Bochum. .
Die Stadtwerke werden den VfL Bochum in den kommenden fünf Jahren mit 7,5 Millionen Euro unterstützen und das rewirpower-Stadion wird somit seinen Namen behalten. Dafür gibt es eine große Mehrheit im Stadtwerke-Aufsichtsrat.
Geldsegen für den VfL: Die Stadtwerke Bochum werden abermals 7,5 Millionen Euro an den Verein zahlen, erfuhr die WAZ. Und: Eine Namensänderung des rewirpower-Stadions findet nicht statt. Dafür gibt es eine große Mehrheit im Stadtwerke-Aufsichtsrat, der am 15. März offiziell darüber entscheidet.
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Das einstige Ruhrstadion, vor fünf Jahren in rewirpower-Stadion umgetauft, wird also bis Ende Juni 2016 den Markennamen des kommunalen Energie-Versorgers tragen. Zwar muss der Aufsichtsrat der Bochumer Stadtwerke noch sein abschließendes Ja-Wort geben, aber das gilt dank einer deutlichen Mehrheit der Befürworter in diesem Gremium als Formalie.
„Identität und Kontinuität“
Es wurde viel gemutmaßt in der letzten Zeit, schließlich ist die Verbindung zwischen dem städtischen Unternehmen und dem Profiklub in Zeiten leerer Stadtsäckel ein Politikum. Pro Jahr fließen 1,5 Millionen Euro aus den Kassen der Stadtwerke in die des VfL Bochum. Damit wird der ursprüngliche Vertrag, 2006 unterzeichnet, fortgeschrieben. Mit einer Einschränkung: Die volle Summe gibt es, bleibt der Klub zweitklassig, nur drei Jahre lang, danach wird spürbar abgespeckt.
Sollte am 15. März der neue Kontrakt vom Aufsichtsrat der Stadtwerke abgesegnet werden, hätte der noch um den Aufstieg ringende VfL Bochum frühzeitig ein relativ hohes Maß an Planungssicherheit. Ansgar Schwenken, Finanzvorstand des VfL Bochum, möchte zwar über „laufende Gespräche keinen Kommentar“ abgeben, dass der Fußball-Zweitligist aber die stabile Beziehung zu den Stadtwerken begrüßt, steht außer Frage. „Identität und Kontinuität“ seien wichtig, so Schwenken, und zwar sowohl für den Klub als auch für die Stadt und die dort ansässigen Unternehmen. Der VfL habe seine Argumentation mit Analysen unterfüttert, die von der „herausragenden Bedeutung“ des VfL für Bochum und seine Unternehmen künden. Schwenken fügt hinzu, „dass wir uns freuen würden, wenn die Stadt das auch so sehen würde“.
„rewirpower“ ist bei den Stadtwerken ein Leuchtturmprojekt
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Bei den Stadtwerken scheint man diese Auffassung zu teilen. Geschäftsführer und VfL-Aufsichtsrat Bernd Wilmert hat „das Gefühl, dass es ein großes Identifikationspotenzial gibt, zum Wohle der Stadt, des Unternehmens und des Klubs“.
Untersuchungen hätten ergeben, heißt es, dass inzwischen mehr als 80 Prozent der Bürger dieser Stadt wissen, dass „rewirpower“ eine Bochumer Marke ist. Intern wird „rewirpower“ deshalb bei den Stadtwerken als „Leuchtturmprojekt“ bezeichnet, an dem man unbedingt festhalten will. Von einem Namenswechsel, der gerüchteweise kursierte, kann keine Rede sein.
Kritik von den Grünen und der Linkspartei
Doch nicht alle Mitglieder des Stadtwerke-Aufsichtsrates werden der Vertragsverlängerung mit dem VfL zustimmen. Wolfgang Cordes, Fraktionschef der Grünen: „Es ist nicht richtig, in der finanziellen Situation der Stadt so viel Geld in diese Richtung zu geben. Es ist die große Frage, ob das den Stadtwerken betriebswirtschaftlich nutzt. Es nutzt dem VfL.“ Bei der Abstimmung am 15. März wollen die Grünen sich enthalten, denn: „Wir laufen nicht Sturm dagegen, das machen wir nicht.“
Dagegen stimmen wird wohl allein die Linkspartei. Uwe Vorberg, Fraktionsmitglied im Rat: „Öffentliche Unternehmen sollten nicht Profivereine unterstützen, sondern sich im Amateursport engagieren.“ Der VfL Bochum, hält Roland Mitschke von der CDU dagegen, sei ein ganz wichtiger Werbeträger für die Stadt Bochum.