Bottrop. Neben dem Impfzentrum öffnen im Dezember drei weitere Stellen, an denen Bottroper sich boostern lassen können. So läuft die Terminvergabe ab.

Im Dezember öffnet das Impfzentrum am Südring wieder. Daneben baut die Stadt Bottrop zwei weitere Impfstellen auf und auch das Knappschaftskrankenhaus steigt bei den Impfungen groß ein.

Ab dem 2. Dezember können sich die Bottrop auch im ehemaligen Prisma im Jugendkombihaus in der Boy die Spritze setzen lassen. Dort ist dann täglich von zehn bis 18 Uhr eine Impfstelle geöffnet. Eine weitere Impfstelle öffnet am 3. Dezember in der Kulturkirche Heilig Kreuz an der Scharnhölzstraße. Auch die wird täglich geöffnet sein, hier wie auch im Prisma werden Erst-, Zweit- und Drittimpfungen angeboten werden.

Bis Ende Dezember 10.000 zusätzliche Impftermine in zwei Bottroper Impfstellen

Bis Ende des Monats würden an diesen beiden Stellen zunächst 10.000 zusätzliche Termine angeboten werden, verkünden der Leiter des Krisenstabs, Jochen Brunnhofer sowie der Leiter des Impfzentrums, Michael Althammer. Geimpft werde auf jeden Fall mit einem mRNA-Serum. Das könne auch Moderna sein, denn die Biontech-Mengen für die Impfstellen seien wie bei den Ärzten limitiert, so Althammer.

Jochen Brunnhofer, der Leiter des Bottroper Krisenstabs.
Jochen Brunnhofer, der Leiter des Bottroper Krisenstabs. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Zusätzlich habe das Knappschaftskrankenhaus (KKH) angefragt, ob es die Stadt unterstützen könne, so Althammer. Die Folge: Ab dem 2. Dezember können sich die Bottroper auch hier impfen lassen. 200 Termine pro Tag sind angedacht, allerdings wird hier nur die dritte Impfung, der Booster verabreicht.

Terminvergabe erfolgt über die Internetseite der Stadt Bottrop

Für alle drei Stellen gilt: Wer sich hier piksen lassen möchte, der muss vorher über die städtische Internetseite (www.bottrop.de/impfung) einen Termin vereinbaren. Am Donnerstagnachmittag wurden die neuen Termine freigegeben. Lediglich zu den Öffnungstagen des Impfzentrums am Südring kann man sich auch ohne Termin in die Schlange einreihen. Allerdings: Wer das tut, der muss Zeit mitbringen. Althammer berichtet von Wartezeiten von zweieinhalb bis viereinhalb Stunden zuletzt an der noch geöffneten Impfstelle in der Dieter-Renz-Halle.

Michael Althammer, der Leiter des Impfzentrums Bottrop.
Michael Althammer, der Leiter des Impfzentrums Bottrop. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Daneben impfen ja auch die niedergelassenen Ärzte. Das sei vom Gesundheitsministerium ausdrücklich gewünscht, erklärt Althammer. Rund zwei Drittel der Impfungen sollten durch die Ärzte verabreicht werden, der Rest anderweitig. Am 11. Dezember findet dann auch der große Impfaktionstag der niedergelassenen Ärzte statt, bei der sich jedermann in den rund 30 teilnehmenden Praxen ohne Termin immunisieren lassen kann. Zudem gebe es auch Aktionen verschiedener Vereine, die gemeinsam mit einem Arzt Impftermine organisieren.

Zahl der Erstimpfungen in Bottrop ist gestiegen

Das Interesse an der Impfung ist noch einmal wieder gestiegen. Nach wie vor ist vor allem der Booster gefragt aber auch bei den Erstimpfungen haben die Verantwortlichen in der Impfstelle eine Entwicklung beobachtet. In der vorletzten Wochen seien am Tag unter 500 Impfungen vielleicht zehn bis 20 Erstimpfungen gewesen, berichtet Althammer. „Am Mittwoch waren es dagegen 113 Erstimpfungen.“

Das zeige, dass der Druck auf die Ungeimpften bei einigen doch Wirkung zeige. Vor allem die Pflicht, 3G am Arbeitsplatz nachzuweisen – Ungeimpfte brauchen dafür täglich einen Test – sei bei vielen der Auslöser, sich jetzt doch impfen zu lassen, berichtet Althammer von den Rückmeldungen, die er bekommen hat.

Bottrop hat städtische Impfangebote schnell wieder hochgefahren

Die Bottroper Impfstelle steht allen offen, man muss nicht aus Bottrop kommen, um sich hier immunisieren zu lassen. Allerdings: Über 90 Prozent derjenigen, die sich einen der zuletzt freigeschalteten Termine gesichert haben, kommen aus der Stadt.

Fakt ist: Bottrop hat die städtischen Impfangebot vergleichsweise schnell wieder hochgefahren. Andere Städte oder Kreise in der Region sind noch nicht so weit. Essen etwa öffnet seine drei Impfstellen erst am 6. Dezember. Tatsächlich habe man sich im Krisenstab schnell verständigt, das Impfangebot rasch wieder aufleben zu lassen. Inzwischen ist auch klar, dass das Land die Finanzierung übernimmt. Anfangs, als die Entscheidung getroffen wurde, gab es da noch ein kleines Fragezeichen.

Kommunen hatten vor Schließung der Impfzentren gewarnt

Nur, hätten Bund und Länder die Impfzentren dann besser gar nicht erst schließen sollen? Brunnhofers diplomatische Antwort: Man schaue nicht nach hinten. „Das raubt uns nur Energie und zieht uns runter.“ Gleichzeitig verweist er aber auch darauf, dass sich die Kommunen, nicht nur in NRW, dafür geworben hatten, die Zentren zumindest in Standby halten zu können. „Damit haben wir uns nicht durchsetzen können.“

Alle Informationen rund ums Impfen, Termine und Terminvergabe auf: www.bottrop.de/impfung

SPD-Abgeordneter lobt Neueröffnung des Bottroper Impfzentrums

SPD-Landtagsabgeordneter Thomas Göddertz hat die zeitweise Schließung des Bottroper Impfzentrums kritisiert. Diese Entscheidung sei bei vielen Bürgerinnen und Bürgern auf Unverständnis gestoßen. „Wären wir als Kommune gefragt worden, wir hätten es wohl nie geschlossen“, betonte der Bottroper. Um so richtiger sei es gewesen, das Impfzentrum zunächst auf eigene Kosten der Stadt wieder zu öffnen. „Aber wir wären weiter, hätten wir es nie geschlossen“, unterstrich er.

Für Göddertz war abzusehen, dass sich viele Menschen für eine Booster-Impfung entscheiden, und dass die Hausärzte alleine diese Herausforderung nicht schaffen können. Nach der Neueröffnung des Impfezentrum seien die Termine innerhalb weniger Stunden komplett ausgebucht gewesen. „Das zeigt doch, wie hoch in Bottrop die Bereitschaft ist“, sagte Thomas Göddertz.

Der Abgeordnete bedankte sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt, die unter großem persönlichem Einsatz unterstützt, geholfen und malocht hätten, um die Stadt am Laufen zu halten. Allein bei der Nachverfolgung im Gesundheitsamt seien zeitweise über 50 Kolleginnen und Kollegen aus anderen Dienststellen eingesetzt worden.