Bochum. Die Großbaustelle an der Castroper Straße in Bochum erfordert von allen Beteiligten sehr viel Geduld. Viel Parkraum fällt hier künftig weg.
Diese Baustelle hat es in sich, zumal sie seit 2022 für Stress unter Autofahrern, Anwohnern und Geschäftsleuten sorgt: Es geht um die Castroper Straße in Bochum. Die Baustelle arbeitet sich meterweise hoch Richtung Ruhrstadion seit Mitte 2022. Und dauert noch bis 2024 an.
Baustelle Castroper Straße in Bochum bis Ende 2024
Die Castroper Straße ist bekanntlich eine Bochumer Hauptverkehrsachse. Und deshalb sorgen die Arbeiten mit ihren Einschränkungen – das reicht von Fahrbahn-Verschwenkungen und -Verlusten und dadurch bedingten Staus bis zum Parkraumverlust – für Probleme auf einer Länge von rund 850 Metern. Bei Anwohnern, im Kfz-Verkehr – aber auch bei Fußgängern – die sicher über diese Straße wollen. Vom Lärm der Bagger und Lkw mal ganz abgesehen. Da ist von allen Zeit, Geduld, Ausdauer und Ruhe gefordert. Aber es geht insgesamt, baulich und perspektivisch betrachtet, offenbar vorwärts.
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Geschäfte sind auch betroffen
Im betroffenen Bereich der Castroper Straße liegen auch einige Geschäfte. „Wir haben durch diese Baustelle Umsatzverluste“, sagt zum Beispiel die Inhaberin der Bäckerei Lingemann, Heike van gen Hassend. Und das erklärt auch Jürgen Sippel, Inhaber des Cafes „Tante Yurgan’s“ wenige Meter nebenan, seit 40 Jahren hier dabei.
Dabei geht es auch um Parkplätze für diejenigen, die dort schnell mal einkaufen wollen. Immerhin haben die Geschäftsleute es kürzlich geschafft, bei der Stadt Bochum eine Kurzzeit-Lösung zu erreichen - vier Parkplätze, wo Autofahrer für Besorgungen für eine halbe Stunde stehen dürfen. Das hilft natürlich. „Das habe ich beim Baustellenmanagement der Stadt Bochum erreicht“, sagt die energische Bäckerei-Geschäftsinhaberin Heike van gen Hassend.
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Stadt Bochum als Ansprechpartner
Und auch Jürgen Sippel betont, dass insgesamt der Umsatz leidet unter dieser Baustelle. „Unsere Stammkunden sind wie immer hier, aber das schnelle Drive-By-Geschäft leidet unter dem Mangel an Parkplätzen.“ Was beide vereint ist der Gedanke, dass auf dieser Straße etwas passieren musste. „Die war in einem maroden Zustand. Aber es muss so schnell wie möglich passieren, nicht im Schneckentempo.“
Rolf Hagemeier als Projektleiter vom Tiefbauamt Bochum betont ebenso wie Christoph Funder vom Baustellenmanagement der Stadt Bochum, dass man im steten Kontakt und Austausch zu den Anliegern stehe. Hagemeier hat schon mehrere Baustellenprojekte solcher Größe in Bochum geleitet. Und an der Castroper Straße habe man viel vor – von Kanalbau über Versorgungsleitungen bis zu Fahrradwegen. „Auf diesem Abschnitt werden auf beiden Seiten auch Radwege eingerichtet. Sicheres Radfahren war hier doch gar nicht möglich.“ Im nördlichen Bereich, wo Parken von der Stadt nur geduldet war, wird es nach dem Umbau keine Parkplätze mehr geben.
Castroper Straße: Parkraum wird wegfallen
In der jetzigen Fahrbahnmitte wird zudem eine gesonderte Ableitung für das Regenwasser gebaut, was gesammelt wird und versickern soll – was mit dem Bau einer Mulde verbunden ist. Fahrzeuge können dort dann aber auch dort nach dem Umbau nicht mehr parken, wo früher mal Gleise waren. Was den Parkdruck in diesem Bereich erhöhen wird, auch bedingt durch Mitarbeiter umliegender Betriebe, die hier einen Parkplatz suchen.
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„Der Parkraum in Bochum-Innenstadt ist nun mal begrenzt“, so Bochums Stadtsprecher Peter van Dyk. Und deshalb müsse man Alternativen fördern, dazu gehöre auch das Fahrrad. Das Umbauprojekt - dabei geht es auch u. a. auch um Versorgungsleitungen der Stadtwerke Bochum – kostet insgesamt ca. 11,5 Millionen Euro. Dafür gibt es Fördermittel in Höhe von rund 75 Prozent.