Bochum. Wie viel kostet ein Tattoo? Worauf sollte ich bei der Studio-Wahl achten? Zwei Tätowierer aus Bochum haben Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Immer mehr Menschen planen, sich tätowieren zu lassen, so auch in Bochum. Doch vor dem ersten Tattoo stellen sich zahlreiche Fragen. Katharina Richter vom „Tattoo Atelier Antonia“ und Tutkum Demir, Tätowierer in Bochums laut eigenen Angaben ältestem Studio „Tattoo Galerie“ geben Antworten.

Was kostet ein Tattoo?

Sowohl im „Tattoo Atelier Antonia“ als auch in der „Tattoo Galerie“ liegt der Anfangswert bei 100 Euro. „Manche Studios beginnen vielleicht ab 30 Euro, das ist aber absolut nicht nachvollziehbar“, macht Katharina Richter, die von den meisten Toni genannt wird, deutlich. So hoch sei alleine der Materialpreis aufgrund von Farben, Handschuhen, Desinfektion und Co. Sie berechnet die Preise auf Stundenbasis. In ihrem Studio gibt es außerdem den „Randomaten“, für 60 Euro können Kundinnen und Kunden ein Tattoo-Motiv ziehen, das die Tätowiererin gerne stechen möchte.

Tutkum Demir, vor allem bekannt unter dem Namen Tutti, ergänzt: „Der Preis sollte nicht der Hauptgrund für ein Studio sein. Man sollte eher ausrechnen: Was kostet mich das Tattoo auf Lebenszeit.“ Es lohne sich nicht, am falschen Ende zu sparen. Nach oben gebe es übrigens kaum Grenzen.

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Woran erkenne ich ein gutes Studio?

Eine große Rolle spielt der Hygiene-Aspekt. Keine Haustiere im Studio, kein Staub, saubere Fenster – generell ein sauberer Eindruck, zählt Richter auf. Alles, was in Kontakt zur Haut kommt, solle in Einwegmaterial oder Frischhaltefolie eingepackt sein, so Demir. „Wir achten darauf, die Nadel erst vor dem Kunden auszupacken.“

Sollte es vorab ein Beratungsgespräch geben?

Unbedingt, betonen sowohl Richter als auch Demir. Es sei ganz wichtig, dass sich Tätowiererin oder Tätowierer beim Beratungstermin Zeit nehmen. Würde kein Beratungsgespräch angeboten, könne es entweder daran liegen, dass der Tätowierer oder die Tätowiererin das aufgrund eines extrem guten Rufes nicht nötig habe, so Richter. Oftmals sei der Grund aber eher, dass er oder sie sich in dem Falle keine Zeit nehmen wolle.

Demir erklärt: „Bei uns im Studio kann man das etwas mit einem Date vergleichen. Wir freuen uns auf die Kunden und sagen ihnen: Bringt keine exakten Motive, sondern Grundideen mit.“ Den Rest bespreche man danach, erst dann würde ein Tattoo-Termin vereinbart.

Wie lange muss ich auf einen Termin warten?

Im „Tattoo Atelier Antonia“ werden immer zum Beginn des Quartals die Termine für das nächste vergeben. Besonders die Samstage seien dabei schnell weg. Trotzdem gebe es auch immer mal Zeiträume, in denen spontan ein kleines Tattoo gestochen werden kann.

„Es kommt auf das Projekt an“, so Demir. Kleinere Sachen gingen recht schnell, bei größeren Motiven müsse man auch mal ein bis zwei Monate warten. „Wir machen es nicht so, dass wir ein halbes Jahr im Voraus alles voll buchen.“

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Worauf sollte man außerdem achten?

„Man sollte sich wirklich sicher mit dem Motiv sein“, betont Richter. Denn viel teurer als das Stechen eines Tattoos sei die nachträgliche Entfernung oder ein sogenanntes Cover-up – also sinngemäß das Überdecken des Werks mit einem neuen Motiv. Zudem seien viele Tätowiererinnen und Tätowierer spezialisiert. Man solle sich möglichst jemanden suchen, der regelmäßig in dem gewünschten Stil sticht.

Wer zudem Medikamente nimmt, solle zuvor einmal mit seinem Arzt abklären, ob ein Tattoo bedenklich sein könnte.