Bochum. Im Bochumer Süden wird zurzeit ein Neubaugebiet mit rund 40 Wohneinheiten erschlossen. Die Preise für die Häuser und Wohnungen stehen jetzt fest.
Wer hier wohnen wird, lebt in einer guten Lage zwischen Kirchviertel und Kemnader See, muss dafür aber auch überwiegend tief in den Geldbeutel greifen. An der Charlottenstraße in Bochum-Brenschede wird seit einigen Monaten ein Neubaugebiet für insgesamt rund 40 Wohneinheiten erschlossen.
Je nach Art des Zuhauses muss der Käufer aber rund eine Million Euro bezahlen. Etwa für ein frei stehendes Einfamilienhaus, das mit 124 Quadratmetern Wohnfläche eher klein ist, dafür aber einen Keller haben wird. Inklusive Grundstück (323 Quadratmeter) ruft die Bochumer Bollmann-Gruppe einen Kaufpreis in Höhe von 850.000 Euro auf. Nebenkosten kommen noch dazu.
Neubaugebiet in Bochum: Doppelhaushälfte für 1,04 Millionen Euro
Im Programm steht auch eine Doppelhaushälfte für 1.045.000 Euro (190 Quadratmeter Wohnfläche). Eine Eigentumswohnung mit 93 Quadratmetern wird für 490.000 Euro angeboten – plus 25.000 Euro für einen Stellplatz.
Wie Bollman-Verkaufsleiter Gerhard Scholle der WAZ am Freitag sagte, seien bereits mehrere Objekte reserviert. In der Regel würden die Interessenten dann später auch kaufen. Alle noch verfügbaren Objekte stehen bereits mit ausführlichem Exposé im digitalen Verkaufsregal: vier Mehrfamilienhäuser, zwölf Doppelhaushälften sowie drei frei stehende Einfamilienhäuser.
Die Bollmann-Gruppe hat das Baufeld nahe Königsallee von einer Stiftung und aus Privatbesitz erworben. Bevor die jetzigen Erschließungsarbeiten wie etwa der Kanalbau beginnen konnten, musste das Gelände aufwenig saniert werden, denn es gab dort bodennahen Bergbau, der teilweise nicht in Karten verzeichnet war. Die Hohlräume wurden verfüllt. „Das hat ein Heidengeld gekostet“, sagt Scholle. Auch die Bau- und Materialkosten für die späteren Häuser seien stark gestiegen, erklärt er die hohen Preise.
Bochum: Neubaugebiet nach uralter Eichengruppe benannt
Bochum- Grünes Licht für Neubaugebiet – trotz viel KritikKernstück des Neubaugebietes ist eine drei-stämmige Eichengruppe, die schon rund 120 Jahre alt ist und in Kürze zum Naturdenkmal erklärt werden soll. Der Name des Neubaugebietes lautete denn auch „Drei Eichen“. Zum Schutz vor den Bauarbeiten wurden die Baum-Riesen eingezäunt. Außerdem will Bollmann für Baufahrzeuge eine Wurzel-Brücke anlegen. Nach Fertigstellung des gesamten Projektes – geplant ist Ende 2025 – soll der Zaun wieder weg. Eigentümer der Eichen und ihrer Fläche drumherum ist seit kurzem die Stadt. Im Vorfeld des Bauprojektes hatten sich mehrere Anwohner und Naturschützer für den Schutz der Eichen eingesetzt.
Bauarbeiten in Bochum: Anwohner genervt vom Lärm
Im Frühjahr sollen erste Häuser gebaut werden
Im kommenden Frühjahr sollen die ersten Häuser gebaut werden. Wenn alles gut läuft, könnten schon Ende 2024 die ersten Käufer in ihr neues Eigenheim einziehen, heißt es.
Zwei Mehrfamilienhäuser werden mit öffentlichen Mitteln gefördert. Die dortigen Wohnungen werden an Menschen mit einem Wohnberechtigungsschein vermietet.
Aktuell sind vier Bagger auf dem Baugelände im Einsatz. Da wird es auch mal richtig laut. Anwohner Horst Keller ist genervt. Der andauerende Krach würde die Anwohner „terrorisieren“: „Die zeitweise sich komplett in Betrieb befindlichen vier Bagger machen einen Höllenlärm zwischen 7 und circa 15 bis 16 Uhr.“ Hinzu komme der lästige Staub.
Scholle hält dagegen: „Das ist an jeder Baustelle so: Es gibt unvermeidbare Belästigungen. Diejenigen, die hier hin wollen, freuen sich, dass es losgeht. Diejenigen, die hier schon wohnen, hätte es am liebsten, dass alles so bleibt, wie es gewesen ist.“