Bottrop. Schüler erhalten die erste Impfung gegen Corona. Aber: Nach drei Besuchen ist vorerst Schluss mit der mobilen Impfaktion an Bottroper Schulen.
Die zweite mobile Corona-Impfaktion an einer Bottroper Schule ist an der Janusz-Korczak-Gesamtschule (JKG) erfolgreich durchgeführt worden. Geschätzte 50 Schülerinnen und Schüler von der Jahrgangsstufe sieben bis zur Q2 haben sich zwischen 8 und 10.30 Uhr gegen Corona impfen lassen. Anschließend fuhr der Impfbus weiter zur Willy-Brandt-Gesamtschule.
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Die erste Aktion in dieser Form an Bottroper Schulen hatte es vor einem Monat am Berufskolleg gegeben. Weitere Besuche sind nicht geplant, wie der Leiter des Impfzentrums, Michael Althammer, mitteilt. Rückfragen hätten ergeben, dass an den weiterführenden Schulen kein Bedarf besteht. Entweder seien die Kinder und Jugendlichen bereits geimpft oder wollen sich bzw. dürfen sich vonseiten ihrer Eltern nicht impfen lassen.
Impfquote in Bottrop für Jugendliche „mega“
Althammer zum Termin an der JKG: „Auch wenn heute nur zehn gekommen wären, wir sind froh über jeden Impfling.“ Zugleich bezeichnet er die aktuelle Impfquote in Bottrop für die 12- bis 17-Jährigen schon jetzt als „mega.“ Über 60 Prozent in dieser Altersspanne hätten inzwischen eine Erstimpfung erhalten. Und in dieser Statistik seien die Impfungen an den beiden Gesamtschulen noch nicht mitgerechnet.
Die Bedeutung einer solchen Impfaktion zeigt sich an der Janusz-Korczak-Gesamtschule. Der Impfbus steht am Fußballplatz, der Wartebereich mit Stühlen auf dem Schulgelände ist überdacht. Schüler über 16 Jahre benötigen keine Einverständniserklärung der Eltern, jüngere geben das Dokument beim Team des Impfzentrums ab. Verimpft wird der Wirkstoff von Biontech.
Schulleiter: Infektionen in mehreren Jahrgangsstufen
„Es ist extrem wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler geimpft werden“, meint Rene Heuwieser. Und liefert sofort einen Grund. Der Schulleiter berichtet davon, dass zum Beginn des Schuljahres die Q1 wegen Corona-Fällen in Quarantäne geschickt werden musste. Infektionen sind laut Heuwieser in verschiedenen Jahrgangsstufen festzustellen.
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Lehrer wie Michel Erdmann müssen unterdessen viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit im Unterricht leisten. „Jede Menge Vorurteile müssen ausgeräumt werden“, meint der Biologielehrer. Es kursieren Gerüchte über Nebenwirkungen nach einer Impfung wie Impotenz und Querschnittslähmung. Manchmal kommt sogar die Äußerung von Schülern: „Es gibt doch gar kein Corona“, zitiert Erdmann.
„Falschmeldungen verunsichern Schüler“
Etliche Schüler würden verunsichert reagieren. Soziale Medien wie Facebook, TikTok und YouTube sind voll von Falschmeldungen. Laut Erdmann fallen im Unterricht mitunter Sätze wie: „Ich weiß nicht genau“, „Ich habe gehört, dass…“ oder „Ich habe gelesen, dass….“ Auch in den kommenden Monaten wird das Kollegium mit Schulleiter Rene Heuwieser an der Spitze unter den Schülern für eine Schutzimpfung werben. Michel Erdmann sagt abschließend über die mobile Impfaktion: „Ich bin froh über jedes Kind, das hier geimpft wurde.“
Zweitimpfung übernehmen Arztpraxen
Der zweite Impftermin mit Biontech wird nicht an den Gesamtschulen stattfinden. Der Grund ist die Schließung des Impfzentrums am Ende des Monats. Wie Michael Althammer, Leiter des Impfzentrums, erklärt, haben die Impflinge jeweils einen Zettel von niedergelassenen Ärzten erhalten, die sich im Vorfeld bereiterklärt haben, die Zweitimpfung vorzunehmen.
Althammer ist optimistisch, dass das Angebot wahrgenommen wird: „Wir haben die Erfahrung gemacht, wer zur Erstimpfung kommt, kümmert sich auch um die Zweitimpfung.“