Bochum. . Rainer Einenkel, Betriebsratsvorsitzender der Bochumer Opelwerke, pocht auf eine zeitnahe Produktionszusage für Opel Bochum über das Jahr 2017 hinaus, um so früh wie möglich eine Werksschließung vom Tisch zu haben. Ansonsten werde es brandgefährlich, auch für die Marke Opel.
Pläne von GM und Opel-Vorstand, das Bochumer Werk ab 2017 zu schließen, stoßen in Bochum auf erbitterten Widerstand. Rainer Einenkel, Betriebsratschef von Opel Bochum, erklärte der WAZ gegenüber: „Wenn ein Standort geschlossen wird, wird das drastische Auswirkungen auf den Konzern und die Marke Opel haben. Wir fordern zeitnah eine Produktionszusage für Opel Bochum für die Zeit nach 2016. Wenn das nicht geschieht, wird es brandgefährlich.“
Diese Zusage für den Fortbestand des Bochumer Werkes müsste im Zusammenhang mit der Opel-Aufsichtsratssitzung am 28. Juni kommen, wenn der Geschäftsplan mit der Produktverteilung für die einzelnen Werke vorgelegt wird, pocht Einenkel auf rasche Klärung. Zwar sollen alsbald Verhandlungen zwischen Vorstand, IG Metall und Betriebsräten über das von Opel geplante Gesamtpaket (u.a. Verlängerung des Ausschlusses für betriebsbedingte Kündigungen bis 2016 und Stundung der Tariferhöhung) folgen, doch der dafür von der IG Metall vorgeschlagene Abschlusstermin „Ende Oktober 2012“ sei für das Bochumer Opelwerk zu spät. Einenkel nachdrücklich: „Soviel Zeit haben wir nicht.“
Schließlich sei es noch schlimmer, vier Jahre lang die Zukunft von Opel Bochum „in der Waage zu lassen“. Das sei „tödlich für die Marke“.
Belegschaftssitzung am Samstag
Auf der Belegschaftsversammlung, die am Samstag, 16. Juni, in der Bochumer Veranstaltungshalle RuhrCongress, läuft, will Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke sprechen. Betriebsratschef Einenkel: „Wir erwarten, dass Stracke eine klare Ansage macht. Der einzige richtige Satz von ihm, den wir hören wollen, ist: ,Ich verspreche euch, dass wir mit Bochum langfristig planen’.“
In den Verhandlungen zwischen Vorstand, IG Metall und Betriebsrat war es am Mittwoch zu einem Eklat gekommen. Da habe der Vorstand mitgeteilt, dass nach den jetzigen Planungen das Bochumer Werk ab 2017 geschlossen werden soll. Eine Absicht, die später auch in der gemeinsamen Erklärung aufgetaucht sei.
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„Dieser Satz war für mich nicht akzeptabel. Er ist furchtbar und schädlich für Opel. Ich kann nicht Verhandlungen über die Zukunft führen, wenn vorher schon erklärt wird, dass wir geschlossen werden.“
Einenkel verweigerte seine Zustimmung
Während die Betriebsräte der Werke Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach für die gemeinsame Erklärung votiert hatten, verweigerte Einenkel seine Zustimmung.
In Bochum formieren sich jetzt Solidaritätsaktionen, darunter auch unter dem Motto „Künstler für Opel“, u.a. mit Beteiligung von Mitgliedern des Bochumer Schauspielhauses und vom Starlight Express.
Opelaner streiken
