Essen. Das Werksschwimmbad an der Zeche Zollverein zählt zu den beliebtesten Ruhrgebiets-Motiven. Allerdings ist das Bad aktuell wegen Sanierungsarbeiten “dicht“. Am 20 Juli sollen die Gäste dort wieder baden können. Still steht auch das Sonnenrad - das wird voraussichtllich erst einmal so bleiben.
Wo auf dem Gelände der Kokerei Zollverein normalerweise das blaue Werksschwimmbad steht, sehen Besucher derzeit — nichts. Das Werksschwimmbad zählt zu den viel fotografierten Ruhrgebiets-Motiven: 2001 wurde es als Kunstwerk aus zwei zusammengeschweißten Containern installiert, sollte eigentlich nur eine Saison bleiben. Doch das Bad wurde schnell zur Ikone des Strukturwandels, und weil im Norden der Stadt die Zahl der Freibäder abnahm (Kuhlhoff in Altenessen, Nöggerath in Frohnhausen wurden beide schlossen), geriet die Installation zum festen Bestandteil der Zollverein-Kokerei – zumindest in den Sommermonaten.
Derzeit wird das Bad umfassend saniert, deshalb ist es komplett abgebaut. „Es wird aber auch in diesem Jahr wieder pünktlich zu den Sommerferien öffnen“, kündigt Zollverein-Sprecherin Delia Bösch an.
Am Samstag, 20. Juli, könnten die ersten Gäste wieder baden.
Sanierungsarbeiten sorgen für Stillstand des Sonnenrads
Nur einige Meter weiter stehen derzeit Gäste regelmäßig ratlos vor dem Sonnenrad, das sich mittlerweile schon im zweiten Jahr in Folge nicht dreht: Dringend notwendige Sanierungsarbeiten sorgen für den Stillstand. Sorgen machen müsse sich aber niemand, betont Delia Bösch: „Das Rad wird sich wieder drehen.“ Man wisse aber noch nicht, wann, nur: „Dass das in diesem Jahr sein wird, davon können wir derzeit nicht ausgehen.“
Das Sonnenrad, eine Art Riesenrad, 34 Meter hoch, war im Jahr 1999 erstmals montiert worden, damals gab es die Ausstellung „Sonne, Mond und Sterne“ auf der Kokerei. Eine Fahrt mit dem Rad ermöglicht nicht nur beeindruckende Ansichten des nördlichen Ruhrgebiets von oben, sondern auch Einsichten in das Innenleben der Kokerei, die 1993 stillgelegt wurde. Einige Denkmalschützer hatten den Eingriff in die Bausubstanz stets moniert, selbst, als das Rad sich schon drehte. Trotzdem wurde auch die Kokerei im Jahr 2001 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt.
Führungen durch die Mischanlage finden weiter statt
Das Sonnenrad erfreut sich größter Beliebtheit bei den Besuchern, es zählt mehrere tausend Gäste im Jahr. 2011 war es zuletzt im Betrieb, seitdem ruht es. Eine umfangreiche Instandsetzung war bislang nicht möglich, weil die Zollverein-Stiftung derzeit mit einer ganzen Reihe von Bauarbeiten an der Kokerei beschäftigt ist: Zum Beispiel: Die Mischanlage werde ausgebaut, damit dort künftig auch große Ausstellungen des Ruhr Museums stattfinden könnten. Führungen durch die Mischanlage finden aber weiterhin statt.
Diese Sanierungsarbeiten und Baumaßnahmen stünden derzeit auf der Prioritätenliste ganz oben; erklärt Delia Bösch. Nach deren Abschluss werde das Sonnenrad in Angriff genommen.