Bochum. .

Mit Unterstützung eines Fachmanns von Straßen.NRW löffelte Staatssekretär Enak Ferlemann aus dem Bundesverkehrsministeriums mit der Baggerschaufel eine gute Portion Bochumer Lehm in die Höhe. Nur einen Steinwurf vom Opelwerk entfernt wurde am Dienstag offiziell der Baustart für das Autobahnteilstück der A 44 (A 448) in Laer („Opelspange“) gefeiert. „Das Ruhrgebiet hat ein Riesenproblem auf der Straße, daher wird die Infrastruktur nun angepasst“, hatte Ferlemann zuvor gesagt.

Auch Gegner kamen zur Baustelle

Er sprach zudem von einer inneren Vernetzung des Ruhrgebiets, bei der dieses Projekt eine wichtige Rolle spiele. Voraussichtlich bis zum Jahr 2017 wird es dauern, bis die 3,3 Kilometer lange Strecke als Bestandteil der sogenannten Bochumer Lösung voll in Betrieb sein wird. Der 3,3 Kilometer lange Abschnitt kostet 53 Millionen Euro, wovon Land und Stadt rund fünf Millionen Euro zu stemmen haben.

Auf den jahrzehntelang mit allen juristischen Mitteln geführten Konflikt um den Bau des ehedem als Bestandteil der DüBoDo geführten Abschnitts ging Gunther Adler, Staatssekretär im NRW-Verkehrsministerium in seinem kurzen Beitrag ein. „Ich habe Verständnis für die Klaren und auch für die Situation des nahen historischen Rittergutes“, sagte er.

Intelligentere Lösungen

Dabei räumt er ein, dass sich Beeinträchtigungen der Natur oder einzelner Bürger nicht verhindern, sondern lediglich minimieren ließen. Adler erinnerte daran, dass im Laufe der Planungs- und Prozessphase auch zahlreiche Verbesserungen eingeführt worden seien. Insbesondere zählte er die Aktivitäten zur Verbesserung des Naturschutzes, die ausgedehnten Lärmschutzmaßnahmen und den Einbau von Flüsterasphalt auf.

Als Winfried Pudenz, Hauptgeschäftsführer von Straßen.NRW, das Projekt in einem Atemzug mit dem Bau der Bosporusbrücke und dem Eurotunnel verglich, konnten sich einige der ebenfalls anwesenden Autobahngegner ein ironisches Lachen nicht verkneifen. 35 Jahre lang hat Klaus Kämper gegen das Projekt gestritten. Er ist gemeinsam mit der Sprecherin der Grünen im Bochum Süden, Ursula Dreier, und anderen ehemaligen Aktivisten bewusst an diesem Tag an die Schattbachstraße gekommen. „Hier wird doch ein Verkehrskonzept der 60er Jahre umgesetzt. Dabei gibt es doch längst intelligentere Lösungen für unsere Verkehrsprobleme.“