Bochum. .

In gut vier Monaten startet die Frauenfußball-Weltmeisterschaft in Bochum. Der Countdown läuft. Mit einem Wald in Linden wird auch dem Umweltschutz Rechnung getragen.

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Von Jürgen Stahl

Der Countdown läuft: Mit der Enthüllung einer überdimensionalen WM-Uhr im Hauptbahnhof (u.a. mit den Botschaftern Carsten Ramelow und Sandra Minnert) wird am MIttwoch um 15 Uhr das „Vorspiel“ zur FIFA-Frauen-Weltmeisterschaft angepfiffen.

Gut vier Monate vor dem ersten von vier WM-Begegnungen an der Castroper Straße sind die Vorbereitungen „weit vorangeschritten“, so der Leiter des WM-Büros, Thorsten Lumma vom Sport- und Bäderamt. Mit einem 3-Mio.-Euro-Etat (inklusive der derzeit laufenden Stadion-Renovierung) kann das lokale Organisationskomitee das sportliche Großereignis planen, flankieren und mit Aktionen füllen. Hinzu kommen Fördergelder des DFB.

Bermuda-Dreieck als zentraler Treffpunkt

Zentraler Treffpunkt soll im Sommer das Bermuda-Dreieck sein. Während der drei WM-Wochen (26. Juni bis 17. Juli) wird auf einer Fanmeile ein Bühnenprogramm für die ganze Familie mit Live-Musik, Länderpräsentationen, kirchlichen Beiträgen und Sport geboten. Auch eine öffentliche Vorlesung der Ruhr-Universität zum Thema Fußball ist vorgesehen. „Ein Public Viewing wird es nicht geben. Die Spiele können aber in vielen Bars und Kneipen verfolgt werden“, kündigt Lumma an.

Kulturell geprägt ist der Vorlauf zu den Titelkämpfen. Das Schauspielhaus greift das Tabu-Thema Homosexualität im Fußball im Theaterstück „Seitenwechsel“ auf. Im Kunstmuseum wird eine eigens erarbeitete Ausstellung des Künstlerbundes mit dem Titel „Halbzeit“ zu sehen sein. Das Union-Kino bereitet zum WM-Auftakt ein Festival mit Fußballfilmen vor.

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Klimafaire WM ist das Ziel

Zusammen mit dem Umwelt- und Grünflächenamt markiert das WM-Büro das „Green Goal“ (Grünes Tor). Dabei ruft die FIFA die Austragungsstädte auf, einen nachhaltigen Ausgleich für die bei einem solchen Turnier zwangsläufig entstehenden Umweltschäden zu schaffen. Ziel: eine „klimafaire WM“.

In Bochum wird ein „WM-Wald“ angepflanzt. Dafür vorgesehen ist eine städtische Brache zwischen Donnerbecke und Ettersheide in Linden. „Ursprünglich war das Gelände als Erweiterungsfläche für den angrenzenden Katholischen Friedhof vorgesehen, wird dafür aber nicht mehr benötigt“, berichtet Amtsleiter Gerd Zielinsky.

Auf den 1,2 Hektar soll ab Frühjahr ein Laubmischwald mit 3500 jungen Eichen, Buchen, Ahorn und Esche entstehen. 15 000 Euro sind dafür erforderlich – Geld, das hauptsächlich heimische Firmen aufbringen sollen. Für 500 Euro können sie das „WM-Paket Wald“ erwerben. Damit finanzieren sie die Neubepflanzung von 100 Bäumen; gewürdigt wird das Engagement mit einer Tafel und einer Urkunde. Wer das 1500-Euro-Paket „Fußballfreunde Bochum“ (u.a. mit Tickets, Fan-Utensilien und WM-Ball) kauft, ist beim Wald-Paket mit ermäßigten 300 Euro dabei.

Schulen können sich an Kreativ-Wettbewerb beteiligen

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„Selbstverständlich hoffen wir darauf, dass auch viele Bürger unser Umweltprojekt unterstützen. Für 10 Euro können zwei Bäume gepflanzt werden. Gehen insgesamt mehr als 15 000 Euro ein, stehen weitere Flächen für eine ,WM-Aufforstung’ zur Verfügung“, sagt Gerd Zielinsky.

Die Aktion „Green Goal“ wird auch im Blickpunkt des Bochumer Umwelttages am 8. Juni stehen. Alle Schulen können sich an einem Kreativ-Wettbewerb beteiligen: damit die Fußball-WM auch für Mutter Natur ein Volltreffer wird.