Bottrop. Gibt es genug Licht? Ist genug Platz. Kann jeder gut aussteigen? Der Auto-Club Europa hat Parkplätze in Bottrops City gecheckt – das Ergebnis.

Der Auto-Club Europa (ACE) gibt zwei der drei großen Parkhäuser in der Bottroper Innenstadt gute Noten. ACE-Mitglieder hatten zuvor geprüft, ob darin auch Menschen, die nicht ganz so beweglich sind, gut zurechtkommen können. Das funktioniert im städtischen Parkhaus an der Schützenstraße gut und im Kaufland-Parkhaus an der Passstraße sogar sehr gut, lautet das Fazit der Club-Mitglieder.

Der Test geht auf die Club-Initiative „Barrierefrei besser ankommen!“ zurück. Dabei überprüfen die ACE-Kreisclubs zurzeit bundesweit Parkhäuser und Parkplätze auf Barrierefreiheit. Dabei schnitten die Parkmöglichkeiten in Bottrop insgesamt gut ab. „Es ging uns dabei nicht nur um Rollstuhlstuhlfahrer zum Beispiel, sondern auch um Leute, die einen Rollator brauchen oder etwa Eltern, die mit einem Kinderwagen unterwegs sind“, erklärte Reinhard Lücke, der stellvertretender Vorsitzender des ACE-Kreises Emscher-Lippe ist.

Tiefgarage am Berliner Platz fiel besonders positiv auf

„Die Parkhäuser und Parkflächen in Bottrop sind für Autofahrende mit eingeschränkter Mobilität erfreulich gut nutzbar“, zieht Reinhard Lücke Bilanz. Es gebe in der Bottroper Innenstadt zahlreiche Parkplätze, die auch für Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, ziemlich gut zugänglich oder komplett barrierefrei seien.

Besonders positiv fiel den ACE-Experten die Tiefgarage der Kaufland-Filiale am Berliner Platz auf. Darin seien zwei Prozent aller Parkplätze behindertengerecht. „Das ist eine sehr gute Quote“, erklärt ACE-Regionalbeauftragter Roger Zwiehoff. Es sei in der Tiefgarage hell genug, und es gebe genügend Platz zum Aus- und Einsteigen sowie zum Be- und Entladen.

Auto-Club-Aktion am Eingang zum Parkhaus am Berliner Platz: Roger Zwiehoff (links) und Reinhard Lücke loben die Kaufland-Tiefgarage in Sachen Barriere-Freiheit als sehr gut.
Auto-Club-Aktion am Eingang zum Parkhaus am Berliner Platz: Roger Zwiehoff (links) und Reinhard Lücke loben die Kaufland-Tiefgarage in Sachen Barriere-Freiheit als sehr gut. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Auch das städtische Parkhaus an der Schützenstraße erfülle mit seinem einprozentigen Anteil an Behindertenparkplätzen diese Normen. Es gebe Wegweiser zu den Behindertenparkplätzen, die auch gleich an der Front zur Straße liegen. Einzig Notschalter an den Behindertenparkplätzen, wie es sie in der Kaufland-Garage am Berliner Platz gibt, vermissen die ACE-Tester im Parkhaus an der Schützenstraße. „Wir haben aber direkt daneben ein Büro, das permanent besetzt ist“, erklärt Parkhausmanager Theo Knipping. Somit seien Helfer immer zur Stelle, wenn sie sich nicht gerade zufällig um etwas im Parkhaus kümmern müssten.

Auto-Club-Mitglieder wollen mit ihrer Aktion wachrütteln

Gewerkschaftsnaher Club

Der Auto-Club Europa mit Hauptsitz in Stuttgart ist Deutschlands zweitgrößter Automobilclub. Der Verein wurde 1965 von Gewerkschaften gegründet. Ihm können aber auch Mitglieder beitreten, die keiner Gewerkschaft angehören. Der Club zählt insgesamt rund 630.000 Mitglieder.

Die Aktion „Barrierefreibesser ankommen!“ fand mit Unterstützung der Arbeiterwohlfahrt und wheelmap.org, der Online-Karte zum Finden und Markieren rollstuhlgerechter Orte, statt.

Die ehrenamtlichen Mitglieder des Auto-Clubs wollen mit ihrer Aktion darauf aufmerksam machen, wie wichtig barrierefreie Parkräume sind. „Unsere Aktion soll wachrütteln“, sagt Reinhard Lücke. Denn Menschen mit mobilen Einschränkungen hätten es deutlich schwerer, Verkehrswege sicher zu nutzen. So sei nur die Hälfte des Straßen- und Wohnumfelds frei von Hindernissen wie Treppen ohne Rampen, fehlenden oder defekten Fahrstühle, oder eben zu engen Parkplätzen, mahnen sie.