Bochum. . Auf der „Strecke mit den Ohren“ müssen die Männer eine Ehrenrunde drehen. 800-Meter-Spezialistin Monika Merl trainiert die Jogger individuell.
Zu übersehen sind die Wat-Läufer nicht: Ihre roten T-Shirts leuchten im grünen Park an der Freilichtbühne in Wattenscheid. Anstatt Gummistiefel wie die Watt-Läufer tragen sie Laufschuhe, Wasser gibt es entlang der Strecke aber auch. Trainerin Monika Merl klingelt zum Start. Sie ist mit dem Rad unterwegs, weil sie in einigen Wochen Nachwuchs erwartet. Einen Grund, den Lauf-Treff (dienstags, 18 Uhr) vorerst ruhen zu lassen, sieht sie darin aber nicht. „Ich fühle mich noch fit und auf dem Fahrrad kann ich den Herrschaften hier noch ein bisschen mehr einheizen“, sagt die dreifache Deutsche 800-Meter-Meisterin (2005 - 2007).
Und schon geht’s los: Vorbei an der Fontaine laufen wir durch den Stadtgarten, passieren den ersten Teich und biegen auf die Arenbergstraße ein, nach gut einem Kilometer geht es rechts auf die Steinhausstraße, wo uns der erste kleine Anstieg erwartet: Eine Rampe, die uns in gut acht Metern Höhe über Bahngleise führt. Auf der anderen Seite angekommen, sind wir im Grünen, biegen nach gut 500 Metern auf die Kruppstraße ein und steuern den Blumenkamp an.
Unterwegs erzählt die ehemalige Leichtathletin, dass sie diese Strecke früher selbst immer zum Training genutzt hat. „Auch wenn ich im Wettkampf nur 800 Meter gelaufen bin, musste ich unter der Woche auch mal Strecken von bis zu 15 Kilometern absolvieren“, sagt Monika Merl, die ihre größten Erfolge als Monika Gradzki feierte. „Als mein erstes Kind, der Milan, auf die Welt kam, haben sich natürlich die Prioritäten verschoben“, so die Trainerin, die ihre Erfahrungen jetzt an ihre Wat-Läufer weitergibt.
Wir laufen unter einer Brücke her, im Schrebergarten feuert uns eine Ziege vom Gehege aus an, ehe wir einige Treppenstufen hinauf zur Erzbahntrasse erklimmen. Der Ausblick ist fantastisch.
Individuelle Programme für die WAT-Läufer
„Von hier aus kann man bis nach Gelsenkirchen zum Zoo laufen oder zur Zeche Zollverein nach Essen . Aber Achtung, Abkürzen geht dann nicht mehr“, weiß die 33-Jährige, die mit dem Gesundheitszentrum Bochum-Wattenscheid kooperiert und sich auch als Personal Trainerin individuell um ihre Schützlinge kümmert. „Monika gestaltet für jeden von uns ein eigenes Programm“, so Doreen Schäfer, eine der Wat-Läuferinnen. Das geht bei der „Strecke mit den Ohren“, wie die Lauf-Runde getauft wurde, wunderbar. „Die Jungs müssen dann mal ein ‚Ohr’, also Schleife, extra laufen“, erklärt die Trainerin, während die Männer an der Günnigfelder Straße eine Ehrenrunde drehen.
Und schon sind wir auf dem Rückweg, passieren erneut den Kruppwald, überqueren die Bahnstrecke, biegen links ab, steuern den Stadtpark wieder an und kommen am Schwimmbad Südfeldmark vorbei. Geschafft!