Bochum. . Der private Studienanbieter SAE Institute hat den Luftschutzbunker am Springerplatz gemietet und wird in Bochum seine achte Niederlassung eröffnen. Die ersten Studententen sollen bereits im November ihre Ausbildung beginnen können.
Studieren im ehemaligen Luftschutzbunker – seit Donnerstag ist diese Idee vertraglich abgesichert. Die weltgrößte Bildungseinrichtung im Medienbereich, SAE Institute, ist neuer Mieter der Trutzburg am Springerplatz.
Ab 7. November werden dort 250 Studenten auf 1200 Quadratmetern in den Bereichen Audio, Digitalfilm, Animation, Webdesign, digitaler Journalismus und Games ihre zweijährige Ausbildung beginnen. Ein Zwei-Jahresstudium kostet etwa 15.000 Euro. „Die Jobchancen später sind optimal; die Medienbranche braucht praxisnah ausgebildete Nachwuchskräfte“, versichert Chris Müller, SAE-Deutschland-Manager.
Friedrich Schmidt hat den Bunker vor eineinhalb Jahren vom Bund gekauft, zunächst mit dem Ziel, ihn aufzustocken mit Wohnungen. Dieser Plan ist geblieben; mit Semesterstart beginnt der Bau für drei Wohnungen als Gipfel des „Zentralmassivs“, wie das Team um den Bochumer Architekten Thomas Stark das Objekt taufte. Nun beginnt für Schmidt (Bäckerei Schmidtmeier) der Zeitdruck beim aufwendigen Umbau, für den er nach eigenen Angaben „weit über eine Million Euro“ investiere. SAE wird auf drei Etagen u.a. fünf Ton-Regieräume, vier Aufnahme- und zwei Filmschnittstudios einrichten und ebenfalls eine siebenstellige Summe für Technik ausgeben, so Chris Müller.
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Pendelnde Studenten
Durch Vermittlung der städtischen Wirtschaftsförderung verdichteten sich die Kontakte zu SAE, das mit Bochum seine achte Niederlassung in Deutschland eröffnen wird. „Das war für uns Neuland: Wir wurden mit offenen Armen empfangen", schwärmte Müller am Donnerstag bei der Vertragsunterzeichnung im Rathaus. Denn eigentlich lässt sich das Institut stets nur in Städten ab 500.000 Einwohner aufwärts nieder.
„Für Bochum haben wir uns vor allem wegen der zentralen Lage inmitten des Ruhrgebiets entschieden und wegen der günstigen ÖPNV-Anbindung des Standorts Springerplatz.“ Die meisten der Studierenden werden nach seiner Einschätzung Pendler sein, und im Carport unter dem Plateau wird’s 23 Parkplätze geben, die sich Schüler, Lehrer und Gäste des Cafés Treibsand teilen müssen, das von der Castroper Straße umziehen wird.
Neuansiedlung als Balsam
Ab sofort will SAE mit der Akquise beginnen. Der Standort Köln platzt aus allen Nähten, so Ulrich Schiller, künftiger Projektleiter für Bochum. Weil ein Großteil der dortigen Studierenden aus dem Ruhrgebiet stamme, komme ihnen die neue Niederlassung gelegen. Überdies wird dort ab Juli ein Bildungsberater für Bochum werben.
Parallel zur Vertragsunterzeichnung wurde gestern die Baugenehmigung erteilt. Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz: „Gut, dass unsere Hochschullandschaft stetig weiter ausgebaut wird. Solche Neuansiedlungen sind Balsam nach wirtschaftlichen Hiobsbotschaften wie die Nokia-Schließung.“