Am Exzenterhaus kann in Kürze der Hochbau beginnen

Mit leichtem Gerät gibt sich keiner am Exzenterhaus ab. Die Vorarbeiten sind abgeschlossen, jetzt beginnt der eigentliche Bau des Hochhauses auf dem Rundbunker an der Universitätsstraße.

Ein etwa 60 Tonnen schweres Bohrgerät wird eigens an Ort und Stelle zusammengesetzt. „Fast eine Woche wird allein der Aufbau des Bohrgeräts dauern”, sagt Dr. Thomas Durchlaub, Bevollmächtigter des Exzenterhaus Bochum GmbH & Co KG. Es wird – wie vor Monaten der Bagger, nur deutlich schwerer – per 500-Tonnen-Autokran am 16. Januar in den Hohlkörper des Bunkers gehoben. Sechs Tieflader sind als Begleiter nötig, um ein Gegengewicht zu bilden. Der Autokran wird währenddessen stadtauswärts auf der Mittelinsel stehen: „Das wird eine sehr aufwändiges Unterfangen”.

Der ehemalige Kriegsbunker an der Universitätsstraße wird zum Exzenterhaus (Modell)
Der ehemalige Kriegsbunker an der Universitätsstraße wird zum Exzenterhaus (Modell) © WAZ

Mit dem Bohrgerät werden zwölf Löcher gebohrt, jedes 30 Meter tief mit einem Durchmesser von 1,20 m. Anschließend kommen Stahlkörbe hinein, die mit Beton ausgegossen werden. Sie bilden die Grundlage für zwölf Säulen, auf die eine Bodenplatte ausgegossen wird als Fundament. Gebohrt werden soll bis Ende Januar. Der neue Kern aus Treppenhaus und Fahrstuhlschächten wird etwa 60 Prozent des Hochhaus-Gewichtes stemmen. Den Rest soll die Außenmauer des Bunkers tragen.

Sobald die Fundamente stehen, kann der eigentliche Hochbau beginnen; Durchlaub rechnet, dass es im Februar losgehen kann. Sechs Stockwerke entstehen innerhalb des Bunkers, weitere 15 werden dann darauf wachsen. „Als erstes wird der Parkplatz gebaut, der als Lagerfläche dienen soll.”

Parallel werden weitere Bohrlöcher in die Erde getrieben, die der Energiegewinnung dienen; das Exzenterhaus soll überwiegend mit Erdenergie betrieben werden, die im Winter das Gebäude heizen und im Sommer kühlen soll. „Fernwäre und Klimaanlage dienen nur als Vorsorge für absolute Spitzentemperaturen; im Normalfall wird die Erdenergie ausreichen.”

Ab Oktober folgt laut Plan der Bau der Glasfassade des hauses mit drei Schichten und teils nach außen transparenter, reflektierender Chromschicht bedruckt. Thomas Durchlaub: „Auch das wird den Energiespareffekt unterstützen.”

Er rechnet damit, dass Ende 2010 die künftigen Mieter die Etagen beziehen können.