Bochum. Viele Parkplätze werden für den Umbau der Castroper Straße in Bochum wegfallen. Und auch alte Platanen drohen gefällt zu werden. Oder doch nicht?
Die Arbeiten sollen erst 2026 beginnen. Aber schon jetzt wird heftig diskutiert über den weiteren Ausbau der Castroper Straße in Bochum. Wenn der erste Abschnitt (Ring bis Planetarium) fertig ist, geht es ja bekanntlich weiter in Richtung Ruhrstadion. Knackpunkte auf diesem Teilstück: Es sollen viele Parkplätze entfallen und auch einige Bäume gefällt werden. 20 Platanen droht die Motorsäge. Oder vielleicht doch nicht so vielen?
Umbau Castroper Straße in Bochum: Hoffnung für 20 große Bäume
In der Bezirksvertretung Bochum-Mitte will man die alten Bäume, die entlang des Kirmesplatzes stehen, nicht einfach aufgeben. Dort will die Stadt einen durchgehenden Grünstreifen anlegen und auch auf Parkplätze verzichten, weil dort keine Wohnhäuser stehen. Da sich die Anzahl an öffentlichen Parkplätzen laut städtischer Planung von 107 auf 48 reduziert, möchten die Lokalpolitiker möglichst viele Parkplätze erhalten. Auch auf Höhe des Kirmesplatzes.
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Gleichzeitig sollen dort aber auch möglichst viele der alten, großen Bäume erhalten bleiben. Die CDU kritisiert, dass Platanen weichen müssen. „Da muss genauer hingeschaut werden“, fordert Susanne Dewender. Ihr Fällen wiege schwerer als der enorme Wegfall von Parkplätzen. Volker Behr sieht sogar die Möglichkeit, beides zu erreichen: Mehr Bäume zu erhalten und weitere zehn Parkplätze zu schaffen. Sein Vorschlag: Statt des Grünstreifens Parkbuchten anlegen, die von Bäumen unterbrochen werden.
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So einfach ist es laut Stadt aber nicht. Je mehr Parkplätze geschaffen würden, desto weniger Platanen könnten erhalten werden, sagt Stadtplaner Gerrit Jans. Zwischen den Bäumen Stellflächen zu schaffen, sei aufgrund der Wurzeln schwierig. Ob man die Bäume ausgraben und versetzen könne, wisse er nicht. Das könne man prüfen. Ebenso, ob noch weitere Bäume erhalten werden könnten. Dies sei möglich, „wenn wir den Grünstreifen verbreitern und mit dem Gehweg mehr in Richtung Kirmesplatz gehen“.
Stadt Bochum will 59 neue Bäume an der Castroper Straße pflanzen
Insgesamt würden aber mehr neue Bäume gepflanzt als gefällt werden, so die Stadt. 59 neue Bäume sollen künftig für die nötige Abkühlung und Luftqualität sorgen. Und zum Thema Anwohnerparken verweist Gerrit Jans auf den Kirmesplatz. Dort stünden 100 Plätze zur Verfügung. Kosten: 29 Euro pro Monat.
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Am Ende der Debatte steht ein Änderungsantrag von SPD und Grünen: „Die Verwaltung wird gebeten, möglichst viele bestehende Bäume zu erhalten und zusätzlich zur aktuellen Planung Bewohnerparkplätze zu schaffen.“ Und die Bitte der Bezirksvertretung um einen Ortstermin. Denn der Umbau der Castroper Straße wird das Gremium noch weiter beschäftigen.
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