Bottrop. Das Bottroper Ehepaar Nykiel ist mit den Nerven am Ende: Ihre Wohnung ist nass und schimmelig. Die Ursache wird seit Monaten nicht gefunden.
Eine Horrorvorstellung für alle Wohnungsinhaber: Wasserschäden und Schimmelbefall in den eigenen vier Wänden. Das möchte niemand. Und wenn es dennoch passiert, sollte so schnell wie möglich Abhilfe geschaffen werden. Das dachte sich auch Familie Nykiel, die 2008 eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus an der Brauerstraße in der Innenstadt per Mietkauf erworben hat. Aber es sollte anders kommen.
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Im Juni stellen die Nykiels zum ersten Mal fest, dass sich im Schlafzimmer auf einmal Wasserflecken abzeichnen. „Es muss ja von oben kommen, aus der Dachwohnung, vom Dach oder aus einer defekten Rohrleitung in Wand oder Decke, Wasser fließt nicht die Wände hinauf“, so die Eheleute.
Wohnung in der Bottroper Innenstadt: Fauliger Gestank in der Luft
Man schaltet die Hausverwaltung ein, auch die Eigentümer, denen die übrigen Einheiten der Immobilie gehören. Ursachensuche? Ohne Erfolg. Niemand weiß, woher das Wasser kommt. Man müsse die Decke aufmachen, heißt es zuletzt am 15. Oktober, als eine Spezialfirma noch einmal die Sache in Augenschein nimmt.
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Aber dazu müsste die Inhaber der Dachwohnung kooperieren. Das sei bislang nicht der Fall gewesen, so Familie Nykiel. Angeblich sei dort oben auch alles in Ordnung. Nur nicht bei Nykiels auf der zweiten Etage. Dort hat sich inzwischen Schimmel ausgebreitet – beim Besuch in der Wohnung nicht zu übersehen – und zu überriechen. Ein fauliger Gestank liegt in der Luft.
Schlafzimmer ist unbenutzbar – schwarze Schimmelflecken an der Decke
Das Schlafzimmer ist mittlerweile unbenutzbar, die Tapete blättert herunter, ebenso wie die Raufaser an der Decke. Dahinter: Eindeutige Wasserspuren, hässliche Schimmelflecken, die schon schwarz geworden sind. Die Bewohner fürchten gesundheitliche Schäden. Das Ehepaar schläft deshalb seit einiger Zeit im Wohnzimmer.
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Inzwischen seien auch im Kinderzimmer erste Schäden zu sehen. Aber auch in der darunterliegenden Wohnung auf der ersten Etage habe sich seither Schimmel gebildet. Dort lebe seit vielen Jahren eine 88-jährige Dame, die sich nicht zu helfen wisse.
Hausverwaltung: Zahlreiche mögliche Quellen für Wasserschaden überprüft
Wie die Hausverwalterin der Eigentümergemeinschaft, Doris Gormann, auf Nachfrage mitteilt, seien bislang diverse mögliche Quellen für den Wasserschaden überprüft worden: Die Fugen im Bad der darüberliegenden Wohnung seien undicht gewesen – und mittlerweile erneuert worden. Die Dehnungsfugen des Gebäudes seien kontrolliert worden, ebenso der Dachbereich, die Dachrinne und das Fallrohr gesäubert worden – doch ohne positive Auswirkungen auf den Wasserschaden.
Wohnen über Mietkauf
Die Nykiels haben die Wohnung in der Brauerstraße über einen Mietkauf erworben. Sie gelten juristisch als Mieter, können aber nach einer bestimmten Frist die Wohnung zu einem vorher vereinbarten Preis kaufen.
Eigentümer der Wohnung, so die Hausverwalterin Doris Gormann, ist eine Erbengemeinschaft.
„Aber irgendwas muss da oben sein“, sagt Doris Gormann. Über dem Schlafzimmer des Ehepaares Nykiel befindet sich eine Küche. Auch ihr Schlafzimmer sei, so hat sich nun herausgestellt, früher eine Küche gewesen. Am Mittwoch werde nun die Küche des Mieters über den Nykiels überprüft: Ist die Spülmaschine nicht richtig angeschlossen worden? Gibt es Feuchtigkeit unter dem Laminatboden?
Die Nykiels hoffen auf eine schnelle Lösung. Hausverwalterin Gormann rät, über die Hausratversicherung zu gehen. „Wenn eine Wohnung unbewohnbar ist, kann man auf Kosten der Versicherung ins Hotel ziehen.“