Bochum. .
Mit der offiziellen Eröffnung der kernsanierten BlueBoxBochum als hochmodernem Internationalen Kompetenzzentrum Architektur erreicht eine wechselvolle Geschichte dieses Gebäudes vorerst einen Höhepunkt.
Im Jahre 2000 konnte die Hochschule Bochum die 1963 als provisorische Mensa für die Ruhr-Universität egeplanten und gebauten Räumlichkeiten erstmals für die Lehre nutzen. Nun konnte NRW-Bildungsministerin Svenja Schulze (SPD) nach knapp über 2-jähriger aufwendiger Sanierung hier einen Ort (neu)eröffnen, der in besonderer Weise praxisorietiertes Lehren und Lernen, internationale Orientierung und Existenzgründung im Fokus hat.
Auf 3.500 Quadratmetern stehen nun 350 hochmoderne Arbeitsplätze (vor allem für Studenten) zur Verfügungt, hier können Veranstaltungen - Ausstellungen, Events, Workshops - mit bis zu 800 Personen stattfinden. Eine Besonderheit des Konzepts ist, dass die hiermit entstandenen Rahmenbedingungen denen entsprechen, die später dem Arbeitsalltag der Studierenden bestimmen. Die Arbeitssituation in der BlueBox orientiert sich eng an der eines großen Architekturbüros. Ähnlich den dort herrschenden Bedingungen stehen CAD-Arbeitsplätze (z. Zt. ca. 50), Drucker und Plotter zur Verfügung. Und das 24 Stunden am Tag.
Gefiltertes Sonnenlicht schafft Atmosphäre
Vorangetrieben wurde das einmalige Projekt vor allem vom BlueBoxBochum e.V., dessen Vorsitzender Prof. Dipl. Ing. Wolfgang Krenz auch Lehrstuhlinhaber an der Hochschule war. Vor allem zusammen mit seinem engen Freund, dem Wattenscheider Textilfabrikanten Prof. Dr.-Ing. h.c. Klaus Steilmann und einem großen Netzwerk schaffte er es, das architektonisch avantgardistische besondere Gebäude für die Hochschule zu aquirieren. „Das ist eine Architektur-Ikone“, soll Krenz über sein „Kind“ gesagt haben. Nach dem inzwischen verstorbenen Klaus Steilmann ist das obere große Auditorium (550 Plätze) benannt, dessen besondere Atmosphäre daher stammt, dass das Sonnenlicht gefiltert durch Lamellen in den riesigen Raum dringt.
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Blau ist die BlueBox nun übrigens nicht mehr. Der Name stammt von den Fassadenpaneelen aus der Zeit, als das Bauwerk als Speicherbiobliothek diente. Nun herrscht fast überall gleißendes Weiß und zurückhaltendes Grau vor. „Die Farbe bringen die Studenten rein“, so sieht es die Konzeption vor.
Bei der Kernsanierung ging es vor allem um Brandschutz, neue Treppenhäuser und das Dach. Die Fassade wurde der Orginalkonzeption entsprechend wieder großzügig verglast.
Orientiert hat sich der Architekt der „Mensa I“, Bruno Lambart, in den sechziger Jahren übrigens an dem legendären Vorbild der „Crown Hall“ von Mies van der Rohe in Chicago. Die wurde schon 2005 renoviert.