Bochum. Im August wird eine Brücke der A40 bei Bochum abgerissen. Der Innenstadt droht wegen der Umleitungen monatelang totale Überlastung. Die Pläne.

Für die Erneuerung der Schlachthofbrücke der A40 in Bochum-Hamme im kommenden Sommer werden große Teile der Autobahn auf Bochumer Stadtgebiet ab 6. August für bis zu 15 Wochen gesperrt. Die genauen Pläne dazu stellte die Autobahn Westfalen GmbH jetzt im Ausschuss für Mobilität vor.

Die Baustelle liegt zwar nur zwischen den Anschlussstellen BO-Hamme (Dorstener Straße) und BO-Zentrum (Hofsteder-/Herner Straße). Dennoch wird ein viel größerer Abschnitt für die Durchfahrt in beiden Richtungen abgeriegelt. Nachdem vier Varianten diskutiert wurden, wird die Autobahn nun zwischen der Anschlussstelle Harpen im Bochumer Nordosten und dem Kreuz Bochum-West gesperrt.

So ganz wird der Kraftverkehr aber nicht von der A40 verbannt: Während der Sperrung wird es weiterhin möglich sein, vom Bochumer Stadtgebiet auf die A40 aufzufahren, sofern man nicht in Richtung der Baustelle auffährt. Das bedeutet: Die Auffahrt in Bochum-Hamme in Fahrtrichtung Essen wird ebenso möglich sein wie die Auffahrt in BO-Zentrum, BO-Stadion und BO-Harpen in Fahrtrichtung Dortmund. Östlich der Brückenbaustelle bleiben auch Abfahrten möglich.

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Umleitung für die A448 in Bochum, die dann fertig sein soll

Die Sperrung wird wenige Wochen nach der Fußball-EM (14. Juni bis 14. Juli) beginnen, im Laufe des August, und fast vier Monate dauern. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.

Umgeleitet wird der Verkehr sowohl aus Richtung Essen als auch aus Richtung Dortmund über die A448, die zu diesem Zeitpunkt nach fast zwölfjähriger Bauzeit komplett fertiggestellt sein wird, und die A43. Auch der Sheffieldring kann von der weiterhin geöffneten A40-Abfahrt Harpen aus genutzt werden.

Die Bochumer Innenstadt wird dann aber für Kraftfahrer, die von der A40 auf Bochum zusteuern, nur noch mit teilweise erheblichen Umwegen und Zeitverlust erreichbar sein. Auf der A448 stehen die Abfahrten BO-Stahlhausen, BO-Eppendorf, BO-Weitmar, BO-Süd (Königsallee), BO-Wiemelhausen (Universitätsstraße), Altenbochum und Wittener Straße zur Verfügung. Außerdem bleibt es möglich, direkt vom Westkreuz auf die Wattenscheider Straße und von dort über die Alleestraße in Richtung BO-Innenstadt zu fahren. Allerdings befindet sich auf der Alleestraße seit kurzem eine Langzeitbaustelle, sie kann deshalb ohnehin nur weniger Verkehr als sonst aufnehmen. Eine enorme Überlastung droht.

Ab Bochum-Harpen wird die A40 Richtung Essen dicht gemacht

Ähnliche Probleme drohen im Osten der Bochumer A40. Dort wird der Autobahnverkehr ab der Anschlussstelle BO-Harpen (Castroper Hellweg/Sheffieldring) abgeriegelt. Deshalb besteht die Gefahr, dass die nahegelegene Castroper Straße in Richtung BO-Innenstadt einen Verkehrsinfarkt erleiden wird, da auch dort, wie auf der Alleestraße, eine große Baustelle existiert.

Unter der Schlachthofbrücke der A40 in Bochum laufen bereits vorbereitende Arbeiten für den Brückenabriss und -neubau.
Unter der Schlachthofbrücke der A40 in Bochum laufen bereits vorbereitende Arbeiten für den Brückenabriss und -neubau. © Bernd Kiesewetter

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Während der Vollsperrung wird nicht das komplette neue Brückenbauwerk errichtet, sondern nur der nördliche Teil (Fahrtrichtung Essen). Auf diesem wird der Verkehr unmittelbar nach der Vollsperrung zwar wieder in beiden Fahrtrichtungen freigegeben. Allerdings müssen sich die Fahrzeuge dann noch viele Monate durch eine „4+0-Verkehrsführung“ zwängen. Dies ist eine Situation wie in einer Baustellendurchfahrt mit verengten Fahrspuren.

Währenddessen – und dies voraussichtlich bis Herbst 2025 – wird die südliche Fahrbahn der neuen Brücke fertiggestellt. Erst danach wird dem Verkehr wieder die volle Breite einer Autobahn zur Verfügung stehen.

Den Zuschlag für den rund 30 Millionen Euro teuren Neubau bekam die Firmengruppe Max Bögel aus Süddeutschland.

Das muss auf der A448 noch erledigt werden

Auf der A448 zwischen Unversitätsstraße und Altenbochum („Querspange“) wird derzeit der Mittelstreifen errichtet. Schutzplanken und Beton werden aufgestellt.

Danach werden diverse Restarbeiten erledigt. Außerdem wird der Verkehr Richtung Witten wieder auf die ursprünglichen Spuren zurückgeführt. Schließlich wird der offenporige Asphalt (OPA, auch „Flüsterasphalt“ genannt) aufgetragen. „Diese Arbeiten werden vor der EM abgeschlossen werden“, versichert die Autobahn GmbH.


Um die Zeit der Vollsperrung so gering wie möglich zu halten, wird der Neubau schon jetzt unterhalb der Brücke vorbereitet. Der Verkehr darüber bekommt davon gar nichts mit, er fließt ungestört weiter, ebenso die dort verlaufende Glückauf-Bahn (RB 46, Bochum-Gelsenkirchen). „Einige Fundamente für die Unterbauten wurden schon betoniert“, sagt Autobahnsprecher Kurenbach. „Wenn die Fundamente fertiggestellt sind, werden der Brückenpfeiler und die Widerlager gebaut.“

Danach, im August, wird die A40, die große Verkehrsschlagader des Ruhrgebietes, dicht gemacht – und die Abrissmaschinen kommen.