Essen. Opel Bochum bleibt bestehen - zumindest noch ein paar Jahre. Das ist ein Erfolg von Rainer Einenkel, dem Betriebsratsvorsitzenden. Er kämpft unermüdlich seit Jahren um den Erhalt des Werks. Dabei steht er immer wieder vor dem gleichen Problem: Bis zu welchem Punkt lohnt der Kampf?

Wenn es denn so kommt, dass das Opel-Werk eine weitere Gnadenfrist bis Ende 2016 erhält, dann geht dieser zumindest vor­läufige Sieg auf das Konto des nimmermüden Bochumer Betriebsratsvorsitzenden Rainer Einenkel. Ohne seinen ständigen Kampf um jeden einzelnen Arbeitsplatz, ohne seine Drohungen mit Streik und Warnungen vor unabsehbaren Folgen für die Marke würden sich die Befehlshaber von General Motors nicht zum Kompromiss gezwungen sehen. Bravo!

OpelEs hat sich wohl in der entrückten Detroiter Weltzentrale des „Generals“ die Erkenntnis durchgesetzt, dass eine Schließung von Werken auf Biegen und Brechen das Unternehmen teurer kommt als ein ­Kompromiss. Ohne die starke Rolle der Gewerkschaft in Deutschland ein undenkbarer Umdenkprozess.

Wie viel Lohnverzicht kann den Bochumer Opelanern zugemutet werden?

Ohne einen tiefen Griff in den nicht besonders breiten Geldbeutel der Opelaner wird es jedoch kaum gehen. Hier liegt noch ein großes Konfliktpotenzial. „Wir zahlen nicht für unsere eigene Beerdigung“, hat Einenkel wieder und wieder erklärt. Wie viel Lohnverzicht kann den ­Mitarbeitern für den vorläufigen ­Erhalt ihrer Arbeitsplätze über die bisher bestehende Jobgarantie bis Ende 2014 zugemutet werden?

Und stirbt das Bochumer Werk dann zwei Jahre später? Gewiss ist nur, dass einer dagegen kämpfen wird bis zum letzten Tag.