Bochum. Zwei große Baustellen in Bochum stehen still, 300 Wohnungen sollen dort entstehen. Nach vielen Monaten des Wartens gibt es gute Nachrichten.

Baulärm in der Nachbarschaft mag niemand. Noch unbeliebter aber sind stillgelegte Baustellen. Zwei davon sind seit mehr als einem Jahr Gesprächsthema im Bochumer Stadtteil Altenbochum. Nun gibt es aber gute Nachrichten für Bauherren, Nachbarn und Wohnungssuchende: Es geht bald wieder los an der Querenburger Straße und an der Paulstraße.

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Nachdem das Essener Bauunternehmen Harfid im September 2022 einen Insolvenzantrag stellen musste, ging kurz darauf nichts mehr an den zwei Großbaustellen. An der Querenburger Straße direkt gegenüber der Aral-Forschung und gleich neben dem Neuen Gymnasium stehen erst zwei Rohbauten von 21 geplanten Mehrfamilienhäusern auf einem ansonsten leeren, weitläufigen Baufeld. Und nur wenige Hundert Meter Luftlinie weiter drehen sich im Schatten der früheren Vonovia-Zentrale an der Paulstraße die beiden dort platzierten Baukräne auch schon lange nicht mehr. Lediglich der Rohbau eines der vier geplanten Mehrfamilienhäuser plus Tiefgarage stehen. Mehr aber auch nicht.

Seit vielen Monaten dreht sich kein Kran auf Harfid-Baustellen

Das soll sich bald ändern. Zwei andere Baufirmen übernehmen die Aufträge und springen für Harfid ein: An der Querenburger Straße, wo das Gelsenkirchener Wohnungsunternehmen Vivawest den Bau von 213 Wohnungen in Auftrag gegeben hat, führt der österreichische Baukonzern Porr die Arbeiten fort. Das börsennotierte Unternehmen wächst auf dem deutschen Markt und hat vor einigen Jahren das Münsteraner Bauunternehmen Oevermann übernommen.

Erst zwei von 21 geplanten Mehrfamilienhäusern stehen im Rohbau an der Querenburger Straße. Der österreichische Baukonzern Porr führt das Projekt fort, nachdem die Baustelle mehr als ein Jahr stillgestanden hat.
Erst zwei von 21 geplanten Mehrfamilienhäusern stehen im Rohbau an der Querenburger Straße. Der österreichische Baukonzern Porr führt das Projekt fort, nachdem die Baustelle mehr als ein Jahr stillgestanden hat. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

An der Paulstraße springt offenbar die Dortmunder Frohne-Gruppe ein, sie erledigt das Projekt der Brockhoff Family Invest aus Essen. Bis September 2025 sollen die Arbeiten dort dauern, wie der Ankündigung auf einem Hinweisschild zu entnehmen ist, das an einem Baucontainer hängt.

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Indes: Wann es dort tatsächlich losgehen kann, ist noch ungewiss. Die Stadt Bochum steht in Kontakt mit dem Unternehmen. „Wir stimmen uns mit der neuen Firma jetzt noch ab, wie möglichst nahtlos mit den Arbeiten weitergemacht werden kann“, so Stadtsprecher Peter van Dyk.

Vivawest-Projekt wird von österreichischem Konzern fortgeführt

Alle Modalitäten geklärt sind derweil für das Vivawest-Projekt. Anfang April soll dem Vernehmen nach weitergebaut werden. „Die vorbereitenden Arbeiten laufen seit Dezember 2023 wieder“, sagt Vivawest-Sprecher Gregor Boldt. „Derzeit gehen wir davon aus, dass das Projekt voraussichtlich im Herbst 2026 fertiggestellt sein wird. Mietbeginn wäre demnach Ende 2026.“

Sehr zur Freude auch der Bollmann-Gruppe, die in unmittelbarer Nähe ihren Firmensitz hat und die im hinteren Bereich des Geländes 13 frei stehende Einfamilienhäuser, sechs Doppelhaushälften, vier Reihenhäuser und 23 Eigentumswohnungen in drei Mehrfamilienhäusern hatte errichten lassen. Diese sind bereits fertiggestellt und bezogen.

Ende 2026 sollen alles Häuser und Wohnungen fertig sein

Vivawest hatte das Erbbaurecht für das Grundstück mit den 21 Mehrfamilienhäusern von Bollmann übernommen. „Aber wir sind noch für die Fertigstellung der Straße zuständig“, sagt Bollmann-Verkaufsleiter Gerhard Scholle. Und das könne erst geschehen, wenn alle Häuser fertiggestellt sind.

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Auch er rechnet damit, dass 2026 die jetzige Baustraße verschwindet und der tatsächlichen Wohnstraße weicht. Außerdem würden dann noch 90 Bäume gepflanzt. Nach der Abnahme durch die Stadt werde diese die neue Straße ins öffentliche Straßennetz übernehmen.

Vivawest kündigt derweil an, voraussichtlich im Sommer 2026 mit der Vermarktung zu beginnen. Knapp ein Viertel der 213 Wohnungen sind öffentlich gefördert, d.h. werden an Mieter vergeben, die in Besitz eines Wohnberechtigungsscheins sind. Alle anderen sind frei finanziert.