Bottrop. Das NRW-Schulministerium hat entschieden, unter welche Umständen ab November die Maskenpflicht fällt. Darauf haben die Schulleiter gewartet.
Ab dem 2. November soll die Maskenpflicht im Unterricht in Schulen wegfallen. Eine Pflicht soll nur noch im übrigen Schulgebäude bestehen, wie zum Beispiel in den Fluren. Das hat das NRW-Schulministerium angekündigt – allerdings unter Berücksichtigung des weiteren Infektionsgeschehens.
+++ Update vom 28. Oktober, 10.30 Uhr: +++: Schulministerin Yvonne Gebauer hat soeben mitgeteilt, Schülerinnen und Schüler in NRW müssten ab kommenden Dienstag im Unterricht keine Maske mehr tragen, solange sie an festen Plätzen sitzen. Es gebe keinen übermäßigen Anstieg des Infektionsgeschehens an den Schulen, so Gebauer weiter. Da mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler und mehr als 90 Prozent des Lehrpersonals geimpft seien, halte sie die Aufhebung der Maskenpflicht im Sitzplatz für einen „verantwortbaren Schritt“.
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Bisher gilt die Pflicht im Gebäude, auf dem Schulhof kann die Maske abgenommen werden. Nun heißt es „Warten auf Düsseldorf“. „Es gibt keinen aktuellen Stand“, sagt Markus Reuter am Mittwochmittag. Eine E-Mail aus dem Schulministerium hat der Schulleiter der Willy-Brandt-Gesamtschule zu dem Zeitpunkt nicht im Postfach. „Wir warten erstmal ab, was im Einzelnen beschlossen wird“, sagt Reuter. Es gilt somit noch immer die letzte Benachrichtigung vor den Herbstferien, in der stand, dass in der ersten Schulwoche nach den Ferien eine E-Mail kommen soll, wie es ab November weitergeht.
Bottroper Schulleitungen warten auf E-Mail des Schulministeriums
„Ich kann mir vorstellen, dass zurzeit jede Einzelheit heiß diskutiert wird“, sagt Reuter. Das Ministerium plädiert für Lockerungen, Virologen kritisieren dagegen einen möglichen Wegfall der Maskenpflicht am Sitzplatz. Vorbereitungen vor der Entscheidung werden an der Willy-Brandt-Gesamtschule nicht getroffen. „Wenn wir jetzt anfangen, uns auf alle Eventualitäten einzustellen, dann würden wir am Ende möglicherweise viel Lärm um Nichts machen“, erklärt der Schulleiter.
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Reuter begrüßt generell den Gedanken des Ministeriums, über Lockerungen nachzudenken. „Ob jetzt aber eine Lockerung schlau ist, obwohl man nicht weiß, wie die Entwicklung in den nächsten Wochen verläuft, lasse ich mal dahingestellt“, meint der Schulleiter. Reuter spricht hierbei auf die steigenden Inzidenzen, teils aufgrund von Reiserückkehrern, an. Er weiß aber auch um die Belastung der Schüler mit dem Mund-Nasen-Schutz. Dennoch meint er: „Jetzt ist vielleicht noch nicht der richtige Zeitpunkt für Lockerungen.“
Schutzmasken führen zu wenigen Infektionen
Warten muss auch Ingo Scherbaum. „Wir sind gespannt auf das, was kommt“, sagt der Schulleiter vom Josef-Albers-Gymnasium. Aber: „Je nachdem, was entschieden wird, müssen wir die Situation und die Entwicklung genau im Auge behalten.“ Niedrige Inzidenzzahlen wie in Bottrop würden für den Wegfall der Maskenpflicht sprechen.
Lehrerverband: Maskenpflicht an Schulen
Der Deutsche Lehrerverband fordert angesichts steigender Corona-Fallzahlen bei Kindern und Jugendlichen eine bundesweite Rückkehr zur Maskenpflicht an Schulen. Schulschließungen gelte es in diesem Jahr unter allen Umständen zu vermeiden, sagte Präsident Heinz-Peter Meidinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Einige Bundesländer haben zuletzt die Maskenpflicht an Schulen gelockert. In Bayern müssen Kinder und Jugendliche seit dem 4. Oktober keine Masken mehr im Unterricht tragen.
Ein weiterer Vorteil: „Viele Kinder und Erwachsene sind geimpft.“ Jedoch erinnert Scherbaum in dem Zusammenhang: „Die Masken haben dazu beigetragen, dass das Infektionsgeschehen niedrig geblieben ist.“ Wenn die Inzidenzzahlen in NRW weiter hochgehen, dann sei es sicherlich eine richtige Entscheidung an der Maskenpflicht festzuhalten.
Gemischte Gefühle bei HHG-Schülern und Lehrern
Unterdessen blickt Tobias Mattheis, Schulleiter am Heinrich-Heine-Gymnasium, mit „gemischten Gefühlen“ auf die bevorstehende Entscheidung. Dasselbe gilt für sein Kollegium und für die Schülerschaft. Von Schülern hat er gehört, dass bei manchen eine gewisse Sorge vorherrscht, dass das Infektionsrisiko mit einem Wegfall wieder steigen könnte.
„Ich denke, aus pädagogischer Sicht wäre es wünschenswert, wenn wir Unterricht ohne Maske machen dürfen“, sagt Mattheis. Zugleich merkt er an: „Ob allerdings der Wegfall aus medizinischer Sicht verantwortbar ist, kann ich als Schulleiter nicht beantworten.“