Bochum. .

Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia hat in Bochum-Riemke sein neues Servicecenter eröffnet. Das Unternehmen schließt damit eine weitere Lücke, die Nokia durch die Werksschließung gerissen hat. 500 Mitarbeiter sind in die alte Hauptverwaltung gezogen.

Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia hat auf dem Thelen-Gelände in Riemke sein Servicecenter eröffnet und schließt damit eine weitere Lücke, die Nokia durch die Werksschließung gerissen hat. 500 Mitarbeiter sind von der Königsallee 178 umgezogen zur Rensingstraße 15 in die alte Hauptverwaltung von Nokia. „Es war alles gut erhalten, tolle Bausubstanz; wir mussten gar nicht viel verändern“, sagt Michael Ridder, Leiter des Kundenservices. Um 1000 Quadratmeter konnte sich das Servicecenter auf 8000 Quadratmeter vergrößern. „Wir setzen auf Wachstum, deshalb war der Umzug auch nötig. Mittelfristig wollen wir unseren Mitarbeiterstamm um 120 Leute vergrößern“. Die Branche boome, habe auch während der Wirtschaftskrise keine Einbußen gehabt.

Unitymedia begann vor zehn Jahren eher bescheiden: Mit 60 Leuten bezog der Kabelnetzbetreiber seinen Standort in Bochum. Als 2006 Internet und Telefon zum Fernsehen hinzukamen, begannen für das Unternehmen die Zuwachsraten. Von den 500 Mitarbeitern arbeitet der Großteil im Callcenter, verteilt auf zwei Etagen am neuen Standort, im Schichtdienst von 8 bis 22 Uhr. 65 Prozent von ihnen sind Frauen.

In Bochum werden kaufmännische Belange bedient

„Der Beratungsbedarf ist gestiegen“, so Ridder weiter. Deshalb setzt Unitymedia auf ein System, wonach kein Kunde länger als 25 Sekunden auf einen Gesprächspartner warten müsse. „Das Tal der Tränen haben wir hinter uns, unser Service im Sinne der Erreichbarkeit ist besser geworden.“ Die Mitarbeiter im Call-Center erfahren über Monitore, wie viele Kunden wie lange in der Warteschleife hängen. „Danach richten sich auch die Pausen; wenn viele Kunden auf einen Kontakt warten, empfiehlt sich keine Unterbrechung.“ Unitymedia-Geschäftsführer Herbert Leifker betont: „Wir setzen nur auf eigene Mitarbeiter, bei uns landet kein Kunde in einem Callcenter in Istanbul oder Frankfurt/Oder.“

In Bochum werden rein kaufmännische Belange bedient, hier ist für Unitymedia der zweitgrößte Standort, Gefolgt von Kerpen, wo der technische Service sitzt.

Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz erinnerte anlässlich der Einweihung – der Umzug mit den 500 Mitarbeitern hatte vor sieben Wochen begonnen und konnte in diesen Tagen abgeschlossen werden – an den Verlust von 4000 Arbeitsplätzen am Standort durch die Werksschließung des Handyherstellers. „In Unitymedia haben wir einen Partner gefunden, der für zukunftssichere Arbeitsplätze in der Region steht.“ An Wolfgang Thelen, Chef der gleichnamigen Holding gewandt, fügte sie an: „Die guten Kontakte schaffen eine Mischung aus Zukunftsbranchen.“ Das Essener Unternehmen hat das Gelände in Riemke von Nokia gekauft und vermarktet es.