Bottrop. Brauchen Bottrops Schulen und Kitas Luftfilter? Die Stadt kündigte einen Check an - noch ohne Ergebnis. Darum dauert das der Linken zu lange.
Die Bottroper Linkspartei will die Kommunalaufsicht einschalten, weil noch immer keine Entscheidung darüber gefallen ist, ob Kindergärten und Schulen in Bottrop wegen der Corona-Pandemie mit Luftreinigungsgeräten ausgestattet werden. Konkret geht es dabei um einen Antrag der Droste-Hülshoff-Schule aus dem Juni. Linke-Ratsherr Niels Schmidt will darüber hinaus aber auch wissen, wie weit die Verwaltung mit der Anschaffung von Luftfiltern für die anderen Kindergärten und Schulen ist.
Der Ratsherr hat der Verwaltung dafür in einem Schreiben an Oberbürgermeister Bernd Tischler eine Frist bis zum kommenden Mittwoch gesetzt. „Dass die Verwaltung innerhalb von mittlerweile vier Monaten nach Erstantragstellung nicht in der Lage ist, über den konkreten Antrag einer Schule zu entscheiden und eine entsprechende Beschaffung zu veranlassen, ist kein ordnungsgemäßes Verwaltungshandeln mehr“, kritisiert Niels Schmidt mit Blick auf die Droste-Hülshoff-Schule. Er ist über deren Antrag nach Luftfiltern gut informiert, weil auch eines seiner Kinder diese Grundschule besucht.
Bottroper Schulleiter empfiehlt warme Pullover
Schmidt ist besorgt, weil Grundschulkinder nicht gegen das Corona-Virus geimpft werden können. „In den Grundschulen ist die Impfquote bei null Prozent, weil es noch keinen zugelassenen Impfstoff für die Altersgruppe gibt“, mahnt er. Der Ratsherr hält die Anschaffung von Luftfiltern für daher auch eilig, weil in der kalten Jahreszeit generell mit einem Anwachsen der Corona-Infektionen zu rechnen sei.
Zuvor hatte Schulleiter Christoph Mewes in einem Elternbrief daran erinnert, die Kinder warm angezogen zur Schule zu schicken. Die Klassenräume müssten wegen der Infektionsgefahr trotz der kühleren Jahreszeit bei weit geöffneten Fenstern gelüftet werden, weil die Grundschule an der Karl-Englert-Straße nicht mit den von ihr angeforderten Luftfiltern ausgerüstet sei, erklärte er den Eltern.
Gelsenkirchen schaffte schon vor den Sommerferien 200 Filter an
Die Linke im Rat weist darauf hin, dass die Nachbarstadt Gelsenkirchen schon vor Beginn der Sommerferien fast 200 Filteranlagen beschafft habe. In Bottrop gebe es ganze 25, so Ratsherr Schmidt. Dabei zeigten Untersuchungen der Bundeswehruniversität München, dass die Infektionsgefahr durch Luftfilter erheblich verringert werden könnte. Der Linke-Ratsherr nennt das Vorgehen der Verwaltung daher „schlicht unverantwortlich“.
Die Verwaltung hatte kurz nach Ankündigung eines neuen Förderprogrammes zur Anschaffung von mobilen Luftfiltern Mitte Juli eine Untersuchung aller Bottroper Schulen und Kitas angekündigt, um festzustellen welche Räume in Frage kommen.