Bochum. Elfeinhalb Jahre wurde die A448-Querspange in Bochum gebaut, jetzt heißt es endlich freie Fahrt auf bis zu acht nagelneuen Fahrspuren.
Ein völlig neues Bild bietet sich auf der A448-Querspange in Bochum. Nach mehr als einem Jahrzehnt Dauerbaustelle mit verengten oder gänzlich gesperrten Fahrspuren kann der Verkehr nun in vollem Umfang ungestört fließen.
An der Anschlussstelle Wiemelhausen zum Beispiel (Brücke Universitätsstraße) stehen nun sogar sechs Fahrspuren nebeneinander plus Auf- und Abfahrt zur Verfügung, wie auf einer Stadtautobahn in einer Metropole.
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Die Autobahn Westfalen hatte in der vergangenen Woche beim Einbau des offenporigen Asphalts („OPA“, auch Flüstersphalt genannt) richtig Gas gegeben. Dazu waren allerdings Vollsperrungen in beiden Richtungen über jeweils mehrere Tage erforderlich, so dass es innenstädtisch zu langen Staus kam. Nun ist das Werk aber bis auf einige Restarbeiten, die den Verkehrsfluss nicht beeinträchtigen, vollendet.
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Bauzeit der Querspange in Bochum betrug fast zwölf Jahre
Begonnen hatte der Bau des 3,3 Kilometer langen Teilstücks zwischen dem Autobahnkreuz Bochum-Witten und der Brücke Universitätsstraße bereits 2012. Im Jahr 2017 sollte alles fertig sein, hieß es damals. Aber immer wieder gab es erhebliche Probleme, die den Bau verzögerten: Anwohnerklagen, überraschende Altlasten im Untergrund, bergbauliche Sicherungen („Isabella-Stollen“), Kostensteigerungen, die Corona-Pandemie, um einige Beispiele zu nennen. Nun aber sind die Bauarbeiten grundsätzlich abgeschlossen.
Die A448-Querspange verbindet im Bochumer Süden die A43 mit der A40 am Bochumer Westkreuz und entlastet so die A40 in der Bochumer Innenstadt. Die Kosten belaufen sich auf rund 130 Millionen Euro. Zu Baubeginn 2012 war mit 53 Millionen kalkuliert worden.
A448 in Bochum dient als Ausweichstrecke für die voll gesperrte A40
In den vergangenen Monaten hatte auf der Baustelle der A448-Querspange besonders viel Druck geherrscht: Die Autobahn musste noch vor der Fußball-EM (14. Juni bis 14. Juli) fertig werden, weil kurz danach die A40 in Bochum-Hamme wegen der Komplett-Erneuerung der maroden Schlachthofbrücke bis zu 15 Wochen in beiden Richtungen gesperrt wird. Die A448 dient dann als Ausweichstrecke. Auch schon während der EM soll es keine große Autobahnbaustelle mehr in Bochum geben.
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Nach der Vollsperrung der A40 in Hamme wird es an der A448-Querspange allerdings erneut eine Großbaustelle geben. Die fast 60 Jahre alte alte Brücke Universitätsstraße über der A448 in Wiemelhausen wird komplett erneuert. Der A448-Verkehr unter der Brücke und auch der U35-Verkehr auf der Brücke sollen während der mehrjährigen Bauzeit zwar weiterfließen können, allerdings kann es zeitweise trotzdem zu Behinderungen kommen. Der individuelle Kraftverkehr auf der Universitätsstraße wird umgeleitet.