimpe. Das ist die rührende Geschichte zum Kunstwerk.
Die Kulturkirche Heilig Kreuz besitzt ein neues Kunstwerk. Das Fenster „Die sieben Künste“ hat der Förderverein einer Schenkung zu verdanken. Der Bottroper Kunstglaser Werner Grimpe setzte einst das Kunstwerk nach den Entwürfen des Essener Künstlers Wilhelm de Graaff um. Es war ein Geschenk zu Grimpes Hochzeit im Jahr 1956.
Bis vor Kurzem schmückte das Fenster noch das Wohnzimmer eines Einfamilienhauses am Nibelungenweg. – dem einstigen Wohnort des Künstlers und seiner heute 91-Jährigen Ehefrau Erika. Aus Altersgründen zog sie mittlerweile aus in ein Seniorenzentrum. Das Haus wurde verkauft. Aber vorher stellte sich noch eine wichtige Frage: „Was machen wir mit dem schönen Fenster?“
Witwe wollte das Kunstfenster für die Kultur erhalten
Es war ein Herzenswunsch von Erika Grimpe, dass das Kunstwerk ihres verstorbenen Mannes für die Nachwelt und für die Bottroper Kultur unbedingt erhalten bleibt. Ihr Mann machte zunächst eine Ausbildung zum Schriftsetzer. Nach dem Zweiten Weltkrieg sattelte er um. „Er fand keine Arbeit, weil das Papier knapp war“, sagt sie. Anschließend begann er eine zweite Ausbildung zum Kunstglaser. In der Folge gestaltete er Fenster verschiedener Kirchen im Großraum Essen und in den Niederlanden.
Auch das Fenster des alten Bottroper Hallenbades gestaltete er nach Entwürfen. Ein Teilstück davon ist noch im Eingangsbereich des Arbeitsamtes zu bewundern.
Kulturstiftung der Sparkasse Bottrop hilft beim Ausbau
Sohn Raimund suchte für die Erhaltung von „Die sieben Künste“ den Kontakt zur Stadt. Über Kulturamtsleiterin Martina Schilling-Graef führte der Weg zu Dirk Helmke. Der Vorsitzende des Fördervereins der Kulturkirche schaute sich das Objekt vorher am Nibelungenweg an. Sein erster Eindruck? „Beeindruckend.“
Anschließend ließ er seine Kontakte zu einem Fachmann nach Mülheim spielen. Schließlich musste das Fenster unfallfrei aus dem Einfamilienhaus ausgebaut und optisch in seinen schönsten Farben aufbereitet werden. Nun erstrahlt das kunstvolle Fenster wieder in neuem Glanz, zusätzlich beleuchtet mit Strahlern, und kann von Besuchern der Kulturkirche besichtigt werden. Der Ausbau des Fensters erfolgte dank finanzieller Unterstützung der Kulturstiftung der Sparkasse Bottrop.