Von der Hustadt bis Steinkuhl: Querenburg ist mit einem Altersschnitt von 38,1 Jahren der jüngste Bochumer Stadtteil.
Q wie quirlig, Q wie Querenburg: Als Standort der Ruhr-Uni ist der Stadtteil nicht nur der jüngste in Bochum, sondern auch ein Schmelztiegel unterschiedlichster Kulturen. Aber wie lebt es sich zwischen dem Brunnenplatz in der Hu-stadt und der Markstraße in Steinkuhl?
Claudia Cirkel hat darauf eine sarkastische Antwort: „Nirgendwo trifft man so viele junge Menschen, die schon mal ein Buch in der Hand hatten.“ Die 48-jährige verkauft seit 20 Jahren Bücher im „Blätterwald“, einem Buchladen im Uni-Center. Für sie ist es jeden Tag wieder etwas Besonderes hier zu arbeiten. „Es ist einfach toll, die vielen verschiedenen, belesenen Menschen zu treffen und mit ihnen zu sprechen“, schwärmt sie. Auf keinen Fall wolle sie in einem Buchladen in der Innenstadt arbeiten, um dort „Schul- und Kochbücher zu verkaufen“.
Klar, die Uni und das zugehörige Center prägen Querenburg. Plattenbauten und Beton: Was anderswo abschreckend wirkt, die Studenten scheint es nicht zu stören. Kaum scheint die Sonne, summt Querenburg wie ein Bienenstock. Überall sitzen Studenten und genießen die wärmenden Strahlen.
Bunter Mix der Kulturen
Aber Querenburg hat auch ein anderes Gesicht: die Hustadt. Große, mit Schiefer verkleidete Wohnblöcke, ursprünglich gedacht als Wohnungen für Beschäftigte der Uni. Aber die sucht man dort heute vergebens, viele Menschen mit Migrationshintergrund beleben die Hochhäuser rund um den Brunnenplatz. Zwischen den aufragenden Häusern tummelt sich ein bunter Mix der Kulturen – und auch hier gilt: Die Menschen in der Hustadt sind jünger als anderswo in Bochum.
Alte und junge Stadtteile
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Jabir Kasme wohnt seit vier Jahren in der Hustadt. Der 44-jährige stammt aus Albanien, und auch er tut etwas dafür, dass Querenburg jung bleibt. Zusammen mit seiner Frau Fatin Ali hat er vier Kinder, das jüngste ist gerade fünf Tage alt. „Hier kann man einfach gut leben“, findet Jabir Kasme, „die Wohnung ist schön groß.“
Was kaum einer weiß: Auch in Querenburg kann es idyllisch sein. Da gibt es das „Bäume-Viertel“ an der Grenze zu Stiepel und zwischen Laerholz- und Schinkelstraße stehen einige schmucke Häuschen, die so gar nicht zum bekannten Betoncharme passen wollen. Selbst ganz nah an der Hustadt gibt es einige schmucke kleine Häuschen. Eines davon beherbergt auch „Gummibärchen“, den Second-Hand-Laden für Kinder. Die Inhaberin Gretel Marie Meißner sieht das Alter des Stadtteils aber nicht so rosig. „Wegen der vielen Studenten herrscht hier eine hohe Fluktuation“, erklärt die 69-Jährige. Viele Traditionen blieben da auf der Strecke. Auch ihr Laden schließt im Herbst.
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